Mit vollautomatisierten Fütterungsrobotern auf der Überholspur
WALDNEUKIRCHEN. Wasserbauer aus Waldneukirchen eröffnet ein neues Technologiezentrum und exportiert seine Produkte in 55 Länder weltweit.
Landwirten dabei zu helfen, die tägliche Stallarbeit zu erleichtern: Dieses Ziel verfolgt das Unternehmen Wasserbauer aus Waldneukirchen (Bez. Steyr-Land). Der Familienbetrieb hat sich auf die Entwicklung und Produktion von vollautomatisierten Robotern für Rinder und Pferde spezialisiert. Diese übernehmen zum Beispiel die Fütterung und das Einstreuen von Stroh.
Um die Entwicklung und die Produktion weiter voranzutreiben, hat sich Geschäftsführer Franz Wasserbauer 2020 zum Bau eines neuen Technologie-Centers entschlossen. Sieben Millionen Euro wurden in den Bau inklusive Biomasseheizung investiert, der morgen, Sonntag, feierlich eröffnet wird.
"Melken ist die Hauptarbeit der Landwirte. An der zweiten Stelle kommt bereits das Füttern", sagt Franz Wasserbauer. Bei der morgigen Eröffnung wird auch die jüngste Innovation des Betriebs präsentiert. Dabei handelt es sich um einen "Lift", der das Futter automatisch aus dem Futterstock im Fahrsilo fräst und einen Fütterungsroboter damit befüllt. Dieser wiederum bringt das Futter zu den Tieren im Stall.
"Diese Geräte werden nach den Bedürfnissen programmiert und sind mit dem Internet verbunden", sagt Wasserbauer. Sollte etwas nicht wie geplant funktionieren, bekomme der Landwirt eine Fehlermeldung auf sein Smartphone.
Der Vater von Franz Wasserbauer, ebenfalls ein Franz, hat das Unternehmen 1986 gegründet: Er stellte einen Prototyp eines Fütterungsroboters für den Eigenbedarf her. Da die Idee auch bei anderen auf Interesse stieß, wurde aus dem Versuch, den eigenen Arbeitsalltag zu erleichtern, eine Geschäftsidee. Die Produkte von Wasserbauer sind heute in 55 Ländern im Einsatz. "Unsere Exportquote liegt bei 80 Prozent. Der Hauptmarkt ist Europa, aber auch in Japan, China und den USA sind wir vertreten."
Kunden sind Landwirte unterschiedlicher Größe: Im Stall des kleinsten stehen acht, in jenem des größten 8000 Rinder. "Bei kleineren Landwirten, die ihren Hof im Nebenerwerb bewirtschaften oder nebenbei noch eine Gastwirtschaft oder ein Hotel betreiben, geht es um Arbeitserleichterung." Die Preise pro Roboter bewegen sich zwischen 100.000 und 500.000 Euro.
Wartezeit bei Elektronikteilen
Die 75 Mitarbeiter haben im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. März) einen Umsatz von 14 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 20 Prozent zum Vorjahr. Aktuell kämpft das Familienunternehmen mit Materialengpässen. In erster Linie spießt es sich bei den Elektronikkomponenten, zum Beispiel bei den Displays: "Die Lieferzeiten betragen bei manchen Teilen bis zu zwei Jahre", sagt Wasserbauer. Üblicherweise warte ein Landwirt zehn Wochen auf seinen Roboter: "Jetzt sind es bis zu sechs Monate."
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