Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

16 Kilo Getreide für ein Kilo Fleisch

Von Efgani Dönmez, 06. August 2016, 00:04 Uhr

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Welthunger, Krankheiten und Umweltzerstörung.

Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen, mehr als 650 Millionen Menschen leiden an Fettleibigkeit, Tendenz steigend. Es gäbe heute mehr als genug Nahrung auf der Welt, um die gesamte Menschheit angemessen zu ernähren. Die umstrittene Gentechnik in der Landwirtschaft wäre angeblich ein Schlüssel zur Reduzierung von Hunger, weil diese Pflanzen gegenüber den Klimaveränderungen und all ihren Begleiterscheinungen resistenter seien. Jedes noch so große Engagement zur Bekämpfung des Welthungers bleibt erfolglos, wenn wir unser Handeln und unsere Essgewohnheiten nicht verändern. Mit dem übermäßigen Konsum von Fleisch halten wir das Ungleichgewicht zwischen Wohlstands- und Entwicklungsländern aufrecht.

Ein Erwachsener verbrennt circa 2000 Kalorien pro Tag durch Bewegung, Verdauung und die Aufrechterhaltung des Organismus. Von jedem Kilogramm Nahrung, das Tiere aufnehmen, setzen sie nur einen Bruchteil der Kalorien an. Tiere, die für Nahrung gezüchtet und getötet werden, müssen bis zu 16 Kilo Getreide zuführen, um ein Kilo Fleisch aufzubauen.

In der EU werden so große Mengen an Fleisch produziert, dass die benötigten Futtermittel, wie Soja oder Getreide, nicht nur in der EU angebaut, sondern zum großen Teil importiert werden müssen – auch aus Regionen, in denen Menschen Hunger leiden. Hinzu kommt, dass neue Flächen erschlossen werden, um Platz für den Anbau der Futtermittel bereitzustellen. Dies geschieht oft zu Lasten der Regenwälder und damit unseres Weltklimas und Artenreichtums.

Je mehr tierische Produkte wir essen, desto weniger Menschen können wir ernähren, da die Ressourcen und Anbauflächen begrenzt sind, ja sogar immer kleiner werden. Würde jeder von uns weniger Fleisch konsumieren, gäbe es genug Nahrung für alle Menschen. Auch die kommerzielle Fischerei leert unsere Ozeane in alarmierender Geschwindigkeit. Fischereiflotten aus Industrieländern kaufen Fischereirechte für die Ozeane rund um arme Länder, wie Afrika und Südamerika, auf. Sie hinterlassen ein verwüstetes Ökosystem und hungernde Einheimische. Dann wird abfällig von Wirtschaftsflüchtlingen geredet, wenn die Menschen vor dem Verhungern fliehen.

Ausgelöst durch die Atomkatastrophe 2011 in Fukushima gelangen täglich mehr als 300 Millionen Liter kontaminiertes Wasser in den Pazifik. Durch die Strömung wird die Radioaktivität in den Pazifikraum und die angrenzenden Küstengebiete verteilt und gelangt somit in die Nahrungskette von Millionen Tieren und Menschen. Wir müssen erkennen: Nichts wird die Chance für ein Überleben auf der Erde mehr steigern als der Schritt zu einer bewussteren Ernährung.

Efgani Dönmez ist ehemaliger Bundesrat der Grünen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Buchfreund (36 Kommentare)
am 06.08.2016 14:20

Ich kenne einige Bauern, die Kühe halten. Die fressen alle im Großen und Ganzen Grünfutter = Gras, Getreide kommt eigentlich kaum vor.
Diese Bauern arbeiten in einer Höhenlage, die keinen Getreideanbau erlaubt. Auch werden keine großen Getreidemengen zugekauft.
Und im Falle der Mutterkuhhaltung saufen die Kälber die Milch.
Die Viecher fressen sicher viel, jedoch kaum Getreide.

Bitte informieren Sie sich, und wenn Sie was gelernt haben, dann dprfen Sie was schreiben, Herr Dönmez!

Sie wissen ja, si tacuisses, philosophus mansisses.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 06.08.2016 14:31

Siehe Werbung: Du Bauer, sagt das Schweinderl...
Leider bekommen wir der Großteil an Milch und Fleisch nicht von glücklichen grasfressenden Rindern die zufrieden auf der Weide wiederkäuen, ...so schön das wäre.

lädt ...
melden
antworten
schwarzesHerzchen (178 Kommentare)
am 06.08.2016 23:22

Kühe fressen nicht nur Gras..dann gäbe es da noch andere Tierarten, die auf unserem Teller landen. Was bekommen denn die Schweinchen im Stall alles vorgesetzt...etc. ?
Also, si tacuisses, philosophus mansisses!
Als BürgerInnen sollten wir viel mehr froh sein, dass wir mit Efgani Dönmez zumindest einen Corvus albus in der österrr. Politik haben.

lädt ...
melden
antworten
gscheidle (4.162 Kommentare)
am 06.08.2016 10:26

Was bei uns die Lebensmittel wert sind, kann jeder sehen was alles weggeworfen wird.
Dass eine Tonne Brotgetreide billiger ist, als die Entsorgung einer Tonne Hausmüll, stinkt ohnehin zum Himmel.

lädt ...
melden
antworten
Zaungast_17 (26.835 Kommentare)
am 06.08.2016 09:19

mit Fahrlässigkeiten und nicht beherrschbaren Technologien, siehe Fukushima dezimieren wir uns alle!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 06.08.2016 09:26

In Bayern, hab ich gehört wird schon mehr Getreide für Biogaserzeugung angebaut - zur Stromerzeugung, als zum Essen.

Trübe Aussichten für die nächsten...

Josef Nussbauemer, Leidenswege der Ökonomie, hat wie Efgani den Wahnsinn beschrieben, es ist ein erschütterndes Buch geworden

lädt ...
melden
antworten
Zaungast_17 (26.835 Kommentare)
am 06.08.2016 09:31

es geht vieles schief in unserer profitorientierten Welt ...
traurig

servus

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen