Salzburger FP gibt "bedingtes Ja" zu VP-Landeshauptfrau Edtstadler
SALZBURG. Die Salzburger FPÖ wird am 2. Juli im Landtag Noch-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zur Landeshauptfrau von Salzburg wählen.
Die Salzburger FPÖ wird am 2. Juli im Landtag Noch-Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zur Landeshauptfrau von Salzburg wählen. Das hat der freiheitliche Parteivorstand am Sonntagabend einstimmig entschieden. Ein Nein hätte das Aus der schwarz-blauen Koalition im Bundesland und vorgezogene Neuwahlen bzw. einen Koalitionswechsel bedeutet. Dieser Schritt wäre jedoch auch mit Risiken für die Freiheitlichen verbunden gewesen.
FPÖ-Chefin LHStv. Marlene Svazek sprach am Montag in einer Pressekonferenz von einem "Bedingten Ja" für Edtstadler, holte aber zuvor zu einem umfassenden verbalen Rundumschlag gegen die scheidende Ministerin aus. "Hätte die ÖVP eine Personalie aus der aktuellen Regierungsriege vorgeschlagen, wäre meine Zustimmung nur Formsache gewesen. Bei Edtstadler ist das anders." Diese habe sich nie einer Landtagswahl in Salzburg gestellt und auch auf Bundesebene keine inhaltlichen Ressorts innegehabt. Ihre Aussagen zur Impfpflicht während der Coronapandemie hätten vor Härte und Empathielosigkeit gestrotzt. "Diese Zeit hat sich eingebrannt, die Aussagen sitzen tief."
Edtstadler sei zudem Teil einer Bundesregierung gewesen, die Österreich in ein finanzielles Desaster hineingeführt habe. Zudem habe sie die gescheiterte Dreierkoalition gegen die FPÖ führend mitverhandelt. Auch das von der zukünftigen Landeshauptfrau vergangene Woche angesprochene "freundschaftliche Verhältnis" zu ihr sei eine Anmaßung, betonte Svazek: "Ich habe mit ihr ein Nichtverhältnis, das sich auf das Zusammentreffen bei einer geringen Zahl von Veranstaltungen beschränkt." Die Zusammenarbeit mit Edtstadler werde auf jeden Fall eine ganz andere sein, als das mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer der Fall war.
Emotional spreche vieles gegen Edtstadler
Emotional spreche vieles gegen Edtstadler, diese sei es aber nicht wert, "etwas Funktionierendes aufzukündigen, etwas was dem Land gut tut". Die FPÖ sei "pakttreu und Garant für Stabilität in diesem Bundesland", versicherte Svazek. "Neuwahlen würden mir vermutlich den Sessel der Landeshauptfrau bringen. Aber was ist am Tag danach?" Das Beispiel Bund habe gezeigt, dass es den anderen Parteien nicht zu blöd sei, Mehrheiten abseits der Nummer 1 nach Wahlen zu formieren. "Ich werde darum Parteitaktik nicht vor Verantwortung stellen", so Svazek. Sie machte heute allerdings auch klar, dass die Zustimmung der FPÖ zur designierten Landeshauptfrau mit Zugeständnissen der ÖVP verbunden sein werde. "Bei der angekündigten Umbildung der Ressortverteilung werden wir eingebunden sein." Sprich: Eines der Ressorts von LHStv. Stefan Schnöll (ÖVP) könnte zur FPÖ wechseln. Welches, das war am Montag noch nicht klar und soll bei der kommenden Regierungsklausur am 29. Jänner besprochen und festgelegt werden.
Am vergangenen Donnerstag hatte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) überraschend Karoline Edtstadler als seine designierte Nachfolgerin präsentiert und nicht wie lange angekündigt Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll. Dieser sagte wegen der hohen Arbeitsbelastung und Rücksicht auf seine Familie kurzfristig ab. Für die Wahl zur Landeshauptfrau braucht Edtstadler eine Mehrheit im Landtag - und damit die Stimmen der Freiheitlichen. Denn dass die 43-Jährige von den Oppositionsparteien SPÖ, KPÖ Plus und Grüne gewählt wird, gilt als unsicher.
LH-Nachfolgeentscheidung kam auch für FPÖ überraschend
Die Nachfolgeentscheidung Haslauers kam auch für die FPÖ überraschend - und sorgte für Verstimmungen. Ein Wechsel eines Regierungsmitglieds ist im ÖVP-FPÖ-Koalitionsvertrag jedoch klar geregelt. "Es ist das Recht jeder Partei, ein Regierungsmitglied nachzunominieren und der andere Partner stimmt zu", betonte Haslauer am Donnerstag. "Man ist den Ankündigungen abtrünnig geworden, aber nicht dem Koalitionsabkommen", sagte Svazek dazu heute. Die ÖVP habe Stefan Schnöll de facto schon vor der Wahl 2023 als Nachfolger Haslauers präsentiert und mit entsprechenden Ressorts ausgestattet. "Die Frage nach Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit muss sich nun die Volkspartei stellen."
Auch wenn eine aktuelle Umfrage ÖVP und FPÖ im Bundesland gleichauf sieht, wäre ein Koalitionsbruch für die FPÖ durchaus mit Risiken verbunden gewesen. Dies würde nicht nur die Bemühungen um eine FPÖ-ÖVP-Koalition im Bund torpedieren. Für eine Neuwahl braucht es eine Mehrheit im Landtag, bei einem erneuten Platz 2 für die FPÖ würde man das Vertrauen der Volkspartei nicht mehr genießen. Außerdem wird den Salzburgerinnen und Salzburgern nach drei Wahlen im Jahr 2024 (Gemeindevertretungen und Bürgermeister, EU und Nationalrat) eine gewisse Wahlmüdigkeit attestiert.
Haslauer hält mit Kritik am Ton Svazeks zurück
Das Klima in der Koalition dürfte seit heute auf jeden Fall deutlich abgekühlt haben. Die Salzburger Volkspartei reagierte auf den Frontalangriff Svazeks zunächst mit einer knappen Aussendung: Man wolle die Aussagen der FPÖ-Chefin weder überbewerten noch weiter kommentieren. Eine emotional unaufgeregte und sachlich weiterhin ambitionierte Zusammenarbeit sei im Interesse des Landes ohne Alternative. Man sei zuversichtlich, dass allfällige Vorbehalte ausgeräumt werden können. "Ich werde zeitnah das persönliche Gespräch mit Marlene Svazek suchen", wird Edtstadler zitiert. Sie sei jedenfalls bereit, das Regierungsprogramm ohne Vorbehalte umzusetzen.
Am Nachmittag lud dann auch noch ÖVP-Landeshauptmann Haslauer zu einem kurzen Statement ohne Fragemöglichkeit. Er übte aber anders als erwartet keine Kritik am Ton Svazeks. Es sei offensichtlich, dass sich ihr Medienstatement an die eigenen Wähler gerichtet habe, zumal Karoline Edtstadler jahrelang von der FPÖ zum Feindbild hochstilisiert worden sei. "Marlene Svazek braucht auch keine Angst zu haben, dass nach mir keine gute Zusammenarbeit mit der ÖVP mehr möglich sein wird", so der LH. Es sei erklärtes Ziel beider Parteien, im Interesse des Landes gut und konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Dieser Artikel wurde um 17:39 Uhr zuletzt aktualisiert.
Die ÖVP ist nur mehr peinlich
Na die Blauen doch zu feige dafür ? War wieder klug eingefädelt von den schwarz türkisen……🙈
Finstere Zeiten waren das, als sie ca. 30% (2,5Mio) der Österreicher eigentlich das Wohnrecht in Österreich absprach...
Das hat sie nie getan, auch wenn Sie und ein paar andere Blitzgneisser das immer und immer wieder behaupten.
Aussage im Wortlaut: "Mit der Einführung der Impfpflicht ist es eigentlich rechtswidrig, in Österreich zu wohnen und nicht geimpft zu sein."
Alles nicht so schlimm, oder ?
Sonst würdet ihr jetzt nicht mit ihr kuscheln.
Verlogenheit oder Feigheit???? Was ist jetzt schlimmer.
Ich werde NIE NIE NIE Landeshauptfrau, weil ich geh in die Selbständigkeit
ODER
Ich stelle Verantwortung vor Parteitaktik....
Genau! Übersetzt: Eine darf jetzt zum Trog und die Andere war da schon... also fein für beide. SchwarzBlau ist sowieso einzementiert in den meisten Bundesländern auf die nächsten Jahre -> außer es dreht jemand durch.
Und sogar das... bringt nix, wie man am Ergebnis in Linz sieht ;-) Das Volk in einer Demokratie kriegt was es verdient.....
Wieder ein Beweis für die "Ehrlichkeit" der ÖVP. Diese Partei ist sich immer noch nicht bewusst was auf dem Spiel steht. Darum glaube ich auf ein scheitern der Verhandlungen bzw. der Scheinverhandlungen.
Nach Stocker die nächste Politikerin, die sich einen Teufel um den Charakter schert.
Die Edtstadler ist, so dachte ich, die verhassteste Person der Schwurblerpartei. Und jetzt sind sie und die Salzburger Jägermeisterin Plötz ein Herz und eine Seele ? 🥰
Dem Stocker kann man zumindest zugutehalten, dass er sich sichtlich schämt dafür.
Muss ich mir merken: Liebe Freunde ich schäme mich für mein, nein nicht vergangenes, sondern für mein derzeitiges Verhalten und erwarte mir dafür höchste Anerkennung.
Soll das heißen die Salzburger Grünen - gibt’s die im Parlament? - wählen die Nachfolgerin
Der Jedermann ist eh schon so abgelutscht.
Svazek gegen Edtstadler live am Domplatz, das verspricht Quoten!
"Let's get ready to rumble!".
.ein tolles Event............. Mamba gegen Cobra - bis zum Endsieg ....... am Domplatz
Eine durchdachte Entscheidung zum Wohl Salzburgs.
Allerdings der Verdacht, sich einen Agent Provocateur ins Nest zu holen, bleibt.
Eher zum Wohle der Partei,
man nutzt das für einen dreisten Deal mit den Ressortverteilungen.
outing
Die FPÖ soll sich die Edtstadler gut honorieren lasen
Skurrilste Pressekonferenz des Jahres. Und das nach letzter Woche....
Übersetzt: Meine Jobgier ist mir wichtiger als mein Hass auf Edtstadler.
Wichtig ein Posten für einen Blauen, Neuwahlen Hose voll, nur große Klappe.
Tja man kann das jetzt auf zwei Seiten sehen:
- Die FPÖ trägt Verantwortung und lässt Themen und Inhalte mehr sprechen als Personen
- Die FPÖ traut sich keine Neuwahlen vom Zaun brechen und bellt nur laut gegen Edtstadler
Ehrlich gesagt hätte ich für so eine untragbare Person, die wieder lügen gebracht hat, Neuwahlen ausgerufen ab dem ersten Tag wo sie im Amt wäre. Mehr als gewinnen kann die FPÖ aktuell nicht, insbesondere wenn man eine Edtstadler ins Rennen schickt.
Doch keine Eier in der Hose !
Nö, ist ja auch eine Frau.
Blitzgneißer !
Svazek traut sich also doch nicht, Neuwahlen vom Zaun zu brechen! no tienes los huevos - auf gut Salzburgerisch.
Spieglein, Spieglein an der Wand...