Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ruamleichtn, der einheimische Verwandte von Halloween

Von Klaus Huber, 25. Oktober 2018, 08:03 Uhr
Kolumne
Ebenseer Ruamleichtn

Wer sollte sich über Halloween aufregen, wenn er weiß, was sich im Ebenseer Ortsteil Kohlstatt abgespielt hat?

Sie heißt Mangelwurzel oder auch Vieh-Mangold, anderswo Dickwurz, Rangasn, Gunkel – was so unterschiedliche Namen trägt, muss (fast) überall wachsen und den Menschen wichtig sein: beta vulgaris, die Runkelrübe, umgangssprachlich "Raoner", ist mehr als ein Nahrungsmittel. In Ebensee gehörte sie schon vor Generationen zum Herbstbrauchtum.

Wer braucht einen Kürbis, wenn er Rüben hat? Wer sollte sich über Halloween aufregen, wenn er weiß, was sich im Ebenseer Ortsteil Kohlstatt abgespielt hat? Ältere Ebenseer erinnern sich noch daran, dass die Kinder vor 70 und mehr Jahren "Ruamleichtn" gegangen sind. Rübenleuchten. Jetzt lebt dieser Lichterbrauch wieder auf.

Er war früher nicht auf die Nacht vor Allerheiligen beschränkt. Als die Tage früher dunkel wurden, waren Kindergruppen bereits ab Mitte Oktober mit ihren Rübenlaternen unterwegs. Sie waren einfach herzustellen: Eine möglichst große Rübe wird oben aufgeschnitten und mit einem Löffel ausgehöhlt. Man schneidet Augen, Nase, Mund hinein, stellt ein Teelicht in die Laterne, setzt den Deckel wieder drauf und befestigt die Rübe mit Draht an einem Holzstecken.

Von diesem Brauch erzählte eine waschechte Ebenseerin, Cäcilia Rieder, der Radio-OÖ-Moderatorin Sandra Galatz in "G’sungen und g’spielt": "Wir sind als Kinder immer Ruamleichtn gegangen. In kleinen Gruppen sind wir von Haus zu Haus gezogen und haben mit unseren kerzenhellen Ruam in die Fenster hineingeleuchtet." Die Kinder hatten eine Riesengaudi, wenn Hausbewohner erschraken. Es war ein harmloser Spaß an diesen immer früher finster werdenden Oktoberabenden, jedoch kein Heischebrauch wie Halloween. "Süßes oder Saures" – gib mir etwas Süßes, sonst spiele ich dir einen Streich – kannte man noch nicht, "wenngleich manche Leute den Kindern schon eine Kleinigkeit gegeben haben", ergänzt Mundart- und Brauchtumsforscher Walter Rieder. Aufgrund seiner Aufzeichnungen haben die Kinderfreunde Ebensee ihr Halloweenfest wieder in einen Umzug mit Ruamleichtn umgewandelt.

mehr aus Brauchtum

"Tracht ist eine Event-Kleidung geworden"

Ewig lockt das Dirndl: Bei Tostmann wird seit 70 Jahren geschneidert

"Verteidigung von Molln": Manfred Rußmann mit Maultrommel

Lichtgestalten des Advents und was ihnen heilig ist

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen