Alte Kinderspiele neu entdeckt
Räuber und Gendarm, Gummihüpfen, Sackhüpfen oder Donner-Wetter-Blitz? Wer erinnert sich nicht an diese Spiele aus der Kindheit, die Ferien so kurz und Sommerabende so spannend werden ließen?
Im Zeitalter von Computer, Internet und Gameboy drohen manche davon jedoch in Vergessenheit zu geraten. Damit das nicht passiert, präsentieren die OÖN alte Spiele für drinnen und draußen. Alles, was man dazu braucht: Freunde, Platz zum Toben, genügend Freizeit und Orte, wo das Kreativsein erlaubt ist.
„Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann?“
Alle, die in den 50er und 60er Jahren Kind waren, kennen diesen Satz und haben ihn vermutlich selbst unzählige Male als Auftakt zu diesem beliebten Kinderspiel ausgerufen.
So wird gespielt: Innerhalb einer markierten rechteckigen Fläche wartet der „Schwarze Mann“. Die übrigen Kinder sind hinter den Außenlinien in Sicherheit. „Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann“, heißt es nun. Die Kinder antworten „Niemand!“. „Und wenn er aber kommt?“, will der Schwarze Mann wissen. „Dann laufen wir davon“, brüllen die Kinder. Das ist der Start zu diesem Lauf- und Fangspiel. Die Kinder müssen nun auf die andere Seite gelangen, ohne vom „Schwarzen Mann“ gefangen (berührt) zu werden. Dieser wiederum darf sich nur innerhalb der vorgezeichneten Fläche bewegen. Wenn es ihm dabei gelingt, einen Läufer zu erwischen, so muss dieser ihm beim Fangen helfen.
Für alle Übrigen, die es auf die andere Seite geschafft haben, heißt es aber gleich wieder „Wer fürchtet sich vorm Schwarzen Mann?“ So dauert das Auffordern und Hin- und Herlaufen an, bis endlich alle gefangen sind.
Wer als Letzter übrigbleibt, hat in der nächsten Runde die Ehre, der „Schwarze Mann“ zu sein.
Der Klassiker unter den Geländespielen: „Räuber und Gendarm“
Schon unsere Eltern und Großeltern spielten mit Begeisterung „Räuber und Gendarm“. Jetzt erlebt die Mischung aus Verstecken und Fangen eine Renaissance. Das beliebte Kinderspiel erfordert Ausdauer und taktisches Geschick. Eine Runde kann bis zu einer Stunde oder länger dauern, die Regeln variieren von Region zu Region.
Für das Spiel empfiehlt sich eine Teilnehmerzahl von mindestens vier Personen. Diese bilden zwei Gruppen – die Gendarmen und die Räuber. Als Spielfeld eignet sich am besten ein abwechslungsreiches Gelände mit vielen Schlupfwinkeln und Verstecken. Zu Beginn bekommen Räuber einen kleinen Vorsprung, danach sind die Gendarmen an der Reihe, die „Bösewichter“ zu fangen. Dies geschieht meist mit einem simplen Abschlag. Wenn ein Gendarm einen Räuber fängt, so muss er ihn ins Gefängnis stecken. Da bleibt er im besten Fall aber nicht für lange, denn der Räuber kann entkommen, wenn ein anderer freier Räuber ihn durch Abschlagen erlöst. Das Spiel ist erst dann vorbei, wenn die Gendarmen alle Räuber gefangen genommen haben.
Variantenreiches Versteckspiel
Egal, ob Kinder zwei, drei oder zehn Jahre alt sind – dass Versteckerlspielen gehört zu den beliebtesten Spielen aller Zeiten. Alles, was man dazu braucht, sind nur einige Schlupfwinkel, viel Fantasie und Kreativität. Es kann sowohl im Garten oder im Haus gespielt werden.
Zuvor gilt es die Regeln genau abzustimmen. Wichtig ist es vor allem, auszumachen, wie lang der Sucher „einschaut“. Wie verabredet zählt dieser dann bis 50 oder 100, schreit laut „Es gilt!“ und macht sich daran, die Verstecke seiner Freunde aufzuspüren.
Eine der bekanntesten und beliebtesten Varianten des Versteckspielens ist “1, 2, 3, abgepasst“ oder “1, 2, 3, Anschlagen“, wie es auch genannt wird. Auch hier muss der „Abpasser“, also der Sucher, die anderen Kinder finden. Entdeckt er eines, so läuft er mit ihm um die Wette zum „Einschauplatz“. Berührt er dabei die ausgemachte Stelle zuerst, ruft er “1, 2, 3, abgepasst“ und den Namen des Kindes. Ist jedoch der andere schneller oder kann ein Kind unbemerkt zu diesem Platz gelangen, sind alle frei und der „Abpasser“ muss noch einmal einschauen.
Sprungkraft und Ausdauer gefragt
Hüpfspiele bieten Kindern viele Möglichkeiten, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Ohne große Vorbereitung eröffnen sie eine Vielzahl an Bewegungsformen und jede Menge Freiraum für Kreativität. Eines der bekanntesten und in seiner Ausführung wandelbarsten Spiele ist das Tempelhüpfen. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Alles, was man dazu braucht, ist ein Stückchen Kreide, um das kreuzförmige Spielfeld aufzuzeichnen. Wenn das Wetter zu schlecht ist, kann das Spielfeld auch mit Klebeband auf dem Wohnungsboden angebracht werden.
Und dann kann’s schon losgehen: Die Kinder hüpfen ein vor dem Spielbeginn vereinbartes Muster: bei einem Feld mit einem Fuß, bei nebeneinanderliegenden Feldern mit beiden. Bei der ersten Runde wird das Feld laut Muster überquert. Dann wird’s schwieriger. Bei der zweiten Runde wird ein Stein auf das erste Feld geworfen, dieser kommt in der dritten Runde auf das zweite Feld und so weiter. Das Feld mit dem Stein muss auf dem Hinweg übersprungen werden. Auf dem Rückweg wird der Stein aufgehoben.
Springt jemand daneben oder trifft der Stein das vorgesehene Feld nicht, ist der Nächste an der Reihe. Die Größe der Felder sollte von Alter und Geschick der Kinder abhängig gemacht werden.
Die Spieleklassiker für unterwegs
Wenn Kinder im Auto für längere Zeit ruhig sitzen müssen, wird ihnen schnell langweilig. Damit das nicht geschieht, hier die beliebtesten Kinderspielklassiker für unterwegs:
Einer davon ist das Bilderrätsel. Bevor die Reise losgeht, einfach Fotos aus alten Zeitungen ausschneiden. Während der Fahrt gilt es nun, die abgebildeten Dinge – Tiere, Häuser, Kirchen oder Brücken – zu entdecken. Wer eines dieser Motive sieht, darf das Bild zur Seite legen. Wer als Erster alle abgelegt hat, gewinnt.
Kurzweilig ist auch das Kennzeichen-Quiz. Mit den Anfangsbuchstaben der Autokennzeichen muss man Tiere, Pflanzen oder Bekleidungsstücke finden. Wien wird so zum Walross, zur Wiesenblume oder zur Weste.
Für amüsante Fahrten sorgt auch ein Fehler-Suchspiel. Ein Familienmitglied erzählt eine Geschichte aus dem letzten Urlaub und baut darin geschickt Fehler ein, die von den Mitreisenden erraten werden müssen.
Klassiker für unterwegs sind auch Wettspiele: „Ich wette, das fünfte Auto, das uns überholt, ist rot.“ Für einen richtigen Tipp gibt es einen Punkt. Wer die meisten Punkte erreicht hat, gewinnt.
Abenteuerliches Rätselraten
Eine Schnitzeljagd ist für Kinder immer ein großer Spaß und weniger Arbeit, als man im ersten Augenblick denkt. Wichtig dabei: eine gute Vorbereitung. Zu bedenken gilt es, die Aufgaben an das Alter der Kinder anzupassen und den Weg so zu wählen, dass die Rätselfüchse auf der Suche nach den Lösungen keinen Gefahren ausgesetzt sind. Vor dem Start erhalten die Teams eine entsprechende Anleitung, eine Wegkarte, einen Stift, eine Unterlage zum Schreiben und am besten eine Karte mit der Telefonnummer und etwas Kleingeld, falls sich eine Gruppe verlaufen sollte.
Die Fragen der Schnitzeljagd könnten zum Beispiel lauten: „Im Park steht eine Allee, aus wie vielen Bäumen besteht sie?“ oder „Das Restaurant an der Ecke bietet Schnitzel an. Wie teuer ist es?“ Besonders interessant wird es, wenn auch andere Erwachsene ins Spiel eingebunden werden. Einfach vorher am Postamt fragen, ob sich die Kinder als Aufgabe einen Stempel abholen dürfen.
Auch eine komplexere Aufgabe, die etwas Detektivarbeit verlangt, macht das Spiel spannender. Zum Beispiel in der öffentlichen Bücherei einen Titel heraussuchen und den ersten Satz notieren lassen. Das Team, das am schnellsten alle Aufgaben richtig gelöst hat, gewinnt.
gespielt wird ...
ist die freude und das interesse automatisch da ...
im grunde lieben ALLE kinder solchen einfachen spiele ...
auch die alten und neuen brettspiele begeistern doch jung (und alt) ...
aber leider nur mehr einen immer kleiner werdenden teil?!
der große rest(!?) - der kinder UND erwachsenen(?) - bleibt inaktiv und lässt sich (meist) volksverdummend unterhalten ...
Diese Spiele geraten leider immer mehr in Vergessenheit. Heute verbringen unsere Kinder immer mehr Zeit vor PC und Fernseher. Daber werden bei diesen vorgestellten Spielen die Kreativität und auch soziale Kompetenzen erlernt.
Eine Sammlung von Spielen und habe ich persönlich auf meiner Seite rund um Kinderspiele unter http://www.kinderspiele-welt.de zusammengestellt.
Vielleicht helfen diese Spieletipps auch noch für die Gestaltung der Osterferien.