Firma Weigl treibt mit Aufzügen den Umsatz schnell nach oben
Als 26-Jährige hat Karin Weigl den elterlichen Betrieb in Waizenkirchen übernommen, gemeinsam mit dem damals 30-jährigen Prokuristen Johann Steinbock. Das war im Jahr 2000 – nach Weigls Studium der Handelswissenschaften.
Als 26-Jährige hat Karin Weigl den elterlichen Betrieb in Waizenkirchen übernommen, gemeinsam mit dem damals 30-jährigen Prokuristen Johann Steinbock. Das war im Jahr 2000 – nach Weigls Studium der Handelswissenschaften. Seitdem hat der Aufzug- und Liftbauer ein beeindruckendes Wachstum hingelegt.
Die Zahl der Mitarbeiter wurde in elf Jahren auf 135 verdoppelt. Der Umsatz stieg seit 2008 um ebenfalls 100 Prozent auf 16 Millionen Euro. Das Wachstum sei gesund, betont Weigl. Die Eigenkapitalquote ist mit 68 Prozent sehr hoch.
Karin Weigl führt das Unternehmen in vierter Generation. Gegründet wurde die Firma als Maschinen-Reparaturbetrieb im Jahr 1900 von ihrem Ur-großvater Anton Weigl. Er beschäftigte sich schon damals mit der Erzeugung von Winden zum Ausheben von Lasten.
1932 übernahm Anton junior, es wurden auch Obstpressen und Mühlen erzeugt. 1961 entstand die erste Betriebsstätte auf dem heutigen Gelände in der Webereistraße. 1969 übernahm die dritte Generation, Karin Weigls Vater Anton. Er begann mit der Herstellung von Aufzügen und errichtete 1974 eine Montagehalle.
Zwei Millionen investieren
Wegen des starken Wachstums in den vergangenen Jahren investiert Weigl gut zwei Millionen Euro in den Ausbau des Standorts Waizenkirchen. Im Juni 2010 wurde eine neue Produktions- und Lagerhalle fertiggestellt, derzeit sind eine Ausstellungshalle und ein Entwicklungsbereich im Bau.
Der demographische Wandel kommt der Firma entgegen. „Die Menschen werden glücklicherweise immer älter“, sagt Weigl. Ein Lift sei eine persönliche Vorsorge. Weitblickende Bauherren würden bei der Hausplanung den Platzbedarf berücksichtigen, sei es für den sofortigen oder späteren Einbau eines Aufzugsystems.
Die Spezialität Weigls sind individuelle Sonderaufzüge, wie der um 19 Grad geneigte Glas-Schrägaufzug im Besucherzentrum der voestalpine in Linz. Den Großteil der jährlich mehr als 1200 Anlagen bilden Treppenlifte und Rollstuhllifte. Sie kosten, je nach Komplexität, zwischen 3500 und mehr als 10.000 Euro.
Immer besser läuft der Verkauf des „Homelift Sigma“. Seit zehn Jahren gibt es den Personenaufzug von Weigl. Die europaweit gültige Maschinenrichtlinie 2010 macht ihn nun erschwinglicher, weil Maschinenraum und Schachtgrube nicht mehr notwendig sind. Der Aufzug für die eigenen vier Wände kostet ab 20.000 Euro. Jährlich werden schon 150 montiert.
Weigl exportiert derzeit nur in geringem Ausmaß nach Deutschland oder in die Schweiz. „Da braucht man langfristige Partner und erfahrene Monteure“, sagt Weigl. Der Eintritt in den slowenischen Markt wird gerade angegangen.
Die Produkte
Weigl verkauft mehr als 1200 Anlagen pro Jahr. Das Angebot umfasst Treppen- und Rollstuhllifte sowie Personen- und Lastenaufzüge. Planung, Montage und Service übernimmt das Unternehmen bei allen Produkten. Die Hälfte der Anlagen wird selbst produziert. 70 Prozent der Kunden sind Privatpersonen.
Die Menschen
Im Jahr 2000 hat Karin Weigl (37) den Betrieb von ihren Eltern (Vater Anton Weigl) übernommen. Ihre Mutter Rosina Weigl ist noch mit fünf Prozent beteiligt, der Rest gehört der jungen Firmenchefin. Die Geschäftsführung ist ein Quartett. Neben Karin Weigl sind Gerhard Humer (im Bild ganz links) und die Prokuristen Johann Steinbock (2. v. l.) und Josef Kastner tätig. Weigl beschäftigt derzeit 135 Mitarbeiter, davon 18 Lehrlinge.
Weigl Aufzüge
• Der Waizenkirchner Familienbetrieb existiert seit dem Jahr 1900.
• 135 Mitarbeiter
• 16 Millionen Euro Umsatz
• 68 Prozent Eigenkapitalquote
Firmenchefin: „Müssen Jobs nicht ausschreiben“
• Welche Eigenschaften schätzen Sie?
Pünktlichkeit und Genauigkeit
• Was macht den Standort Waizenkirchen für Sie aus?
Wir sind seit 111 Jahren hier. Wir leiden unter keinem Facharbeitermangel, wir finden immer sehr gute Mitarbeiter. Wir müssen Jobs nicht einmal großartig ausschreiben, die Leute kommen zu uns. Oberösterreich ist generell kein schlechter Firmenstandort.
• Wen fragen Sie außerhalb Ihres Unternehmens um Rat?
Meinen Lebenspartner – bei den Bauchentscheidungen. Die großen strategischen Entscheidungen werden aber immer bei uns im Geschäftsführer-Quartett abgeklärt.
• Welchen Urlaub möchten Sie gerne machen, der sich derzeit wegen des Betriebes nicht ausgeht?
Mit einer einjährigen Tochter geht sich natürlich nicht viel aus. Mein liebstes Urlaubsland ist auf jeden Fall Frankreich.
• Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Keines, ich lese Wirtschaftszeitungen.
• In welchem Unternehmen möchten Sie einen Monat lang Chef sein?
Nirgends, ich möchte nur im eigenen Familienbetrieb sein.
Ich habe heuer bei der Firma Weigl einen Treppenlift gekauft, Beratung, Service und Montage waren einmalig!!!
Kann man nur weiterempfehlen!!!
Dem Unternehmen weiterhin alles Gute!