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Das Glück trägt Sau- und Elefantenrüssel

Von Von Christine Radmayr, 27. Dezember 2010, 00:04 Uhr
Das Glück trägt Sau- und Elefantenrüssel
Das Fahrzeug sollte die Zirkustiere von Deutschland nach Ungarn bringen (Symbolbild) Bild: colourbox

Uns steht Schweinisches ins Haus. Zu Silvester wechseln wieder unzählige Glückssauen den Besitzer. Was hierzulande das Schwein, ist in Japan die winkende Katze und in Indien der Elefant als Glücksbote. Der Spruch „Andere Länder, andere Sitten“ gilt auch für vermeintliche Glücks- und Heilsbringer.

Gehören Sie auch zu jenen, die mit einem Schweinderl oder Hufeisen im Geldbörsel dem Glück ein bisschen nachhelfen wollen? Schon die alten Römer, Kelten und Germanen wollten das Glück, zu dem nach landläufiger Meinung Geld, Gesundheit und Liebe gehören, mit bestimmten Amuletten anziehen. Volksglauben und Mythologie, aber auch Esoterik kennen viele Tiere als Glückssymbole – und das nicht nur zu Silvester.

„Der Kult um die Glücksbringer ist in den letzten 40 Jahren stark gestiegen. Mancher stammt aus der Zeit, als die überwiegende Zahl der Europäer von der Landwirtschaft lebten. Die Fruchtbarkeit des Bodens, der Nutztiere und der Familie begründete Wohlstand. Daher sah man auch in Tieren, die sich stark vermehren, wie etwa dem Schwein, Glücksbringer“, sagt die Linzer Volkskundlerin Andrea Euler von den Landesmuseen OÖ.

Vielleicht wirkt ein Talisman ja durch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: Der Träger hat ihn bei sich, fühlt sich sicher und beschützt, und die positiven Gedanken, die er mit ihm verbindet, machen ihn selbstsicher. Gängige Glücksbringer in Tiergestalt:

 

MARIENKÄFER: Er gilt als Himmelsbote der Mutter Gottes und soll Kinder beschützen sowie Kranke heilen, wenn er ihnen zufliegt. Unglück soll es bringen, wenn man dem Marienkäfer etwas antut. Ist er rot und hat sieben Punkte auf dem Rücken, soll er Unglück und Hexen bannen. Die sieben Punkte symbolisieren die sieben Tugenden der Maria.

 

SCHWEIN: Der wilde Eber war das heilige Tier der germanischen Götter. Die Sau gilt als Symbol für Fruchtbarkeit, Wohlstand und Stärke. Wer vor 100 Jahren auf dem Neujahrstisch ein Schwein zu essen hatte, war ein Glückspilz. Sauschädel oder Haxen sind klassische Neujahrsspeisen. Das Tier, das im Boden wühlt und nach Trüffeln schnüffelt, galt auch als Auffinder von Schätzen.

 

SCHAFE: Sieht man auf der linken Seite seines Weges eine Schafherde, so heißt es: „Schafe zur Linken, das Glück wird dir winken“.

 

ELEFANT: In Asien symbolisiert der Elefant Weisheit, Klugheit, Geduld, Stärke, Güte und Hingabe. Er gilt auch als Glücksbringer für Liebende und verheißt eheliches Glück aufgrund seines treuen Wesens. Der als Geschenk gegebene Elefant soll Glück und Erfolg verheißen. Sein Rüssel muss nach oben gerichtet sein, nur dann bringt er Glück. Seltene weiße Elefanten sind besonders wertvoll.

Im Hinduismus ist der Elefantengott Ganesha sehr beliebt. Er wird angebetet, wenn man Glück braucht, steht für Neuanfang und verkörpert Weisheit und Intelligenz. Eine Ganesha-Statue im Haus segnet das Heim und bringt Glück. Dargestellt wird Ganesha oft als beleibter Mann oder als Kind mit einem Elefantenkopf. Bei ihm ist immer sein Reittier, eine Maus oder Ratte. Seine vier Arme sind Zeichen von Macht und Virtuosität.

 

HASENPFOTE: Mancher trägt eine echte Hasenpfote als Talisman bei sich.

FISCH: „Fischschuppen im Geldbörserl sollten im 19. Jahrhundert Geldsegen bringen, weil sie glitzern wie Münzen“, erklärt Andrea Euler.

 

KATZE: Mythos und Aberglaube rund um die Katze sind sich nicht einig. Schwarze Katzen galten im Mittelalter als Verkörperung des Teufels. Wer eine schwarze Katze hielt, war schnell als Hexe verrufen. Heute sind schwarze Stubentiger Glücksboten – allerdings nur, wenn sie einem von links nach rechts über den Weg laufen.

Dreifärbige Katzen werden als Glückskatzen bezeichnet. Der Aberglaube besagt, dass sie das Haus vor Feuer und Unglück bewahren.

Maneki Neko (Japanische Glückskatze): Die winkende Porzellankatze ziert in Japan Hauseingänge. Sie soll Glück, Wohlstand und Gesundheit garantieren, indem sie wohlwollende Gäste und Glück ins Haus hereinwinken.

 

PFERDEHUF: Da das Pferd von jeher als Symbol der Stärke und Kraft galt, den Reichen vorbehalten sowie ein wertvolles Tier war, nennen wir heute noch das Hufeisen ein Statussymbol des Wohlstandes. Am Türbalken befestigt, soll es Haus und Hof schützen.

Ob man es nach unten oder oben geöffnet aufhängen soll, daran scheiden sich die abergläubischen Geister. Die einen meinen, es solle sich nach oben öffnen, damit das Glück aufgefangen wird und nicht verloren geht; andere glauben, es soll sich nach unten öffnen, um das Glück auszustreuen und zu verteilen.

 

SKARABÄUS (Mistkäfer): In Ägypten ist eine Abbildung des Mistkäfers oder ein Amulett mit dem heiligen Pillendreher, wie der Skarabäus auch genannt wird, ein gängiger Glücksbringer und Schutzsymbol. Die Bedeutung kommt daher, dass Skarabäen das ersehnte Nilhochwasser angeblich frühzeitig spürten. Die Tiere wanderten weg vom Wasser, tauchten in den Häusern auf und kündigten so das Hochwasser an.

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