Das Brucknerhaus wird 40: Alles Gute, altes Haus!
Die OÖNachrichten hatten sich für den Bau eines Konzerthauses eingesetzt. Am 23. März 1974 wurde das Haus mit Dirigent Herbert von Karajan eröffnet.
"...darum darf die Brucknerhalle nicht nur als vordringliches Projekt anerkannt, sondern muß auch als solches behandelt werden..." – das war am 23. September 1967 in den OÖNachrichten zu lesen. Die Geschichte des Brucknerhauses hat auch viel mit den OÖNachrichten zu tun, die sich von Beginn an für den Bau eines Konzerthauses in der oberösterreichischen Landeshauptstadt starkmachten.
Der Beginn der Diskussionen um einen Bau wird mit dem Jahr 1930 markiert: Damals veranstaltete der "Oberösterreichische Heimatverein" im Kaufmännischen Vereinshaus (jetzt Palais Kaufmännischer Verein) ein Konzert zur Schaffung eines "Bruckner-Konzerthauses".
Nach dem Krieg, 1949, organisierten Brucknerbund-Aktivisten wie Konzertveranstalter Gerhard Schröder und der damalige Domkapellmeister Joseph Kronsteiner Benefizkonzerte zugunsten einer Brucknerhalle. Das erste Konzert fand 1950 statt, das zweite, 1951, dirigierte der – zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht weltberühmte – Herbert von Karajan in der Diesterweghalle.
Entwurf vom Ehepaar Sirén
Ernst Koref, Bürgermeister von Linz, und Heinrich Gleißner, Oberösterreichs Landeshauptmann, fassten schließlich 1960 den Grundsatzbeschluss für einen Bau. Den Planungswettbewerb konnten im Jahr 1962 der finnische Architekt Heikki Sirén und seine Ehefrau Kaija für sich entscheiden.
Doch der politische Streit ging weiter, und es mischte sich nun auch die Entscheidung Stadthalle oder Brucknerhalle in diese schon so lange dauernde Geschichte ein.
Schon im Dezember 1959 hatte der damalige OÖN-Chefredakteur Walter Pollak in der Zeitung aufgerufen, der Diskussion endlich die Tat folgen zu lassen. Als der Streit Sporthalle kontra Konzerthaus zu eskalieren drohte, riefen die OÖNachrichten 1967 mit einem Appell von Chefredakteur Hermann Polz dazu auf, die Brucknerhalle als "vordringliches Projekt" zu behandeln.
Rund 275 Millionen Schilling (zirka 20 Millionen Euro), um 75 Millionen (5,45 Millionen Euro) mehr als ursprünglich geplant, kostete die Errichtung des Brucknerhauses.
"Der Bauplatz war herrlich!"
Der finnische Architekt Heikki Sirén (1918–2013) in einem OÖN-Gespräch zum 30-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses: "Der Bauplatz war herrlich! Der Park, die Donau – wunderschön. Aber auch schwierig. Weil der Platz sehr eng ist zwischen der Straße und dem Fluss. So haben wir versucht, ein sehr kompaktes Gebäude zu machen. Deshalb ist das Brucknerhaus auch relativ klein. Die Glasfassade sollte den Schwung auf den Fluss mitmachen und den Blick darauf freigeben."
Tag der Offenen Tür morgen, freitag, im Brucknerhaus
Ausstellung: Im Brucknerhaus-Foyer ist bis Mitte Mai eine Ausstellung zu „40 Jahre Brucknerhaus“ zu sehen, u.a. mit der ersten Eintrittskarte zum Festkonzert zur Eröffnung 1974, zahlreichen Konzert-Plakaten und Fundstücken aus dem Brucknerhaus-Archiv wie auch von langjährigen Wegbegleitern.
Grußbotschaften: Musikerinnen und Musiker übermitteln musikalische Grußbotschaften, die einander mit Gesprächsrunden mit Brucknerhaus-Vorstand und Gästen abwechseln.
Führungen: Führungen stündlich ab 12 Uhr: vom Sessellager bis zu den Künstlerzimmern, von der Klimakammer bis zur begehbaren Bühnenmaschinerie ...
Musikinstrumente zum Ausprobieren im Großen Saal für Interessierte, die im Haus vorhandene Instrumente ausprobieren.
Für Kinder: „Antons Kidsclub“ u. a. mit Rätselrallye und Klang-erforschung (13–18 Uhr).
Flohmarkt: Fundstücke aus den vergangenen 40 Jahren.
Restaurant Anklang: Kaffee und Kuchen um 4 Euro – samt Blick auf das beeindruckende Panorama direkt an der Donau!
Zeitleiste
1960
Grundsatzbeschluss: 1960 Grundsatzbeschluss der Bau-Unterstützung durch das Land. Prüfung der Standortfrage durch Roland Rainer 1961. Planungswettbewerb 1962. Grundsteinlegung am 14.10.1967.
1969
Besuch: Bundespräsident Franz Jonas (1899–1974) besuchte die Baustelle. Eine Kapsel mit tagesaktuellen Gegenständen wurde eingemauert.
1974
Eröffnung: Am 23. März 1974 dirigierte Herbert von Karajan beim Eröffnungskonzert die Wiener Philharmoniker (Anton Bruckners Siebente).
1974
Legende: Horst Stadlmayr, seit Mai 1970 Generalmanager der LIVA, holte Dirigenten-Legende Karajan vom Flughafen Linz ab.
1979
Klangwolke: 1979 gab es die erste Klangwolke und das erste Festival Ars Electronica.
ab 1971
Direktoren: Horst Stadlmayr (1970-1987); Karl Gerbel (1984-1997); Künstl. Direktor Wolfgang Winkler (1998-2013) und Kaufmänn. Direktor Wolfgang Lehner (ab 1998); Künstl. Direktor Hans-Joachim Frey (seit 2013; im Bild))
ab 1971
Musikdirektoren: Margareta Wöss (1971-1987); Reinhard Kannonier (1987-89); Thomas Daniel Schlee (1990-1998)
2014
Brucknerfest: Von 13. September bis 5. Oktober mit u.a. drei Konzerten des Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst.
Infos und Programm: www.brucknerhaus.at
für ein Vierzigjähriges?? Das klingt nach Udo Jürgens, der hat auch gemeint, 40jährige seien alt, weil nicht mehr zum Schna....
wirklich eine schlechte Wahl, wirtschaftlich höchst riskant!
Das Brucknerhaus wird auch ihn überleben!
TOITOITOI!
40 Jahre alt und immer noch modern, wesentlich besserer Sitzkomfort als im Musiktheater, wird nur von Musikfreunden besucht ohne von Goldhaubenweiberlgruppen belästigt zu werden, die man pflichtschuldigst nach Linz karrt, damit die Auslastung im PüPeTheater stimmt.
Dass im Musiktheater jeder Sitzplatz pro Vorstellung mit 130 Euro subventioniert wird, geht bei der Bevölkerung unter, dass sich das Brucknerhaus fast selbst erhält, wird verschwiegen.
und im Musiktheater, man sitzt da und da sehr gut und bequem!
Das andere Argument ist polemisch und lächerlich!
Für Kleinwüchsige a la Pühringer mag der Sitzkomfort im Musiktheater ausreichend sein, aber es wird sogar manchem angeblichen Stammgast egal sein, wie er sitzt, auch das ist nicht mein 'Problem.
Für ein neues, teures Haus ist es jedenfalls eine Fehlplanung.
groß, zur Info!
Man sitzt super, hört auch gut!
Tolles Haus!
Heißt der Präsident der oberösterreichischen Goldhauben-Vereine jetzt "escorpio" und nicht mehr "Pilatus Platin"?
Ach, Gott!
freu mich schon auf die Bilanz vom Jahre 2018, vom neuen Musiktheater, hoffentlich werden dann auch die Löhne auf alle Debakels angepasst, ich hab ja nichts zu verheimlichen.
was hat das jetzt wirklich mit dem Brucknerhaus zu tun?
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Ich war dieser Tage zu Gast in einem Kindertheater, toll, was die Jugend geboten bekommt und - annimmt.
und ich stelle die frage: quo vadis, brucknerhaus? wann wird das brucknerhaus befreyt?