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Alex und die 21 Frauen

Von Herbert Schorn, 10. März 2023, 17:42 Uhr

Werke von 21 maßgeblichen Künstlerinnen aus Oberösterreich zeigt die Schau "Sie ist Kunst" in der Galerie Seidler – und gibt einen Überblick über 130 Jahre weiblicher Kunst.

Als Alexander Seidler im Vorjahr nach dem Tod seines Vaters die traditionsreiche Galerie in der Linzer Klosterstraße übernahm, fiel ihm eines auf: "Wir haben sehr wenige Werke von Frauen." So setzte er eine Idee um, die auch schon seinen Vater beschäftigt hatte: eine Ausstellung mit Werken nur von Frauen. Am Donnerstagabend konnte er "Sie ist Kunst" eröffnen.

Geworden ist es eine beeindruckende Schau. Seidler zeigt 117 Arbeiten von 15 lebenden und sechs verstorbenen Künstlerinnen aus Oberösterreich und gibt damit einen Überblick über 130 Jahre weiblicher Kunst: Die älteste Künstlerin, Vilma Eckl, wurde 1892 geboren, die jüngste, Cinthia Mitterhuber, ist 36 Jahre. Jede ist mit rund sechs Werken vertreten, die Preise liegen zwischen 250 und 12.800 Euro (für eine Gebirgslandschaft von Eva Bosch).

Alex und die 21 Frauen
„Man sieht bei jedem Werk die Kraft und Stärke, die dahintersteckt.“ Alexander Seidler, Galerist Bild: Volker Weihbold

Besonders schwer war die Auswahl der Werke. Seidler reiste zu den Künstlerinnen und suchte mit ihnen die Arbeiten aus. "Ich wollte nicht nur aktuelle Werke, sondern einen Mini-Überblick über das Werk geben." Die Arbeiten der verstorbenen Künstlerinnen stammen aus Seidlers Sammlung oder wurden angekauft.

Die Leiterin des Linzer Stadtmuseums Nordico Andrea Bina, die die Eröffnungsrede hielt, ist von der Ausstellung begeistert – und davon, dass sie ausgerechnet von einem Mann initiiert wurde. "Ein wichtiges Thema, an das sich Alexander Seidler heranwagte", sagte sie und wies darauf hin, dass weltweit in den Sammlungen der Museen nur fünf bis 15 Prozent der Werke von Frauen stammen.

Sehnsuchtsort Natur

Nun hängen in Seidlers Galerie die 117 Arbeiten im bunten Durcheinander. So zeigt die Gramastettner Fotokünstlerin Nicola Hackl-Haslinger das Werk "Growing II", in der sie zwei Aufnahmen von Frankfurt und Bad Leonfelden übereinanderlegte – und damit einen erstaunlichen Effekt erzielt. Entstanden ist das Werk aus einem CD-Cover, das sie für Volker Bertelmann anfertigte, der für die Musik zu "Im Westen nichts Neues" für den Oscar nominiert ist.

Alex und die 21 Frauen
Die Gramastettner Künstlerin Nicola Hackl-Haslinger vor „Growing II“ (2022) Bild: Volker Weihbold

Die Linzerin Helga Schager ist mit witzig-ironischen Schablonenbildern vertreten, die in Wien und Ampflwang lebende Cinthia Mitterhuber zeigt eindrucksvolle Naturbilder: "Die Natur ist ein Sehnsuchtsort von mir."

Alex und die 21 Frauen
Helga Schager aus Linz vor ihrem 2022 gemalten Bild „Sehn-Süchte“ Bild: Volker Weihbold
Alex und die 21 Frauen
Cinthia Mitterhuber mit „Believe in Spring“ (2022) Bild: Volker Weihbold

Ebenfalls vertreten sind Eva Bosch, Astrid Esslinger, Irene Gunnesch, Evelyn Kreinecker, Veronika Merl, Maria Moser, Margit Palme, Annerose Riedl, Priska Riedl, Adelheid Rumetshofer, Renate Schwarzer, Birgit Schweiger, Silvia Sun sowie Margret Bilger (1904–1971), Johanna Dorn (1913–1988), Vilma Eckl (1892–1982), Auguste Kronheim (1937–2021), Gerlinde Ruprecht (1931–2012) und Renate Schwarzer (1945–2007).

  • Die Ausstellung "Sie ist Kunst" ist bis 15. April in der Galerie Seidler, Klosterstraße 14, zu sehen. Infos gibt es auf galerieseidler.at
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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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1  Kommentar
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roxy (68 Kommentare)
am 11.03.2023 12:07

sehr schön...

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