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André Heller und der "Basquiat-Rahmen": "Kindischer Streich" oder doch Betrug?

Von nachrichten.at/apa, 02. November 2022, 18:00 Uhr
"Kindischer Streich" oder doch ziemlicher Betrug?
Der Wiener Universalkünstler André Heller: "Ein Privat-Märchen."

Ein vermeintlich von Starkünstler Jean-Michel Basquiat kreierter Rahmen, der 2017 in New York für drei Millionen Dollar angeboten wurde, soll in Wirklichkeit von André Heller geschaffen worden sein.

Hat der weltweit anerkannte Universalkünstler André Heller ein weiteres, bisher unbekanntes "Talent", nämlich jenes des Kunstfälschers? Genau diesen Vorwurf stellt ein Bericht in der Wochenzeitung "Der Falter" in den Raum. Die dort erzählte Geschichte hat Potenzial für ein gerichtliches Nachspiel.

Die Chronologie: André Heller hatte den US-amerikanischen Starkünstler Jean-Michel Basquiat im Zuge des von Heller für die Stadt Hamburg konzipierten Vergnügungsparks "Luna Luna" im Jahr 1987 kennengelernt. Basquiat starb ein Jahr später im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Heroin.

"Kindischer Streich" oder doch ziemlicher Betrug?
Ein Bild von Jean-Michel Basquiat in einem Rahmen von André Heller

"Ich hätte ihn nicht verkauft"

Nach dessen Tod klebte Heller laut "Falter" einige von Basquiat für das "Luna Luna"-Projekt entworfene Skizzen auf Holzleisten, fügte rote Farbe, Stücke eines schwarz gefärbten Besenstiels sowie Nägel dazu. In diesen Rahmen platzierte er eine echte Porträtzeichnung ("Untitled") des Künstlers. Lange Zeit hingen Original-Bild und Rahmen-Fälschung im Wohnzimmer Hellers.

Im Jahr 2017 bot dann die Wiener Galerie Wienerroither & Kohlbacher auf der New Yorker Kunstmesse Tefaf die Zeichnung für zwei Millionen US-Dollar sowie den gefälschten Rahmen um drei Millionen US-Dollar an. Ein Käufer fand sich damals nicht. "Ich hätte ihn auch nicht verkauft", sagt Heller dazu jetzt im "Falter"-Interview. Im damaligen Katalog konstatierte der Basquiat-Experte Dieter Buchhart unter Verweis auf ein Gespräch mit Heller die Echtheit des Rahmens: "Der Künstler schuf den Voodoo-Altar in der Anwesenheit von André Heller."

Video: Fälschungsvorwürfe gegen Künstler Heller

Entsprechend schockiert zeigte sich Buchhart nun gegenüber dem "Falter": "Dann hat er mich ja angelogen. Das ist unfassbar." Schließlich sei Oral History für einen Forscher eine wichtige Quelle, und die Heller-Version sei ihm aufgrund der gemeinsamen "Luna Luna"-Zusammenarbeit glaubwürdig erschienen. Letztlich sei es darum gegangen, Buchhart zu täuschen, rechtfertigt sich Heller nun: "Buchhart erweckte den Eindruck, als wäre er der beste Basquiat-Kenner auf dem Planeten. Nachdem er mich und alle anderen niedergeredet hatte mit dem, was er über Basquiat weiß, kam der Tag, an dem ich ihn testen wollte."

Schließlich erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging – bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte, laut "Falter" für 800.000 Euro.

Video: Peter Schneeberger (ORF) zu den Fälschungsvorwürfen

"Kein Echtheitszertifikat"

Heller schrieb in den damaligen Kaufvertrag allerdings: "Ein Echtheitszertifikat ist nicht vorhanden." Während der Anwalt von Heller betont, dass das Werk lediglich als Rahmen, auf dem sich Basquiat-Zeichnungen befinden, verkauft worden sei, meint Zwischenhändler Shariat: "Der Rahmen war von Basquiat. Das hat der Heller so gesagt." André Heller hat den Rahmen mittlerweile wieder zurückgekauft. Für ihn ist die Angelegenheit "ein kindischer Streich, ein Privat-Märchen". Heller weist "weite Teile des Falter-Artikels als unwahr entschieden zurück". Es gilt die Unschuldsvermutung.

Das Original-Bild (ohne Rahmen) ist derzeit in der Wiener Albertina ausgestellt.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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kpader (11.508 Kommentare)
am 04.11.2022 07:29

Überschätzter Egozentriker!

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kpader (11.508 Kommentare)
am 04.11.2022 10:07

Natürlich ist das Betrug!!!

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betterthantherest (37.722 Kommentare)
am 03.11.2022 10:37

Andre Heller ist auf Seiten der Guten. Stets auf Seiten der besonders Guten.

Kann also nur Satire, ein Missverständnis, ein valsch verstandener Scherz, ... sein.

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kpader (11.508 Kommentare)
am 04.11.2022 07:30

Gehts noch?

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brandmelder (294 Kommentare)
am 03.11.2022 10:25

Der selbsternannte Bohemien macht doch nur millionenschwere Späße aber offenbar versteht der Pöbel keinen Spaß!

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jrQjnstWvs3c (43 Kommentare)
am 03.11.2022 09:29

Wenn ich das richtig verstehe, dann kann ich in Zukunft mit Falschgeld einkaufen gehen und wenn ich erwischt werde, dann verantworte ich mich mit einem "kindischen Streich", der nur die Aufmerksamkeit des Verkäufers testen wollte.

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leser (2.283 Kommentare)
am 03.11.2022 09:24

Viel Lärm um Nichts. Nichts ist es nämlich, was in einer kranken "Kunst"welt gehandelt wird.
Bitte blockieren Sie damit nicht unsere Gerichte!

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soling (7.432 Kommentare)
am 03.11.2022 09:22

A.H. kann offenbar auch den Hals nicht voll bekommen.

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jrQjnstWvs3c (43 Kommentare)
am 03.11.2022 10:01

Der Moralapostel hat jetzt selbst Dreck am Stecken.

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parud2000 (129 Kommentare)
am 02.11.2022 20:39

Ach ja, so sind`s halt, die Ehrenwerten und dieser ist halt die Moral der Gesellschaft, der uns immer sagt was Richtig ist. Wehe man ist anderer Meinung ist man ja gleich im rechten Eck. Denn dieser Moralist sagt uns den richtigen Weg. Ach ist kein Gauner,auch wenn Er den Rahmen wieder zurück gekauft hat.

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rm66554433 (776 Kommentare)
am 02.11.2022 19:18

Er hat es eben probiert und ist aufgeflogen.

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kpader (11.508 Kommentare)
am 04.11.2022 07:31

Betrug nennt man das!

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meisteral (13.004 Kommentare)
am 02.11.2022 18:58

Wenn jemand so abgedreht ist, einen aus Besenstielen gefertigten Bilderrahmen teurer als das Bild zu kaufen gedenkt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Nebenbei war er potthässlich!

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nordlicht (1.496 Kommentare)
am 02.11.2022 18:54

Das ist ja wahnsinnig glaubwürdig! Wenn es als Scherz angelegt gewesen wäre, hätte Heller den Rahmen wohl nicht sauteuer verkauft, und als es ihm wahrscheinlich zu brenzlich wurde, wieder zurückgekauft. Er hätte zu seinem „Scherz-Kumpel“, dem er die Expertise streitig machen wollte, doch längstens beim Anerkennen des Werkes ein schadenfrohes „Ätsch“ entgegen schleudern können. Der Scherz wäre dann ein solcher gewesen, wenn auch ein billiger. Ob sich künftige, als Fälscher aufgeflogene Künstler auch auf die „Heller- Masche“ (Scherz! Scherz!) ausreden dürfen?

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observer (22.572 Kommentare)
am 02.11.2022 18:50

Was die Absicht des Herrn Heller war, das kann ich nicht beurteilen. Eines ist jedenfalls Fakt. Im modernen Kunstbetrieb gilt der Namen mehr als das Werk an sich. Beispiele gibt es jede Menge. Etwas MInderes mit einem bekannten Namen gilt gleich als Kunst, etwas Gutes von jemanden, der noch keinen Namen hat, gilt nichts oder nur sehr wenig, bis es gehypt wird, wenn der Künstler m/w ein Glück hat. Hat er oder sie keines, dann kommen sie nie richtig ins Geschäft.

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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 02.11.2022 18:44

Ich hab mich immer gewundert, daß ihm der "schiache" Udo Proksch seine Erika ausgspannt hot.
Der Heller ist nun einmal ein......

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rm66554433 (776 Kommentare)
am 02.11.2022 19:20

Die war doch auch schiach....

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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 02.11.2022 20:49

Bitte!

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tofu (6.991 Kommentare)
am 02.11.2022 18:25

Auf jeden Fall ein Armutschgerl, wenn man solche Spielchen nötig hat. Aber das ist eh oft so, bei den „Persönlichkeiten“ die anderen oft die Welt erklären.

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saubermann1 (146 Kommentare)
am 02.11.2022 18:18

Ganz ehrlich, ich bin enttäuscht von Herrn Heller. War von Anbeginn seiner Kariere ein Fan von ihm. Hat er jetzt Geldsorgen?

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brandmelder (294 Kommentare)
am 03.11.2022 10:19

Geldsorgen nicht, aber die Gier....

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