Corona – ein übersehener Komet
In Corona-Tagebüchern, Corona-Romanen und Chroniken des Ausnahmezustandes beschreiben Autoren die Gegenwart im Internet.
"Weil alle anderen Texte gerade nicht mehr funktionieren", habe sie zu schreiben begonnen. Seit 15. März veröffentlicht die Schriftstellerin und Lektorin Marlene Gölz ihre "Aufzeichnungen aus der Quarantäne" auf der Homepage des Linzer Stifterhauses, wo die 1978 geborene Linzerin sonst für die Öffentlichkeitsarbeit tätig ist. Seitdem lässt sie die Welt an ihrem Leben in der Krise teilhaben und mag vielen aus der Seele schreiben, wenn sie festhält: "Mir fehlt das so. Das FreundInnen-Sehen, das Sich-die-Hand-Geben." Oder einfach: "Mein Mann wird auch immer komischer."
Sie ist nicht die Einzige, die in der Isolation schreibend das Tor zur Welt aufstößt. www.stifterhaus.at
Das Literaturhaus Graz lässt jene Autoren, deren Lesungen entfallen mussten, in "Corona-Tagebüchern" zu Wort kommen. Seit 20. März schreiben 18 Autoren, unter ihnen auch Bachmannpreisträgerin 2019, Birgit Birnbacher. Jeden Freitag werden ihre Beiträge auf der Website des Literaturhauses veröffentlicht. www.literaturhaus-graz.at
Der Residenz Verlag hat seine Autoren eingeladen, im täglichen Wechsel eine "Chronik des Ausnahmezustands" zu verfassen: "Für mich ähnelt Corona einem Kometen, den die Astronomen übersehen haben und der nicht vorbeigeflogen ist, sondern auf unserer Erde eine Bruchlandung hingelegt hat, die die Astronomen und uns Erdbewohner noch lange bedrängen wird", beschreibt etwa Barbara Frischmuth, die in Altaussee zu Hause ist, ihre Eindrücke. www.residenzverlag.com
Marlene Streeruwitz, Grande Dame der feministischen Literatur, wagt sich an einen ganzen Corona-Roman: "So ist die Welt geworden. Der Covid19 Roman" wird jeden Donnerstag auf der Website der 69-Jährigen, die nach einem Auslandsaufenthalt selbst zwei Wochen in Quarantäne verbringen musste, um drei Kapitel ergänzt. Hauptfigur ist Schriftstellerin Betty, die in der Isolation Zuflucht sucht bei zwei fiktiven wie gegensätzlichen Freundinnen, die Streeruwitz als "die Stimmen unserer Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, die sich uns eingeprägt haben" umschreibt. www.marlenestreeruwitz.at
Thomas Raab veröffentlicht täglich in der Printausgabe der Tageszeitung "Kurier" seinen Roman. "Ich fange eine Geschichte an, einen Roman vielleicht, unberechenbar, so wie eben grad auch die Gegenwart, ohne Wissen um den Ausgang", erklärt der Wiener (49).
Thomas Glavinic, Grazer (48), schrieb bis 21. April täglich auf der Website der deutschen Tageszeitung "Die Welt", www.welt.de
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