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Darum braucht Linz dieses Orchester

Von Michael Wruss, 28. September 2020, 00:04 Uhr
Darum braucht Linz dieses Orchester
Dirigent Howard Griffiths dirigierte die Sinfonietta Linz. Bild: Winkler

Festival Sinfonietta Linz: Das Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen.

Mit seiner Aussage, dass jede Stadt ihr Kammerorchester haben sollte, hatte Dirigent Howard Griffiths bei der gestrigen ersten Matinee des Brucknerfests recht. Vor 20 Jahren gründete Lui Chan, Konzertmeister des Bruckner Orchesters, die Festival Sinfonietta Linz, die seitdem neben Harmonices Mundi die Konzertprogramme bereichert. Mit jenen Kleinodien, die zu allen Zeiten für kleinere Besetzungen oder Streichorchester entstanden sind.

Ein Repertoire, das meist im symphonischen Orchesterkanon untergeht, aber reizvoll ist und den Horizont zwischen Kammermusik und großem symphonischen Orchester erweitert. So auch die Werke, die gestern auf dem Programm standen. Alles Serenaden, bei denen die ursprüngliche Bedeutung höfischer Abendunterhaltung längst obsolet geworden ist und die durchaus die ersten Gehversuche großer Komponisten für Orchester darstellen.

Stimmiges Programm

Robert Fuchs, den man gemeinhin gern mit diesen Serenaden gleichsetzt, war eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Wiener Musikleben um 1900 und es ist fast schade, dass seine fein gestrickten lyrischen, in der Romantik verwurzelten Werke ein wenig in Vergessenheit gerieten und nur langsam wieder den Weg zurück auf die Podien finden. Noble Musik, die ebenso elegant wie geistreich unterhält. Antonin Dvoraks Serenade op. 22 springt auf den damaligen Trend des Streichorchesters auf und schafft eine absolut positivistische Musik, die unbeschwert daherkommt und jene Stimmung auch auf die Hörer zu übertragen versteht. Die erste Serenade von Johannes Brahms zeigt den Kampf mit der Form der Symphonie, an die er sich – eingeschüchtert durch das titanenhafte Vorbild Beethoven – kaum zu wagen scheint. Als Nonett entworfen und als Symphonie geplant, wurde "nur" eine Serenade daraus, die aber viel von seinem orchestralen Denken und seiner klanglichen Vorstellungskraft zeigt.

Ein großartiges Werk, das Howard Griffiths, ein Dirigent, der gerne Neuland betritt und wenig beachtete Musik zum Klingen bringt, mit den "Geburtstagskindern" der Festival Sinfonietta Linz genauso beeindruckend beseelte wie die beiden Serenaden zuvor.

Fazit: Ein veritables Geburtstagskonzert für ein das Linzer Musikleben bereicherndes Ensemble.

Brucknerhaus: Matinee mit der Festival Sinfonietta Linz unter Howard Griffiths, 27. 9.

Morgen, Dienstag, gastiert Festival Sinfonietta Linz um 19.30 Uhr in der Basilika Maria Puchheim. Karten: 07674/63961

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Autor
Michael Wruss
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1  Kommentar
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LASimon (13.413 Kommentare)
am 28.09.2020 12:42

Ich empfehle Herrn Wruss, das Wort "positivistisch" zu googeln.

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