Hommage an die Vergessenen
Kunst-Wettbewerb: Arbeiten, die an den Widerstand von Frauen in der NS-Zeit erinnern
Seit 2014 existiert die Idee, nun soll sie Realität werden. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat Kultur-GmbH-Direktor Alfred Weidinger beauftragt, auf dem Areal des Kulturquartiers (Ursulinenhof/OK) eine künstlerische Arbeit in Erinnerung an den Widerstand von Frauen während der NS-Zeit zu installieren. Zusammen mit der Linzer Kunstuni wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, 48 Bewerbungen gingen ein, vier Arbeiten haben es ins Finale geschafft. Ab 8. Oktober wird die Jury entscheiden.
Zu den Finalistinnen zählt Brigitte Kovacs mit ihrer "Denkbewegung statt Denkmal", die sich um ein Brennnesselfeld rankt – metaphorisch aufgeladen durch Widerstandskraft, heilende Wirkung, aber Anspruchslosigkeit bei der Umgebung. Begleitend sei ab Herbst 2022 die biennale "Autumn School" zu "Bildung im, zum und als Widerstand" geplant.
Von Mariel Rodriguez und Sabrina Kern stammt die Installation "5 vor 12. Unerhörter Widerstand" mit drei im Boden verankerten skulpturalen Schallwellen. Immer samstags um fünf vor zwölf soll aus ihnen ein lauter Weckruf dringen. Die per Bewegungssensoren in Gang gesetzten Erzählungen von Frauen aus dem Widerstand seien täglich zu hören.
Akustisch arbeitet auch Andrea Sodomka mit "Frauen_Stimmen": sieben Höreinheiten mit Geschichten von Frauen aus dem Widerstand auf bunten Glastafeln mit interaktiven Lautsprechern. Katharina Strubers "Garten des Widerstands" ist eine physische Falte auf dem OK-Platz, auf der die Rose "Resurrection" von Ravensbrück (Frauen-KZ) unter anderen Blumen gepflanzt werden soll, deren Saatgut durch Kassiber (geheime Botschaften aus Gefängnissen) verteilt wird. Zu den Projekten steigt am 5. Oktober (Kunstuni, Hauptplatz 8, 18 Uhr) eine Diskussionsveranstaltung. (pg)