"Der Geschmack der kleinen Dinge": Ein Kinofilm übers Kochen, der am Ende gut schmeckt
Sauer, salzig, bitter, süß: Neben diesen Geschmacksrichtungen gibt es eine fünfte: umami.
Der Begriff stammt aus dem Japanischen und bezeichnet einen Geschmack, der als fleischig, würzig, auch wohlschmeckend beschrieben wird.
"Umami" ist auch Originaltitel des Kinofilms "Der Geschmack der kleinen Dinge" mit zwei Stars Frankreichs: Gérard Depardieu (74) und Pierre Richard (88).
Haute Cuisine und Sinnsuche
Depardieu gibt Starkoch Gabriel Carvin. Sein Nobellokal bekommt zwar den prestigereichen dritten Stern, doch der Betrug seiner Frau (Sandrine Bonnaire) und ein Herzinfarkt werfen ihn aus der Bahn.
Nach seiner Genesung will er in Japan das Geheimnis von umami entschlüsseln. Eine Reise mit sehr, sehr vielen Zutaten. In der Regie des Franzosen Slony Sow entwickelt sich eine Geschichte, die von Haute Cuisine, deren Bürden, aber genauso von Sinnsuche handelt.
Neben den parallelen Erzählspuren baut der Film zudem bremsende Nebenschauplätze auf (etwa mit Carvins jüngstem Sohn). Streng betrachtet wäre auch Richards Auftritt als Carvins exzentrischer Freund lässlich gewesen. Damit wollte Sow wohl das Publikum erfreuen, haben Depardieu und er doch in den Komödien "Der Hornochse und sein Zugpferd" (1981), "Zwei irre Spaßvögel" (1983) und "Die Flüchtigen" (1986) begeistert.
Dem Winzer und Freizeitkoch Depardieu ist die Rolle wie auf den Leib geschnitten. Sie wirkt zwar lange eher unsympathisch, in der zweiten Hälfte aber entwickelt sich ein amüsanter Wohlfühlfilm. (SG)
Der Geschmack der kleinen Dinge: F/JP 2022 107 Min.,
OÖN Bewertung:
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