Komponistin Olga Neuwirth erhält Ernst-von-Siemens-Musikpreis
Die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung wird der Künstlerin am 2. Juni für ihre "vielseitige Klangsprache" überreicht
Die aus Graz stammende Komponistin Olga Neuwirth wird mit dem Ernst-von-Siemens-Musikpreis des Jahres 2022 ausgezeichnet. Die renommierteste Ehrung für klassische Musik im gesamten deutschen Sprachraum ist mit 250.000 Euro dotiert.
Sie wird der 53-jährigen Künstlerin am 2. Juni für ein Leben im Dienste der Musik im Münchner Prinzregententheater überreicht. Das gab die in der Schweiz ansässige Ernst von Siemens Musikstiftung gestern bekannt.
Neuwirth sei eine der eigenständigsten und aufregendsten Stimmen der Musikszene, heißt es in der Begründung der Jury. Ihre Klangsprache sei vielseitig, unberechenbar, bisweilen auch rau und scharf. Das sei sowohl Ausdruck der Persönlichkeit der Komponistin wie ihres sozialen Engagements, so die Jury: "Mit Olga Neuwirth zeichnet die Ernst von Siemens Musikstiftung eine Künstlerin aus, die mit ihrer Musik radikal neue Wege einschlägt, die der zeitgenössischen Musik ein neues Gesicht verleiht, die sich aber auch einmischt, Stellung bezieht und sich nicht scheut, Missstände anzusprechen."
Förderpreise vergeben
Gleichzeitig mit der Ehrung für Neuwirth gab die Ernst-von-Siemens-Stiftung auch die heurigen Förderpreisträger bekannt, die jeweils 35.000 Euro erhalten. Hier können sich der französische Komponist Benjamin Attahir, die Britin Naomi Pinnock und der Spanier Mikel Urquiza freuen. Neben dem Preisgeld selbst unterstützt man die jungen Tonsetzer zusätzlich auch mit "aufwendig produzierten Musikproduktionen".
Neuwirth steht mit der Auswahl für den Preis, der seit 1973 vergeben wird, in einer Reihe mit Größen wie den Komponisten Olivier Messiaen und Hans Werner Henze, dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch oder Stargeigerin Anne-Sophie Mutter. Die Laudatio auf Neuwirth wird bei der Überreichung in München die Wiener Autorin Raphaela Edelbauer halten.