Star-Getümmel von Coronas Gnaden
Salzburger Festspiele klotzen von 17. Juli bis 31. August 2021, sofern es die Pandemie gestattet.
168 Aufführungen in 46 Tagen an 17 Spielstätten – eingebettet zwischen 17. Juli und 31. August. So weit der Plan der Salzburger Festspiele für 2021, den Präsidentin Helga Rabl-Stadler, Intendant Markus Hinterhäuser, Schauspiel-Chefin Bettina Hering und Konzert-Leiter Florian Wiegand gestern vor Journalisten präsentierten.
Ob’s das alles spielt, vermag ob der vagen Corona-Lage niemand vorherzusagen. Es sei ein volles Programm, "ohne vorauseilenden Pessimismus", wie es Hinterhäuser nannte. Ehe er sich mit künstlerischen Perspektiven beschäftigte, rief er noch Robert Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" in Erinnerung, in dem es heißt: "Wenn es einen Wirklichkeitssinn gibt, muss es auch etwas geben, das man Möglichkeitssinn nennen kann."
Erste Oper: "Don Giovanni"
Vorgabe bei der Programmerstellung sei ein "kluger, konstruktiver, kreativer Pragmatismus" gewesen. Aber auf Musil vertrauend, bestehe ja die Möglichkeit, dass Mozarts heuer abgesagter "Don Giovanni" (Regie: Romeo Castellucci, Dirigent: Teodor Currentzis) nun am 26. Juli den Salzburger Opernreigen mit sechs szenischen und zwei konzertanten Produktionen eröffnet. Der "Elektra"-Erfolg mit Asmik Grigorian in der Titelrolle (Dirigent: Franz Welser-Möst) wird genauso in seinen zweiten Sommer gehen wie die gekürzte "Così fan tutte"-Inszenierung von Christof Loy. Anna Netrebko wird als "Tosca" (von den Pfingstfestspielen übernommen) zu erleben sein, Elina Garanca konzertant als "Marguerite" in "La Damnation de Faust". Der heuer abgesagte "Boris Godunow" sowie die Neueinstudierung der "Zauberflöte" werden weiter in die Zukunft verschoben. Hinterhäuser: "Das wäre 2021 wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen." Immerhin hatte das Team von Geschäftsführer Lukas Crepaz 180.000 Karten rückabwickeln und nach der Anpassung an die Corona-Bestimmungen 76.500 Tickets neu verkaufen müssen.
Im Schauspiel wartet nach der Verlängerung von Michael Sturmingers "Jedermann"-Regie mit neuem Personal (Lars Eidinger/Jedermann, Verena Altenberger/Buhlschaft) alles auf Birgit Minichmayr in der Titelrolle der "Maria Stuart" (Regie: Martin Kusej). Zudem schwärmt Bettina Hering schon jetzt von Karin Henkels Shakespeare-Adaption "Richard The Kid & The King": Tom Lanoye, Autor der legendären "Schlachten"-Aufführung (1999), wird die Texte der beiden Shakespeare-Vorlagen zusammenführen.
Trotz des Weihnachtsgeschäfts stehen vorerst bloß zwei Drittel der 209.071 (erneut personalisierten) Karten zum Verkauf – und zwar ab 28. Februar. Das verbleibende Drittel werde nicht vor 10. Mai freigegeben. Und auch nur dann, wenn die Pandemie-Entwicklung dies erlaube, sagte Crepaz.
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