Warum es völlig egal ist, dass Stefan Petzner überhaupt nicht tanzen kann
Petzner vs. Sarkissova: Instagram und Facebook sind die idealen Treiber für einen konstruierten Konflikt. Der ORF reibt sich die (Quoten-)Hände. Heute geht's weiter.
Gott sei’s gedankt, heute ist Freitag. Die Fans des ORF-Formats "Dancing Stars" konnten diesen Tag kaum erwarten. Heute, 20.15 Uhr, ORFeins, ist beim Auftritt jenes Kandidaten, der eines sicher nicht kann, nämlich tanzen, kollektives Fremdschämen angesagt. Zweiter potenzieller Aufreger: Werden Stefan Petzner, so heißt der Kandidat, und die Jury-Ballerina Karina Sarkissova wieder verbal und – um Gottes Willen – sogar körperlich aneinandergeraten? So soll es am vergangenen Freitag passiert sein – die OÖN berichteten. Facebook und Instagram haben diesem Umstand in dieser Woche ähnlich viel Bedeutung zugesprochen als Brexit, Trump und Identitäre zusammen.
Unerotische Verfolgungsjagd
Wie konnte das passieren? Wenn der ehemalige Politiker Stefan Petzner Tango tanzt, dann gleicht das optisch viel mehr einer unfreiwilligen Verfolgungsjagd denn lasziv-tänzerischer Erotik. Bei einem Format wie "Dancing Stars" macht das aber nichts, weil es bei der ORF-Promi-Tanzschule nur bedingt um fachlich maßgetreu nachgeschnitzte Tanzschritte geht. Dieser Umstand kommt Kandidaten vom Format eines Stefan Petzner zugute. Petzner ist eine Reizfigur, das weiß die fernsehende Nation spätestens seit dem 11. Oktober 2008, dem Todestag von Jörg Haider. Weinend stammelte der damalige Intimus des Verunglückten in die Kameras: "Er war mein Lebensmensch ..."
Seither polarisiert er mit seinen masochistisch-narzisstischen TV-Auftritten – als Politiker, Spindoctor oder PR-Fachmann. Als solcher versucht er sich auf seine hyperaktive Art und Weise zu positionieren. Deswegen passt er bestens zu Dancing Stars.
Quotentreibender Effekt
Beim ORF reibt man sich nach den ersten haarsträubend schlechten Auftritten des 38-Jährigen die Hände. Die harte Währung "Teletest" wies bei der vergangenen Sendung 749.000 Seher bei einem Marktanteil von 27 Prozent aus. Für heute Abend darf man sich nach dem Disput Petzners mit der im Vergleich zum Vorjahr gesichtsoptisch irgendwie veränderten Jurorin Karina Sarkissova eine weitere Steigerung erwarten.
Petzner und Sarkissova spalten die Nation – zumindest jenen Teil, dem derartig konstruierte Konflikte mehr als Zeitverschwendung vor dem Bildschirm sind.
Die Aufregung ist groß: Stefan Petzner war – nachdem er dank der Stimmen des Fernsehpublikums in die nächste Runde gewählt worden war – zu den vier Juroren gelaufen und hatte sich im Stile der Christusstatue über Rio de Janeiro mit den Worten: "Ihr müsst‘s weiter mit mir rechnen!" aufgepflanzt und dem Quartett die Hände geschüttelt. Sarkissova behauptete danach, Petzner habe sie nach der Show angeschrien und mit dem Finger im Gesicht berührt.
Die Tage danach waren von Shitstürmen, anonym vorgetragenen und deshalb deftigen Kommentaren auf Facebook und Instagram getragen. Obwohl Petzner und die Ballerina Sarkissova gemeinsam gerade 10.000 Abonnenten auf Instagram haben, flogen dort derart die Fetzen, dass auch seriöse Medien sich genötigt sahen, auf diesen sonderbaren Tanzzug aufzuspringen.
"Dansing Stars"
"Meine Aufgabe bei Dansing Stars ist den Tanz zu kommentieren", gab Sarkissova – den Shownamen hartnäckig falsch schreibend – von sich. Die Fangemeinde verbrüderte sich: "Liebe Karina. Du bist für mich ein souveräner Edelmensch. Das ist alles was zählt", postete bavisela58.
Petzner schrieb: "Sarkissova hechelt nach schlagzeilen. und sei es mir frei erfundenen behauptungen." "waswir" unterstützt Petzner mit dem Post: "Karina ist echt ne B*tch."
Im Schutz der Anonymität gereichen derart unterirdische Wortmeldungen auf Social-Media-Plattformen locker dazu, um eine Tanzfieberblase zu einer veritablen, wenn auch inhaltsleeren, Themenführerschaft aufzubauschen.
"Danke, Österreich!"
Karina Sarkissova bietet auf ihrem Instagram-Profil gerne unverlangt viel Haut feil. Unter anderem hat sie ein Video von einer Preisverleihung gepostet, bei dem sie eine Stiege aufwärts schreitet und ihr nur durch eine durchsichtige Hose verdecktes Hinterteil samt Stringtanga zeigt. Dann kommentiert sie: "Danke, Österreich."
All diese Aktivitäten dienen der persönlichen Marketingstrategie der Protagonisten, einen Mehrwert lässt all das im Bildungsfernsehen zu Sehende nicht erkennen. Vielleicht fliegt Stefan Petzner heute ja doch hinaus. Falls ja: Nehmen Sie die Sarkissova gleich mit, Herr Petzner.
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Herr Atteneder, herrlich geschrieben! Ihr Artikel ist eine weitaus bessere Unterhaltung als die Tanzshow selbst, bei der ich nicht über Staffel 1 hinausgekomnen bin, da diese Zeitverschwendung pur ist!
Bei Dancing Stars sieht man: Auch die Schwulen mögen sich nicht immer.
Und das Reglement mit dem Zuschauervoting grenzt an Absurdität.
Wer vom ORF protegiert eigentlich die Sarkissova, die schon 2010 von der Staatsoper wegen Minderleistung gefeuert wurde.
Gibt es keine Jurorin in Österreich mehr, die wirklich etwas vom Tanzen versteht, die Sarkissova ist absolut fehl am Platz.
Überhaupt scheint es dem ORF nicht möglich zu sein, 4 Österreicher als Jury zu engagieren. Die beiden Moderatoren sind Österreicher, warum die Jury-Mitglieder nicht?
hezte Freitag, 5.4. wieder nur 4 Punkte.
grossartiger Fake, alles abgekartet und ausgemacht und einstudiert. der Stefan spielt die Rolle gut. kein Mensch würde das Spektakel noch anshen und das dumme Geraspel der Weichselbaum sich antun, wenn der SP schon draussen wäre.
Ich selber tu mir solche Sendungen nicht an, aber "Die beste Ehefrau von allen" sagte das ich gegen den Petzner tanze wie ein Gott und das heißt schon was
Nehmen Sie d i e Sarkissova gleich . . .
Schon etwas von A n s t a n d gehört - Atteneder??
"Schon etwas von A n s t a n d gehört - Atteneder??"
Journalismus hat doch mit Anstand nix zu tun.
Hast ja Recht, aber mir geht's auf den Wecker, wenn ein "Journalist" schreibt wie ein Rotzlöffel!!
Da hast jetzt aber ein Wort unterschlagen - es heißt "Nehmen Sie doch die Sarkissova MIT!"
Mitnehmen. Nicht nehmen. Alles klar?
JETZT KÖNNTE SELBST DER nAIVSSTE BEGRIFFEN HABEN; DASS DER sTREIT pETZNER VS:sARKISSOWA EINE iNSZENIERUNG DES orf IST: SO SCHAFFT DER orf DIE qUOTE:jEDER7JEDE KRIEGT NOCH EINEN tAUSENDER DRAUF; WENN SIE SICH 2STREITEN2:EINE GRÖSSERE wERBUNG FÜR DAS ERFUNDENE sPEKTAKEL UND DEN sTREIT DER BEIDEN gibt es nicht als dieses Fake.
Operation macht jung? Die neulich operierte Jurorin verhält sich im TV ebenso wie in den Internetportalen wie eine 16-Jährige. Unprofessionell und peinlich, sie hat noch nicht verstanden, dass es um die Show und Unterhaltung geht, persönliche Untergriffe und Anpatze ist dabei völlig unnötig.
Hat man das Botox zu tief gespritzt oder hat das Skalpell einen wichtigen Nerv beschädigt?
Schauen Sie sich die Dancing Stars nur wegen dem Petzner an?
Mit welcher Logik stellen Sie diese Frage?
Ich schaue es natürlich nicht an, kenne aber die Szenen und Texte aufgrund der Berichterstattung in den Medien.
Amöben agieren rein instinktiv.
Ehrlich gesagt ich mag den Petzner nicht betsonderlich, zu aalglatter Type und mit Tanzen haben seine Bewegungen nicht viel gemein aber wie er da vorgeführt wird ist zum kotzen. Diese selbstherrliche Russin hat eigentlich in dieser Sendung nichts verloren da gehören Profis hin wie Ellmayer u. Co.hin.
Punkt 1: Fasching hamma
Punkt 2: der Nichttänzer ist mir immer noch lieber als die Tänzerin
Bitte Punkt 1 noch einmal überdenken.
Punkt 2: ich bin dabei!
Hat man der ungehobelten Russin das Gesicht zerschnitten, oder ist das ein Geburtsfehler?
... na, wenn das der Putin liest, was Sie da schreiben ...
entfürchte dich, der liest hier nicht
"Obwohl Petzner und die Ballerina Sarkissova gemeinsam gerade 10.000 Abonnenten auf Instagram haben, flogen dort derart die Fetzen, dass auch seriöse Medien sich genötigt sahen, auf diesen sonderbaren Tanzzug aufzuspringen."
Aber die OÖN überhaupt nicht, oder wie?
Siehe genau diesen Artikel ... "die OÖN berichteten" ...
für mich eigentlich unglaublich, daß die OÖN diesem schmarrn und vor allem dem PETZI und der SARKISI dingsbumms eine ganze seite schenkt.
ich denke wirklich wieder einmal ernsthaft über eine veränderung nach...
das hat mit seriösität absolut nichts mehr zu tun...
oder will die oön den orf retten...ein trauerspiel...eigentlich schade...
Ich mag die OÖN. Aber jedesmal, wenn ich solche Anbiederungsartikel an den Pöbel in meiner Zeitung entdecke, denke ich an einen Wechsel.
Anders gesagt: Der ORF schafft sich ab...bitte, OÖN macht nicht mit!
Ich hab den Wechsel nach vielen Jahren kürzlich vollzogen! Tut nicht weh, es fehlt nix, und deb lokalen Tratsch lese ich hier, wenn ich Muße hab.
Ja gut, wechseln Sie ruhig ...
Ich habe eine ganze Menge an den OÖN auszusetzen. Aber dieser Artikel ist mit dem adäquaten Unernst geschreiben, finden Sie nicht?
Unglaublich das sich so viele diese Sch... anschauen.
Aber warum wird der Herr Petzner vom ORF immer als Politiker bezeichnet ? Hab ich da was versäumt, der ist doch schon lange nicht mehr in der Politik, oder ist er Bürgermeister in irgendeinem Kärntner Dorf wo vor 10 Jahren die Sonne vom Himmel gefallen ist ?