Borreliose: Rote Flecken, Kreise, Bögen …
Borrelien gehören – so wie die Erreger der Syphilis – zur Bakteriengruppe der Spirochäten.
Das sind fadenförmige Bakterien, die wie eine winzige Spirale aussehen, sich im Gewebe dahinschrauben und besonders in der wärmeren Jahreszeit ein klinisches Erscheinungsbild zeigen, das genau so aussieht, wie Sie es beschreiben: ein roter Fleck, der langsam in die Umgebung weiterwandert und innen meist wieder verblasst, sodass dieses ringförmige Bild entsteht, das wir als "Erythema chronicum migrans" bezeichnen.
Wenn man es übersieht, kann es sich so weit ausdehnen, dass oft nur noch ein rötlicher Bogen erkennbar ist, der sich zum Beispiel über den ganzen Bauch und Rücken zieht. Daran sieht man schon, dass Borrelien sich weit – ja auch im Inneren des Körpers – ausbreiten können und schließlich in vielen Organen wie etwa dem Herzen und besonders in den Gelenken Beschwerden verursachen können. In Mäusen und Ratten leben Borrelien unbehelligt, durch Zecken werden sie gar nicht so selten auf uns Menschen übertragen. Also suchen Sie nach solchen Aufenthalten im Wald oder wenn Sie im langen Gras unterwegs waren, nicht nur Ihren Hund, sondern auch Ihren eigenen Körper nach den kleinen Blutsaugern ab. Aber Achtung: Bei der Hälfte der diagnostizierten Borreliose-Fälle wurde so ein Zeck nie entdeckt!
Glücklicherweise kann man die Borreliose gut mit Antibiotika heilen. Ob Sie wirklich Glück hatten, wage ich keinesfalls zu garantieren. Denn es besteht die Gefahr, dass zwar Ihr roter Ring von selbst verschwindet, die Borrelien sich aber in Ihrem Inneren fröhlich weiter vermehren und Sie zu einem viel späteren Zeitpunkt mit Schmerzen in der Brust, in einer Schulter oder sonst irgendwo aufwachen.
Nur der erfahrene Arzt denkt dann noch an die kleinen, fadenförmigen Bakterien, die Sie sich vor geraumer Zeit im Wald geholt haben.
Wenn bei dieser Infektion die Laboruntersuchung auch ihre Tücken hat, kann man damit praktisch immer Klarheit schaffen.
Lassen Sie sich also untersuchen! Erst danach können wir sagen, ob Sie tatsächlich Glück gehabt haben oder doch auch eine Antibiotikatherapie benötigen.
Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit? Schreiben Sie OÖN-Doktor Johannes Neuhofer (Dermatologe), der diese Kolumne mit einem Ärzteteam betreut: Clemens Steinwender (Kardiologe), Reinhold Függer (Chirurg), Rainer Schöfl (Gastroenterologe), Josef Hochreiter (Orthopäde), Werner Schöny, (Psychiater) E-Mail: doktor@nachrichten.at
Entwicklungsstörungen: 3 Tipps, wie Sie Ihr Kind optimal unterstützen
Diabetes – Gefahr für Zähne und Zahnfleisch
RSV-Medikament für Babys kommt
Herr Doktor, ist Amalgam gefährlich?
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Also das was ich gelesen habe, ist das die echte Borreliose erstens mal gar keine bakterielle Erkrankung, sondern eine Viruserkrankung ist und dann der Einsatz mit Antibiotika mehr schadet als nützt, weil man schön sein gesamtes Immunsystem in den Keller fährt...
Das zweite was ich gelesen habe, ist das die ringförmige Wanderrötung nicht auf eine Borrelliose hindeutet, sondern das ganz normal ist und wieder verschwindet...
Gesunde Ernährung und gesunder Lebensstil bringen hier weit mehr, als die ganzen Antibiotika-Bomben... (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit - zu verstehen als Information und zum selbst weiterrecherchieren)