So sieht der Berufsalltag einer Intensivschwester aus
Heute ist Tag der Pflege: Intensivschwester Verena Reinmüller betreut unter anderem schwer kranke Corona-Patienten. Wie ihr Berufsalltag aussieht, erzählt sie den OÖN.
Das vergangene Jahr war herausfordernd: für jeden von uns – für die Mitarbeiter in den Spitälern aber noch viel mehr. Verena Reinmüller arbeitet als Krankenschwester auf der Intensivstation im Ordensklinikum Barmherzige Schwestern in Linz und blickt im Gespräch mit den OÖNachrichten auf diese Monate zurück. "Wir leben jetzt schon so lange mit Covid-19 und haben eine Menge gelernt. Vieles ist Routine geworden", erzählt die 29-Jährige. Vieles sei aber immer noch schwierig: die Arbeit mit der vollen Schutzmontur zum Beispiel. "Auch dass die Patienten unser Gesicht durch die Maske nicht gut sehen können und uns dadurch oft nur sehr schlecht verstehen, ist alles andere als einfach", sagt Reinmüller.
Auf ihrer Station gibt es sieben Intensiv-, ein Notfall- und vier Überwachungsbetten. "Und die sind immer noch gut mit Corona-Patienten ausgelastet", sagt Reinmüller. "Das liegt daran, dass wir auf der Intensivstation der allgemeinen Entwicklung ein paar Wochen hinterherhinken."
Dankbarkeit der Patienten
An ihrer Arbeit als Krankenschwester schätzt sie vor allem "die Dankbarkeit, die ich erlebe, wenn es Patienten wieder besser geht. Das ist wohl das Schönste, das ich in meinem Beruf erleben darf", sagt die gebürtige Steirerin, die der Liebe wegen nach Oberösterreich gekommen ist und mit ihrem Lebensgefährten in Altenfelden lebt. Weil sie Medizin schon immer interessiert hat, hat sie die Krankenpflegeschule absolviert und anschließend ihren Master in Gesundheitsmanagement gemacht.
Auf der Intensivstation betreut sie tagtäglich schwerstkranke Menschen – eine große Verantwortung. "Ohne Teamwork geht hier nichts", sagt sie. "Gerade in unserem Bereich ist es wichtig, dass wir Kolleginnen und Kollegen uns austauschen und viel miteinander reden. Damit geben wir uns gegenseitig auch das gute Gefühl, dass wir nicht allein sind", sagt Reinmüller. Privat holt sie sich die Kraft in den Bergen – im Sommer beim Wandern, im Winter beim Skitourengehen.
Denn nicht nur das fachliche Wissen sei unverzichtbar in ihrem Job, sondern auch eine psychische Ausgeglichenheit und Optimismus. "Es ist ja auch ganz wichtig, den Menschen so gut wie möglich die Angst zu nehmen und ihnen zu vermitteln, dass sie gut aufgehoben sind", sagt Verena Reinmüller. Noch immer reduzierten viele Menschen die Arbeit einer Krankenschwester rein auf die Körperpflege. "Das gehört natürlich dazu. Aber das lernt man und gewöhnt sich dran."
Viel mehr als nur Körperpflege
Ihr Beruf sei jedoch "viel, viel mehr" als das. "Wir sind auch nicht nur die Helfer des Arztes", sagt Verena Reinmüller. Die Krankenpflege sei extrem vielschichtig – auch was die Rahmenbedingungen betreffe: So könne man etwa im Spital arbeiten, mit Kindern, in der Hauskrankenpflege oder im Altenheim. "Ich rate jungen Leuten, die sich dafür interessieren, einfach einmal ein Praktikum zu machen."
Dass die Pflege schlecht bezahlt wird, wie häufig kritisiert wird, dem stimmt auch Verena Reinmüller zu. "Natürlich würde ich mir wünschen, dass die Arbeit besser honoriert wird", sagt sie. "Aber wer weiß, vielleicht bekommt die Pflege durch Corona ein bisschen Aufschwung, denn da ist vielen erst bewusst geworden, was wir in dem Bereich alles leisten."
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Die größte Belastung ist die Schutzmontour. Wie übertrieben diese Qualmaßnahme ist, wurde noch nicht thematisiert.
Die Intensivkrankenschwester, Frau Reinmüller, scheint eine sehr kompetente Pflegeperson zu sein, die ihre Tätigkeit reflektiert und sachkundig schildert. Ich habe großen Respekt vor diesen jungen Leuten, die sich so einem verantwortungsvollen Beruf widmen, der die ganze Persönlichkeit fordert und formt. Danke Frau Reinmüller, Ihnen und Ihren vielen ungenannten KollegInnen.
Heute ist Tag der Pflege.
Gestern gab es Beifallklatschen vom Balkon.
Und morgen haben wir 1000ende Pflegende zu wenig, weil ich vom Applaus keine Miete bezahlen kann und in besser bezahlte Bereiche gehe (n muss)
Wie wäre es mit etwas mehr Hintergrundinfos zu Ausbildung, Bezahlung und Strategien die Pflegenden zu unterstützen?
Klar sind solche Berichte ganz gut zu lesen und bringen persönliche Erfahrungen in die Zeitung.
Dass unser Gesundheitswesen aber schon seit längerem (nicht erst seit Türkisblau und den tollen Ideen zu mehr Wirtschaftlichkeit) "ausgeblutet" wird, sollte recherchiert und berichtet werden.
..., aus persönlicher Erfahrung weiß ich das unser Gesundheitssystem durch TÜRKIS -BLAU, unter der FPÖ Hexe Hartinger-Klein die grössten Einbußen und diese inkompetenten Hartinger-Klein den größter Misthaufen im Gesundheitsministerium hinterlassen hat.Wann hat die FPÖ jemals etwas positives getan, sie sind und bleiben die Fu... Partei Österreich. Außer sich selbst zu bereichern!!!