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Plakate am Bahnhof gegen Suizide

Von Dietlind Hebestreit, 01. März 2024, 18:31 Uhr
Katharina Glück, Psychiatrie-Primaria am Klinikum Wels-Grieskirchen
Katharina Glück, Psychiatrie-Primaria am Klinikum Wels-Grieskirchen Bild: Volker Weihbold

Linz und Wels sind in diesem Bereich Hotspots.

Hilfsangebote dort platzieren, wo viele Selbsttötungen passieren: Nach diesem Prinzip funktioniert die jüngste Aktion des Netzwerks Suizidprävention Austria (Supra) in Kooperation mit dem Land Oberösterreich. In Wels und Linz hängen am Bahnhof im März Plakate, mit denen auf die Hilfsangebote Krisenhilfe OÖ, Rat auf Draht und Telefonseelsorge hingewiesen wird. Ein QR-Code führt direkt zu einer Chatberatung.

Warum gerade diese beiden Bahnhöfe Hotspots für Suizide sind, erklärt Psychiatrie-Primaria Katharina Glück vom Klinikum Wels-Grieskirchen: "Wir wissen, dass Bahnhöfe in der Nähe von psychiatrischen Stationen öfter als andere für Suizide genützt werden. Das trifft in Wels auf unser Krankenhaus und in Linz auf den Neuromedcampus zu." Denn oft hängen psychische Erkrankungen und Suizide zusammen.

Einen zweiten Aspekt nennt Gesundheitslandesrätin LH-Stv. Christine Haberlander: "Am Bahnhof erreichen wir mit dieser Aktion besonders viele Menschen – in Linz in einem Monat 1,5 Millionen Fahrgäste."

Laut Silvia Breitwieser von der Telefonseelsorge sei es wichtig, bereits Bewusstsein für Hilfsangebote zu schaffen, bevor man diese brauche. "Wenn ich mir Unterstützung hole, bin ich eine Heldin oder ein Held", will die Expertin Menschen Mut machen, sich vertrauensvoll an professionelle Anlaufstellen zu wenden. "Man braucht ein Gegenüber, das einen versteht und die Verzweiflung aushält. So hat man das Gefühl, nicht allein zu sein."

Lebensrettende Medikamente

Oft sind Suizidgedanken und Depressionen verknüpft. Psychiaterin Glück erklärt, wie Außenstehende mit so einer Krise umgehen sollen: "Da helfen Ratschläge nicht. Man braucht Verständnis, Zeit und viel Geduld. Je mehr man Druck macht und will, dass es schnell geht, umso länger dauert es meistens." In manchen Situationen seien Medikamente "notwendig und lebensrettend". Diese beginnen jedoch frühestens nach drei bis vier Wochen zu wirken.

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Dietlind Hebestreit
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5  Kommentare
5  Kommentare
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Gugelbua (33.213 Kommentare)
am 03.03.2024 11:27

Zeigt nur den Niedergang in einer Gesellschaft😢

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jamei (25.570 Kommentare)
am 02.03.2024 12:04

Liebe OÖN - bitte um Bekanntgabe der Zahl von Suiziden - bei den beiden von Ihnen angeführten Bahnhöfen. Danke

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jamei (25.570 Kommentare)
am 02.03.2024 12:12

Sg. Frau Dietlind Hebestreit NUR zu schreiben, das diese beiden BH`s Hotspot sind und das
OHNE Fakten = Zahlen ist wohl sehr dürftig!

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caber (1.996 Kommentare)
am 05.03.2024 07:52

Je konkreter die Information, desto mehr Nachahmungstäter. Nennt sich Werther-Effekt.

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 01.03.2024 19:41

Nix für ungut, aber vielleicht hängt das (speziell in Wels) auch damit zusammen, dass es dort einfach "leicht" geht. Man wartet auf dem Bahnsteig... und dann kommt der ICE Express, der mit 200kmH einen Meter vor dir vorbei fährt... das ist im freien Gelände wesentlich schwieriger und auffälliger.

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