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Was tun, wenn's Herz stolpert?

Von Dr. Johannes Neuhofer, 04. Mai 2019, 08:30 Uhr
(Symbolbild) Bild: colourbox.de

Ab und zu fühle ich Stolperer im Herz. Ist das normal? Oder steckt da eine ernste Erkrankung dahinter?

Guten Tag! Freut mich, dass ich ab heute jeden Samstag Ihre Fragen beantworten darf. Nun gleich zum ersten Thema, den Stolperern im Herz: Man ist so alt wie die Gefäße – das wussten schon erfahrene Ärzte früherer Generationen. Und diese Gefäße werden ein Leben lang mehr oder weniger rhythmisch durch Kontraktionen des Herzmuskels mit Blut durchpulst. Sauerstoff, Nährstoffe, ganze Abwehrsysteme werden durch alle Organe bis hin in die letzten Winkel unseres Körpers gepumpt. Wenn da auf einmal der Puls des Lebens auch nur kurzzeitig zappelt, fühlen wir instinktiv die große Bedeutung des Herzens, und rasch steigt große Angst auf.

Glücklicherweise bringen weit über 90 Prozent von sogenannten Rhythmusstörungen keine ernsten Gefahren mit sich. Es handelt sich fast immer um so etwas wie einen Lausbubenstreich, der elektrischen Unfug treibt. Und rasch ist wieder alles beim ursprünglichen Rhythmus.

Das Herz baut, ähnlich wie ein "Kuhhiatazaun", schön langsam eine Spannung auf, die sich entlädt und damit die Herzmuskeln kontrahieren lässt, wodurch ein neuer sauerstoffgesättigter Blutstrom in die Peripherie gejagt wird. Das geschieht so etwa 70 Mal pro Minute. Aber Vorsicht, wenn so ein Stolpern des Herzens mit Schwindelgefühlen oder Schwarz-werden-vor-den-Augen und anderen Symptomen wiederholt einher geht, ist auch nach Professor Steinwender, Leiter der Kardiologie im Kepler Universitätsklinikum, eine weitere Abklärung erforderlich.

Ernstzunehmende Rhythmusstörungen, etwa Vorhofflimmern mit erhöhtem Thrombose- und Embolierisiko, könnten dahinterstecken. Rechtzeitig erkannt, sind diese kardiologischen Erkrankungen fast immer gut behandelbar. Sogenannte Antiarrhytmika, Blutverdünnungstabletten, bis hin zu eingebauten Defibrillatoren sind heute Teil der kardiologischen Therapie.

Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, aber Vorsicht ist jedenfalls geboten, zumal wir wissen, dass jeder Zweite von uns durch ein Herz-Kreislauf-Versagen sein irdisches Dasein beenden wird. Mit Prävention können Sie Ihre Gefäße jung erhalten. Also: Nicht zu üppiges Schmausen, kein Nikotin(un)genuss und regelmäßige Bewegung, etwa in unserer wunderbaren Natur, sind angesagt. Damit können wir nicht nur unsere Kardiologen entlasten, sondern auch dieses unliebsame Ereignis um viele Jahre hinausschieben.

 
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