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Zu wenig Eizellenspenden: "Bedarf wäre weit höher"

Von Valerie Hader, 03. Juli 2024, 17:55 Uhr
Zu wenig Eizellenspenden: "Bedarf wäre weit höher"
Für manche Frauen ist eine In-Vitro-Fertilisation mit gespendeten Eizellen die einzige Option, um schwanger zu werden. Bild: colourbox.de

Erst Karriere, dann Familie: Mit dem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit, natürlich schwanger zu werden.

Immer mehr Frauen entscheiden sich erst später im Leben für eine Familie. Doch die Fruchtbarkeit sinkt mit zunehmendem Alter rapide. "Bei 35-Jährigen sind zirka 50 Prozent der Eizellen in Ordnung, bei 40-Jährigen nur noch etwa 20 Prozent", sagt der Linzer Reproduktionsmediziner Leonhard Loimer bei einer Pressekonferenz.

"Für viele dieser Frauen ist eine In-Vitro-Fertilisation (IVF) mit gespendeten Eizellen, die zwischen acht- und elftausend Euro kostet, die einzige Option, um schwanger zu werden. Doch die Anzahl der verfügbaren Spenderinnen ist hierzulande nicht ausreichend, um die Nachfrage zu decken.

Aktuell kommen allein in unserem Institut in Linz wöchentlich sieben bis zehn Patientinnen auf die Warteliste dazu", sagt Loimer. Er fordert eine Anpassung des Gesetzes "an moderne Lebensumstände."

Seit 2015 ist eine Eizellenspende in Österreich erlaubt, die Nachfrage hätte sich seit damals vervielfacht. Konkret will er erreichen, dass das erlaubte Alter der Empfängerinnen von 45 auf 49 und jenes der Spenderinnen von 30 auf 32 erhöht wird. "Bisher darf Spenderinnen auch nur eine geringe Kostenentschädigung bezahlt werden. Mit einem höheren Honorar wäre der Anreiz sicherlich größer."

Die eigenen Eizellen für später einzufrieren ist in Österreicher übrigens nur erlaubt, wenn bei der Frau eine Erkrankung vorliegt, die die Reproduktionsfähigkeit beeinträchtigt – wie bei einer Chemotherapie.

Fakt sei jedoch, dass nur wenige gesunde Patientinnen diesen Wunsch hegten. "Man muss das differenziert sehen: Wenn eine 25-Jährige ihre Eizellen einfrieren lässt, kann niemand garantieren, dass diese 15 Jahre später noch funktionieren. Da sind große Enttäuschungen vorprogrammiert", sagt Loimer. 

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