Der Weg ins Chaos
Unabhängig in welchem Jahrzehnt die A26 fertig wird, sie führt in ein bereits vorstellbares Verkehrschaos.
Die Staus in den Morgen- und Abendstunden bei den Einbindungen in den Bindermichl- und Niedernharter Tunnel der A7 werden trotz der täglichen Verkehrsmeldungen im Radio vollkommen ignoriert. Der Freinbergtunnel der neuen A26 mündet in sieben Tunnel-Ein- und Ausfahrten beim Bahnhofsknoten. Sieben Spuren münden in die vierspurige Kärntnerstraße, die wegen des Musiktheaters nicht mehr erweiterbar ist. In den restlichen zwei Tunnelanbindungen in die A7 gab es schon zum Zeitpunkt der UVP-Prüfung Staus. Die Fakten wurden negiert, und die Einbindungen wurden vom Verkehrsplaner der Asfinag schriftlich „mit gerade noch genügend“ definiert.
In der Zwischenzeit haben die Staus ein Ausmaß erreicht, deren Überlegungen in der Hilflosigkeit einer Pannenspurfreigabe zwischen Bindermichl-Tunnel und A1-Knoten gipfelte. Die im Projekt 2010 prognostizierten 36.000 Pkw an den Endpunkten des A26-Tunnels sind auf Grund der jetzt schon täglichen Staus eine unglaubliche Fehlplanung, die nicht mehr reparierbar ist, da weder die vorhandenen Tunnel noch die Kärntnerstraße erweiterbar sind. Ein rasches Umdenken ist erforderlich. Öffentliche Verkehrsanbindungen, insbesondere auf der Schiene über die neue Eisenbahnbrücke, sind wie eine tunnelfreie Ostautobahntangente eine unausbleibliche Alternative. Auch die bereits jetzt aufgetretenen Probleme bei der neuen Donaubrücke sind erwähnenswert. Die Brückenauf- und -abfahrten auf der Linzer Seite wurden im Berg um ca. 100 Prozent gegenüber der Planung verlängert, um offensichtlich die kommenden Staus in den Berg zu verlegen. Zusätzlich müssen die Tragseile zur Sanierung der Verzinkungsschäden über der Donau eingerüstet werden, um eine Schutzbeschichtung anbringen zu können.
Arch. DI Günter Eberhardt, Linz