Passt Satire zu Alzheimer?
Am Donnerstag ist Welt-Alzheimertag. Am Dienstag, 22.55 Uhr, ORF 2, präsentiert das Satiriker-Duo Stermann und Grissemann die Sendung „Willkommen Alzheim“.
Nein, Alzheimer ist kein Spaß, und sich darüber lustig zu machen, zeugt nicht gerade von einem feinen Charakter – außer man heißt Stermann oder Grissemann. Den Kabarettisten gelingt es in ihrer Spezialsendung, den Zusehern trotz der Schwere des Themas ein Lächeln zu entlocken und nebenbei ganz viele Informationen über die Krankheit zu vermitteln – über die Entstehung, aber auch über Behandlung und Prävention. Aktuell sind geschätzt mehr als 130.000 Menschen in Österreich von Alzheimer betroffen, Tendenz stark steigend. Höchste Zeit, die Volkskrankheit „aus dem finsteren Loch der Scham und des Tabus“ hervorzuholen, so das Ziel der beiden. Warum nicht mit Humor? Ich kann nur sagen: Schauen Sie sich das an!
Kennen Sie den? Sagt der Arzt zum Patienten: „Sie müssen jetzt sehr stark sein. Sie haben Hodenkrebs und Alzheimer.“ Sagt der Patient: „Gott sei Dank nicht Krebs.“ Prinzipiell ist jedes Aufmerksammachen auf Demenz wichtig, die Satire ist dafür aber nur begrenzt geeignet. Auch wenn der Vergleich hinkt: Dass Satire nicht alles dürfen soll, weiß man seit den Folgen der Verunglimpfung von Glaubenssymbolen und religiösen Ansichten. Dirk Stermann und Christoph Grissemann quälen sich in ihrer Sondersendung – warum eigentlich ohne Publikum? – anfangs ordentlich. Erst als Experten und Betroffene zu Wort kommen, bietet „Willkommen Alzheim“ tatsächlich Mehrwert. Dafür hätte es das ansonsten so feine Duo nicht gebraucht.
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