Sollen wir jetzt in Bitcoins investieren?
Die führende Digitalwährung Bitcoin legt seit Monaten einen steilen Höhenflug hin – und spaltet die Anleger.
Seit Herbst hat sich der Bitcoin-Kurs auf mehr als 50.000 Dollar verfünffacht, für spekulative Anleger also hochinteressant. Aber es hat sich auch die Geldmenge, die die Europäische Zentralbank zur Rettung der Wirtschaft in den Markt „pumpt“, seit einem Jahr verdoppelt. Genau diese Geldflut und die Angst vor Inflation verunsichert viele, sie flüchten in Alternativ-„Währungen“ wie Gold und Kryptogeld.
Das ist nachvollziehbar, so wie auch die Wege der Bitcoins, Etherums und Binance Coins genau nachvollziehbar sind. Deshalb gilt das Argument, Bitcoins seien bloß ein Fluchtort für Kriminelle, nur bedingt: Laut Europol werden zwar vier Prozent der Bitcoins „weißgewaschen“. Doch die Transparenz führt regelmäßig zu Festnahmen.
Kryptowährungen wie Bitcoins sind das neue Gold, in das Anleger aus Neugier oder aus Sorge um ihr Geld flüchten. Es ist nicht unbegrenzt vermehrbar, aber rechtlich mit noch mehr Unsicherheiten behaftet als Gold. Investieren in Bitcoins ist daher ein bisschen Casino. Und wer genug Geld und starke Nerven hat, kann gerne dort investieren. Für Freunde des Glücksspiels sind massive Gewinne genauso möglich wie drastische Verluste.
Nur sollte man sich vor Augen führen, dass hier in ein System investiert wird, das so gigantische Strommengen verbraucht, gegen den sich der österreichische Verbrauch vergleichsweise gering ausnimmt. Und auch mit dem Begriff Währung wäre ich vorsichtig. Tauschobjekt trifft es besser.
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