Das Musikfestival im Vituskircherl ist voll erblüht
OBERREGAU. Seit 14 Jahren gibt es in der Vituskirche in Oberregau Kammermusikkonzerte. Beim heurigen Eröffnungskonzert quoll sie fast über.
Unter dem Motto "Einfach Klassisch" bot das "Trio Fontaine" – Werner Neugebauer (Violine), Andreas Pözlberger (Cello) und Vito Lattarulo (Klavier) – eine Reise durch die Geschichte des Klaviertrios. Begonnen hat man mit Beethovens G-Dur-Trio (Opus 1), das wie die beiden anderen Werke dieser Sammlung die Geschichte des Trios auf neue Bahnen lenkt.
Intensiver Dialog der Musiker
Unterstützte zuvor das Cello noch mehr das Klavier im Bass, wie auch in dem danach musizierten C-Dur-Trio KV 548 von Mozart, so gab ihm Beethoven neue Aufgaben und ließ es an der Entwicklung des Materials teilhaben. Dieser Prozess war dann bei Schubert zumindest in Bezug auf das, was wir heute als Wiener Klassik bezeichnen, abgeschlossen und belebt im B-Dur-Trio D 898 den Dialog unter den Instrumenten aufs Intensivste.
Als Draufgabe wählte man das Finale "in the German Style" aus Haydns Es-Dur-Trio Hob. XV:29. Das Trio fand in seiner ungemein lebendigen Interpretation einen idealen Zugang zu diesen Schlüsselwerken und überzeugte mit Spielfreude und Ausdruck. Das trübten kleinere Ungenauigkeiten im Zusammenspiel nicht, zu Recht wurde heftig applaudiert. (wruss)
Fazit: Pözlberger ist es gelungen, sein Festival zur Vollblüte zu bringen – mit intelligentem Programm und mitreißenden Interpretationen.