Hüttengaudi mit Blut und Beuschel im Kino
Im Horror-Film "Angriff der Lederhosen-Zombies" bedrohen Untote eine Après-Ski-Party.
Wer sich an der weihnachtlichen Zurschaustellung von Kitsch und Lieblichkeit sattgesehen hat, kann im Kino auf Kurzurlaub gehen.
Es läuft ein Film, der ein popkultureller Gegenentwurf zur Fiktion der heilen Welt ist. Und eine Lücke im Spektrum moderner Vielfalt im Kino lustvoll schließt: "Der Angriff der Lederhosen-Zombies".
Ein Film, der tatsächlich hält, was sein Titel verspricht. Die Regiearbeit von Dominik Hartl vereint exzellent gestylte Untote mit vielen Elementen, die typisch für das Genre "Zombiefilm" sind – und ebenso für ihre komische Überhöhung.
Wie im Horror üblich, ist die Handlung im Kern simpel: Menschen stranden dort, wo sie nicht sein wollen, und werden an diesem Ort von einer rätselhaften Gefahr bedroht.
Im Fall der Lederhosen-Zombies sind das die jungen Snowboarder Steve (Laurie Calvert), Branka (Gabriela Marcinková) und Josh (Oscar D. Giese). Sie müssen über Nacht in Ritas Après-Ski-Hütte bleiben, wo gerade wild das Ende der Saison begossen wird. Als die ersten Untoten im Getümmel auf ihre Weise Party machen wollen, also zubeißen, fließt neben dem Alkohol bald sehr viel Blut. Eines ist bei der Sorte Film nämlich so sicher wie das Schnapserl bei der Hüttengaudi: Nur wenig wird der Fantasie überlassen.
Das Trio und Rita, eine beherzt aufspielende Margarete Tiesel ("Paradies: Liebe"), lassen beim Kampf gegen die Zombies auf so viele Arten Blut spritzen, tropfen und quellen, dass selbst Robert Rodriguez ("From Dusk Till Dawn") daran seine Freude gehabt hätte. Wer mit Körperflüssigkeiten auf Kriegsfuß steht, selbst wenn sie auf der Leinwand zu sehen sind, sei gewarnt: dieser Film ist ein echter "Blood And Gore"-Streifen. Auf Deutsch: mit Blut und Beuschel (dafür Lob an Ausstattung und Maske!).
Aber Hartl bietet nicht nur politisch unkorrekte Komik durch das Visuelle an – das Lachen entlädt sich an comicartiger, überdrehter Gewalt –, sondern auch eine beinharte Satire. Auf unsere Walzerseligkeit, die Liebe zum Skisport und den lapidaren Umgang mit dem Klimawandel. Dabei gibt es Stellen, an denen die Handlung zügiger, die Gag-Dichte höher und der Wahnsinn methodischer hätte sein können. Trotzdem: Dass es einen solchen Film in Österreich gibt, tut der Kinokultur sehr gut. Und wer diese Form der Unterhaltung mag, wird ganz frech Freude daran haben.
Angriff der Lederhosen-Zombies: A 2016, 79 Min.
OÖN Bewertung:
Was für ein unsäglicher Schwachsinn.
Ich bin mir nahezu todsicher, dass dieses Machwerk vom ORF und somit vom Staat gefördert wurde.
So wie die Nackttänzer in Wien die Tage.
Gute Nacht Österreich.