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Österreichs Soldat des Jahres bringt Zulauf in Ried

Von Dieter Seitl, 22. November 2024, 10:30 Uhr
Österreichs Soldat des Jahres bringt Zulauf in Ried
Beide in Ried: Soldat des Jahres Dominik Friedinger (r.) und Grundwehrdiener des Jahres Nico Eichinger

RIED. Rekrutierung von Berufssoldaten in Kaserne läuft, neuer Titelträger hilft kräftig mit.

Die Bauarbeiten laufen, 80 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in die Modernisierung der Rieder Kaserne investiert werden. 220 Berufssoldaten sind aktuell beim Panzergrenadierbataillon 13 in Ried stationiert, 250 sollen es in den nächsten Monaten werden. Der Innviertler Dominik Friedinger, frischgebackener Soldat des Jahres in Österreich, hilft dabei kräftig mit: Der Kommandant des Aufklärungszugs hat sich zum Spezialisten beim Recruiting entwickelt. "Sein Umgang ist vorbildlich, er ist ein Motivator. Einige Soldaten haben sich extra hierher nach Ried versetzen lassen. Es geht um Kameradschaft und die Qualität der Ausbildung", so Bataillonskommandant Alfred Steingreß.

Österreichs Soldat des Jahres bringt Zulauf in Ried
Bataillonskommandant Alfred Steingreß

"Ich gehe auf die Leute ein, das gesamte Umfeld ist entscheidend. Wir bieten in Ried ein breites Spektrum", so Friedinger. Der Soldat des Jahres hat bereits vier Auslandseinsätze absolviert, davon drei in Bosnien und einen im Libanon. Ein weiterer Erfolg macht Rieds Kaserne indirekt zum Standort des Jahres: Mit Nico Eichinger aus Mehrnbach hat die Innviertler Garnison auch den frischgebackenen Grundwehrdiener des Jahres in ihren Reihen. "Das ist in Summe herausragend", sagt Steingreß. Der Ist-Stand konnte innerhalb eines Jahres um 30 Berufssoldaten gesteigert werden. "Wir haben auch bei der Gerätschaft Zulauf. Aktuell geht es zum Beispiel um die Ausbildung zum Drohnenführer."

Positive Rückmeldungen

Bei der Personalrekrutierung sei die Rieder Kaserne gut unterwegs. "Es gibt aber noch Luft nach oben. Wir haben unter den Berufssoldaten Ideen gesammelt und drehen an einigen Rädchen", so Steingreß. "Vom Feldkoch bis zum Offizier – die Angebotspalette in Ried ist sehr breit." Sogenannte Feldtage in Überackern im Bezirk Braunau seien sehr gut besucht gewesen. "Das Interesse an uns ist definitiv vorhanden. Wir bieten flexible Arbeitszeiten."

Die regelmäßige anonyme Befragung von Grundwehrdienern bestätige den eingeschlagenen Weg. In den vergangenen zwei Jahren seien die Rückmeldungen erfreulich positiv gewesen. "Psychologen gratulieren uns dazu. Der raue Ton gehört der Vergangenheit an. Das heißt nicht, dass wir weich sind. Die Anforderungen in der Ausbildung sind hoch, zugleich werden wir gut bewertet."

Auch bei den Soldatinnen gebe es tendenziell mehr Zugänge als Abgänge. "Wir haben jetzt eine Frau Leutnant und hoffen, im nächsten Jahr eine weitere Frau Leutnant begrüßen zu dürfen, die derzeit die Ausbildung durchläuft", sagt Steingreß.

Die Kaderpräsenzeinheit – mindestens 110 Berufssoldaten – bereitet sich aktuell für einen möglichen Auslandseinsatz in Bosnien vor. "Als voll ausgebildete Reservekompanie, die innerhalb von fünf Tagen bereitstehen muss." Der jüngste Einrückungstermin an Grundwehrdienern sei auf höchstem Niveau ausgebildet worden. "Die Grundwehrdiener sind die wichtigste Basis für die Rekrutierung von Berufssoldaten." Im Jänner kommen 150 neue Grundwehrdiener nach Ried.

50 Ulan-Schützenpanzer sind in Ried stationiert, nun geht es an die technische Verlängerung der Nutzungsdauer. 80 Millionen Euro sind für die schrittweise bauliche Modernisierung der Kaserne vorgesehen – für die nächsten zehn Jahre wird parallel zum Betrieb gebaut. Die Kaserne erhält bis Oktober 2025 einen eigenen Bahngleis-Zugang. Eine eigene "Panzerstraße" zum Heeresübungsplatz nach Mehrnbach ist zwar auch im Hinterkopf, die Umsetzung scheiterte bisher aber an Grundstücksfragen.

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Autor
Dieter Seitl
Lokalredakteur Innviertel
Dieter Seitl
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8  Kommentare
8  Kommentare
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MarioP485 (2 Kommentare)
am 22.11.2024 19:19

da ich selbst 11 jahre beim Heer war, weiß ich leider, dass diese guten Nachrichten leider nicht von langer Dauer sind. Es ist nämlich so, dass sich viel vor einem möglichen Einsatz verpflichten und danach wieder abrüsten weil die zulage dann nicht zurück bezahlt werden muss. Auch von 17 Kaderanwärter sind nach 3 Jahren nur noch 3 da der rest ist wieder abgerüstet.

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( Kommentare)
am 23.11.2024 06:43

Als der Ukraine-Krieg begann, haben in Deutschland über 2.000 Berufssoldaten aufgehört, weil die es sich nicht vorstellen haben können, dass es mal Ernst werden könnte. Soviel zur Einstellung zum "Vaterland" von "Soldaten".

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futzi (1.575 Kommentare)
am 22.11.2024 16:39

Darf man wirklich was schreiben?

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jack_candy (8.974 Kommentare)
am 22.11.2024 17:25

Warum nicht? Dumme Frage.

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azways (6.369 Kommentare)
am 22.11.2024 15:39

TAPFER
STANDHAFT
TREU

wie auf dem Foto ersichtlich, erinnert eher an vergangen geglaubte Zeiten, denn an moderne Kommunikation.
Ob das junge Menschen wirklich motivieren kann ?

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jack_candy (8.974 Kommentare)
am 22.11.2024 17:26

Offensichtlich ja.
Abgesehen davon zahlt das Bundesheer für Berufssoldaten gar nicht schlecht, vor allem, wenn sie auch mal Auslandseinsätze übernehmen.

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commander01 (7 Kommentare)
am 22.11.2024 14:07

da spricht anscheinend ein Experte oder Expertin 🙄

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.588 Kommentare)
am 22.11.2024 13:30

Wer noch immer an Panzer als Lösung für aktuelle Bedrohungslagen glaubt...

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