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220-kV-Ring für Linzer Zentralraum: Spatenstich für 800-Millionen-Projekt

Von nachrichten.at/miv, 21. November 2024, 13:47 Uhr
Sichere Stromversorgung Zentralraum O…: Startschuss fŸr die versorgungssichere Energiewende
Spatenstich für das Projekt: (V.l.n.r.) Gerald Mayer (Finanzvorstand voestalpine), Stefan Kaineder (Umweltlandesrat), Christian Mader (Präsident Gemeindebund Oberösterreich), Jürgen Schneider (Klimaministerium) und Gerhard Christiner (Vorstandssprecher APG) Bild: APG/ Markus Schlšgl

LINZ. Die drei Netzpartner APG, Netz OÖ und Linz Netz starten dafür mit den Bauarbeiten an acht Umspannwerken.

Für die Ziele der Energiewende reicht die bestehende mehr als 70 Jahre alte 110-kv-Anspeisung (Kilovolt) des Zentralraums Oberösterreichs nicht mehr aus. Stattdessen soll ein rund 42 Kilometer langer 220-kV-Versorgungsring errichtet werden. Dafür werden in den kommenden Jahren bestehende Leitungen ersetzt und acht Umspannwerke um- bzw. ausgebaut. In den Werken Kronstorf, Pichling und Tillysburg wurde bereits mit den Arbeiten begonnen, ab 2026 soll die Inbetriebnahme des Versorgungsrings etappenweise starten. 

Beim Umspannwerk Pichling fanden sich heute die Projektverantwortlichen für den Spatenstich ein. Die Investitionskosten sollen sich auf insgesamt 800 Millionen Euro belaufen, die APG übernimmt knapp 700 Millionen Euro. Die Verbund-Tochter, die für die Stromversorgung des Landes zuständig ist, wird bis 2034 rund neun Milliarden Euro in den Um- und Ausbau der heimischen Netze investieren.

Zentral für Erreichen der Klimaziele

Das Projekt sei zentral für das Erreichen der Klimaziele (100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen im Jahr 2030) und die sichere Stromversorgung Österreichs, sagte APG-Vorstandssprecher Gerhard Christiner. "Ich glaube daran, dass wir die Energiewende schaffen werden. Aber es entscheidet sich im Stromnetz". Engpässe müssten behoben werden und die Verfahren zu den Infrastrukturprojekten beschleunigt werden - das öffentliche Interesse sei hier stärker zu beurteilen. 

Von besonderer Bedeutung ist das Projekt für die voestalpine: Für den Stahl- und Technologiekonzern nahm Finanzvorstand Gerald Mayer an dem Termin teil. Die geplante Umstellung auf "grünen" Stahl könne nur funktionieren, wenn genügend Strom aus erneuerbaren Quellen - zu wettbewerbsfähigen Preisen - verfügbar ist. Der Erfolg der Investition von 1,5 Milliarden Euro in zwei Elektrolichtbogenöfen, die 2027 in Betrieb gehen sollen, sei vom Ausbau der Netzinfrastruktur abhängig. Laufe alles wie geplant, könne die Voestalpine bis 2029 im Vergleich zu 2019 rund 30 Prozent der CO2-Emissionen einsparen.

Prüfverfahren im "Schnelltempo"

"Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir die Netze anpassen und so den Weg für mehr grünen Strom in unseren Haushalten und Betrieben ebnen", sagte Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Das Prüfverfahren sei vonseiten seiner Behörde im Schnelltempo durchgeführt worden. Nach der Einreichung des Projekts von der APG im November 2021 erging der positive Bescheid des Landes im März 2023. Nach gerichtlichen Einsprüchen einer Bürgerinitiative, die den Prozess um 16 Monate verzögerten, gab der Bundesverwaltungsgerichtshof im Juni des heurigen Jahres schließlich grünes Licht für das Projekt. 

Laut Jürgen Schneider, Sektionsleiter für Energie und Umwelt im Klimaministerium, werde derzeit an einem Gesetz zur Beschleunigung für den Ausbau von erneuerbarer Energie gearbeitet - er hoffe auf einen Beschluss mit Verfassungsmehrheit. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (VP) spricht sich für eine solche Maßnahme aus: Die nächste Bundesregierung müsse einen "Einspruchstourismus" verhindern und eine Beweislastumkehr einführen. So sollen Einsprüche künftig nur noch in Ausnahmefällen - bei "nachweislichen Gefährdungslagen" - eine aufschiebende Wirkung haben.

Lokalisierung: Der Spatenstich fand beim Umspannwerk Pichling statt 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Hanspeter (495 Kommentare)
vor einer Stunde

Für mich ist das Fortschritt! BRAVO

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betterthantherest (37.703 Kommentare)
vor einer Stunde

Die Menschen im Land dürfen per Netzgebühr den Versorgungsring für die GREEN-Stahl Produktion der Voestalpine zahlen.

Das ist doch toll.

Darüber freuen sich die Bürger:innen im Land.

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gscheidle (4.167 Kommentare)
vor 15 Minuten

Etwas über den Tellerrand schauen würde auch nicht ihnen nicht schaden!

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Bernd2301 (99 Kommentare)
vor 10 Minuten

Bei ihnen fällt mir eigentlich nur auf, sie sind IMMER GEGEN ALLES!
Sie haben in der Vergangenheit auch bei Förderungen mitgezahlt, mit denen Unternehmen Maßnahmen zur Reinhaltung der Linzer Luft (Filteranlagen, etc.) umgesetzt haben. Ich denke wir profitieren ALLE von genau solchen Maßnahmen! Sie wissen doch sicher noch, wie die Luftqualität in Linz in den 80ern war!

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