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Ein Schubert-Liederabend ist wie ein Marathonlauf

Von Silvia Nagl, 23. Februar 2019, 00:04 Uhr
Ein Schubert-Liederabend ist wie ein Marathonlauf
Martin Achrainer begeistert das Publikum mit Schuberts Lied-Zyklus "Winterreise" im Musiktheater. Bild: Winkler

"Winterreise" mit Martin Achrainer wird wieder aufgenommen.

Nach jeder Vorstellung gibt es Begeisterung über die fulminante Interpretation von Schuberts Liedzyklus "Die Winterreise" durch Bariton Martin Achrainer in der szenischen Umsetzung von Hermann Schneider. Alle Vorstellungen sind ausverkauft – aber es gibt eine CD-Aufnahme und eine Wiederaufnahme in der kommenden Saison.

 

Mit der "Winterreise" reihen Sie sich in die Riege ganz großer Sängerpersönlichkeiten ein. Wie groß war der Respekt vor solch einer Aufgabe?

Martin Achrainer: Natürlich ist mir das bewusst, aber ich war dreist genug, es zu wagen! Ich finde aber auch, dass ein österreichischer Opernsänger dem Lied-repertoire von Schubert verpflichtet ist. Die "Winterreise" beschäftigt mich seit meinem 15. Lebensjahr, weil mir diese Lieder und die Klavierläufe einfach gefallen haben. Einzelne Lieder daraus habe ich ja schon öfters auf der Bühne gesungen, aber nun erstmals den ganzen Zyklus.

Was sind die besonderen Schwierigkeiten?

Der Lied-Zyklus birgt enorme Schwierigkeiten in sich. Man hört sofort jeden kleinen Fehler. Ich weiß nicht, ob ich es vor zehn Jahren schon gewagt hätte, denn eine Stunde und 20 Minuten konzentriert durchzusingen, ist schon eine Herausforderung.

Wie lang dauerten die Vorbereitungen mit Ihrem Klavier-Partner?

Wir waren relativ zackig, weil sich jeder von uns alleine schon gut vorbereitet hat. Meine Vorbereitung hat ja immerhin Jahrzehnte gedauert! (lacht)

Sie bewegen sich viel bei der Aufführung: Ist das sehr anstrengend?

Ich bin ein sehr körperlicher Sänger. Ich habe eher lernen müssen, ruhig zu stehen beim Singen. Ich tu mir mit Bewegung einfach leichter, da fließt die Stimme leichter. Aber natürlich ist es anstrengend.

Sie werden gefeiert wie ein Popstar: Standing Ovations, Signierstunde – eine neue Dimension Ihres Berufs?

Es macht großen Spaß, nachher CDs zu signieren, weil ich mich so gerne mit den Menschen unterhalte. Und mich freut es enorm, dass von den 1500 CDs schon mehr als 400 verkauft sind! In Österreich verkauft man im Schnitt von einer Lied-CD 120 Stück. Und besonders freut es mich, dass die renommierte Musikfachzeitschrift "Gramophone" die CD zu den interessantesten des Monats gekürt hat!

Sogar in Hustenzeiten wie diesen ist das Publikum während der Vorstellungen extrem ruhig. Ist Ihre Wahrnehmung ähnlich?

Ja, das sagen viele Besucher. Nun, wenn man Erfahrung im Liedbereich hat, weiß man schon – ohne jetzt eingebildet zu klingen –, wie die Leute zu fesseln sind. Ich fühle mich wie ein Transformator, weil der Aufmerksamkeitsfaktor des Publikums auch mir Energie zurückgibt. Mein Körper fühlt sich nachher an, als ob ich einen Marathon gelaufen wäre.

Sie sind seit 2006 in Linz am Landestheater engagiert. Gibt es nach wie vor keine Abwanderungstendenzen?

Nein, ich fühl mich hier so wohl! Und ich bin ja auch von großartigen, wertschätzenden Menschen umgeben. Außerdem habe ich einen Lehrauftrag an der Linzer Bruckner-Uni für Gesangs- und Atemtechnik. Das macht mir riesigen Spaß! Das kann ich mir durchaus weiterhin vorstellen.

Ihre nächste Aufgabe am Musiktheater?

Am 2. März ist Premiere von "Penthesilea" in der Regie des großen Peter Konwitschny und mit einer ganz tollen Partnerin: Dshamilja Kaiser. Und etwas darf ich jetzt schon verraten: Die "Winterreise" wird in der kommenden Saison wieder aufgenommen!

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