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Ex-Linzer Oberkofler & Moderer: "Diese Erinnerungen hat man ein Leben lang"

Von Markus Prinz, 06. Juni 2024, 17:00 Uhr

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Daniel Oberkofler und Kevin Moderer
Wie geht es den beiden Ex-Black-Wings-Cracks Daniel Oberkofler und Kevin Moderer ein Jahr nach ihrem Karriereende als Eishockeyprofis?

Wie geht es den beiden Ex-Black-Wings-Cracks Daniel Oberkofler und Kevin Moderer ein Jahr nach ihrem Karriereende als Eishockeyprofis? Die OÖN haben die beiden in Graz besucht und in Folge 71 des Eisbrecher-Podcasts mit ihnen gesprochen.

825 Spiele haben Kevin Moderer und Daniel Oberkofler zusammengezählt im Dress der Black Wings bestritten. Die beiden Freunde zählten zu den Fan-Lieblingen in Linz und spielten später auch in Graz bei den 99ers zusammen. Das Schicksal wollte es, dass sie ihr letztes Karrierespiel mit den Steirern ausgerechnet in Linz bestritten haben. 453 Tage später haben wir uns mit den beiden in Graz verabredet. Genauer gesagt, im Bürogebäude der ASVÖ Steiermark.

Während zu Beginn des Gesprächs Moderers Sohn Finley noch alleine seine Runden - vom Besprechungsraum aus gut einsehbar - im Turnsaal dreht und Tochter Lenora die Aufsicht über ihren kleinen Bruder übertragen wurde, plaudern wir mit Papa Kevin und Daniel Oberkofler. 

Kevin Moderer und Daniel Oberkofler im ASVÖ-Besprechungssaal in Graz. Bild: MARKUS PRINZ

OÖN: Kevin, Daniel, wie geht es einem in der Eishockey-Pension?

Daniel Oberkofler: Ausgezeichnet geht es mir, danke der Nachfrage. Privat geht es mir auch gut, es könnte nicht besser sein.

Kevin Moderer: Ja, auch bei mir geht's sehr gut, danke. Es ist viel zu tun in der Berufswelt, mit dem Sport ist es ein bisserl ruhiger geworden, aber langweilig wird's uns gerade nicht.

453 Tage sind seit eurem letzten Profispiel vergangen. Wie würdet ihr die mittlerweile 15 Monate nach dem letzten Spiel zusammenfassen?

Moderer: Interessant, viel Neues gelernt und neue Leute kennengelernt - es ist einfach aufregend.

Oberkofler: Es ist einfach etwas ganz anderes jetzt. Ich würde sagen, dass es sehr interessant ist. Man macht jetzt mehr für den Kopf beziehungsweise weniger für den Körper. Das ist der größte Unterschied.

Was ist die größte Hürde bei der Umstellung vom Profisportler in den Büroalltag?

Moderer: Wie der Daniel gerade gesagt hat - man macht mehr für den Kopf und weniger für den Körper. Das war für mich eine ziemliche Umstellung. Weil man es als Profisportler gewohnt ist, körperlich ausgelaugt zu sein. Aber es ist etwas ganz anderes, wenn man sich über sieben, acht, neun Stunden durchgehend konzentrieren muss. Das muss man lernen. 

Oberkofler: Die größte Umstellung ist, wenn man um sechs Uhr in der Arbeit ist und man plötzlich eine fixe Arbeitszeit hat. Man sitzt bis 16 Uhr - oder wie lang auch immer - im Büro. Das war als Eishockeyspieler anders. Da bist du meistens um 14 Uhr mit allem fertig und der Tag ist quasi gelaufen. Dafür hat man jetzt am Wochenende mehr Zeit und keine Busreisen.

Daniel Oberkofler Bild: MARKUS PRINZ

Was fehlt euch denn am Eishockey-Alltag am meisten? Ist es wirklich die Kabine und die Mannschaft?

Moderer: Ich glaube schon. Das Blödsinn-Daherreden geht mir definitiv ab. Und mir persönlich fehlt auch der Wettkampf ein bisschen, ich brauche diesen Kitzel irgendwie.

Oberkofler: Mir geht die Kabine am meisten ab. Das Training oder die Busfahrten gehen mir überhaupt nicht ab, da bin ich froh, dass ich das nicht mehr hab. Aber mit den Kollegen in der Kabine zu sitzen und Schmäh zu führen, das fehlt mir.

Ganz lösen konntet ihr euch ja nicht vom Sport. Ihr habt zusammen in der abgelaufenen Saison mit Kapfenberg in der dritthöchsten österreichischen Liga gespielt und seid Meister geworden. Gratulation dazu. Seht ihr eure Zukunft nebenberuflich auch weiterhin im Eishockey - vielleicht in einer Coaching-Rolle?

Oberkofler: Ich habe jetzt als Co-Trainer in der Eishockey-Akademie Steiermark. Und da ist eh genug zu tun, da wird sich das Selberspielen nicht mehr ausgehen.

Moderer: Ich habe in der Vorsaison in dieser nationalen Hobbyliga draußen in Hart bei Graz schon ein bisschen gecoacht, weil meine Kinder spielen. Und ich bin jetzt in Kontakt mit den 99ers gewesen und so wie es aussieht werde ich wahrscheinlich ein Teil der U9 werden und mit meinen Kindern mitgehen. Aber ich habe jetzt nicht wirkliche Ambitionen, dass ich da mit weiter nach oben mitgehe. Wenn sie ein bisschen selbstständig sein, schiebe ich sie gerne an den Dani in die Akademie ab.(lacht).

Bei den 99ers steht ein Umbruch bevor. Herbert Jerich hat als Präsident übernommen und dürfte die Geldscheine recht locker sitzen haben. Der Kader liest sich aktuell schon ganz gut. Wie habt ihr diese Umstellungen im Verein mitverfolgt?

Oberkofler: Einen genaueren Einblick habe ich nicht, aber es klingt alles sehr positiv. Wie es dann wirklich wird, werden wir aber erst sehen. Die Salzburger, die spielen zum Beispiel schon jahrelang zusammen. Die muss man erst einmal schlagen. Oder Klagenfurt - auch wenn die jetzt ein paar wichtige Spieler verloren haben. Aber an diesen Vereinen wird man sich messen müssen.

Moderer: Ich weiß den Großteil selbst aus den Medien. Ich habe mit Trainer Harry Lange und Sportdirektor Philipp Pinter selbst zusammengespielt. Und den Herbie, (Jerich, Anm.) der war damals schon da, als Thomas Vanek (in der NHL-Lockout-Saison) in Graz gespielt hat. Der Kader, die neuen Spieler - das hört sich grundsätzlich sehr gut an, aber man wird schauen müssen, daraus eine Mannschaft zu formen. 

Wie solide ist das Fundament dieses Umbruchs? Ist Herbert Jerich einer, der schnell einmal den Hut drauf haut, wenn’s ein, zwei Saisonen lang nicht funktioniert?

Oberkofler: Ich kann dazu überhaupt nichts sagen, weil ich den Herrn Jerich nicht kenne. 

Moderer: Für Details habe ich ebenfalls zu wenig Einblick. Aber ich nehme an, dass er sich etwas dabei gedacht haben wird, als er dieses Projekt angegriffen hat. Ohne euphorisch oder negativ zu sein: Es kann immer in beide Richtungen laufen. Aber ich glaube nicht, dass er blauäugig an die Sache herangegangen ist, er ist ja ein erfolgreicher Wirtschafter, der weiß, worauf er sich eingelassen hat.

Kevin Moderer Bild: MARKUS PRINZ

Gehen wir thematisch noch einmal zurück zum 5. März 2023, der Tag eures letzten Profi-Spiels. War es Schicksal, dass es ausgerechnet gegen die Black Wings und in Linz über die Bühne ging?

Oberkofler: Ich habe die Entscheidung schon Wochen davor getroffen und so gesehen war es für mich nicht überraschend, dass es vorbei ist. Ich habe geglaubt, dass es schon früher vorbei sein würde und mich darauf vorbereiten können. Und dass es in Linz dazu gekommen ist, wo ich die meiste Zeit meiner Karriere verbracht habe,  das ist einfach nur Glück.

Moderer: Ich war damals sehr dankbar, dass ich diese paar Spiele mit Graz in den Pre-Playoffs noch bekommen habe. Dass es die Kinder noch einmal gesehen haben. Und dass es in Linz zusammengekommen ist. Und dass wir beide gemeinsam aufgehört haben. Das war ein guter Abschluss.

Habt ihr die Entscheidung, aufzuhören, schon einmal bereut?

Moderer: Also ich absolut nicht. 

Oberkofler: Nein, noch keine Sekunde.

Gibt's einen Moment in Linz - oder mit den Black Wings - der sich euch besonders eingeprägt hat?

Oberkofler: Für mich persönlich war's der Meistertitel. Aber auch generell: Ich bin als 18-jähriger Bua gekommen und bin fast zehn Jahre später als Mann gegangen. Es war eine sehr prägende Zeit für mich.

Moderer: Für mich wird Linz auch ewig in Erinnerung bleiben. Ich habe das erste Mal mit Dani zusammenspielen können. Und meine Kinder sind dort geboren. Finn war nur ein paar Tage alt. Und wir haben tolle Freunde für's Leben gefunden. Da gibt's viele coole Geschichten, auf die man gerne zurückblickt. Diese Erinnerungen, die hat man ein Leben lang.

Oberkofler: Es gibt so viele Erinnerungen und ich möchte da keine einzelne hervorheben. Ich komme immer wieder gerne nach Linz. 

Moderer: Ich hätte noch eine Geschichte. Dani, kannst du dich erinnern, wo wir mit dem Jacky gefeiert haben? Wir haben Musik gespielt auf einem VIP-Tisch und haben den Tisch dabei zerrissen (lacht). Mit den Töpfen und den Kochlöffel (lacht noch mehr).

Oberkofler: Ja, da hamma einiges erlebt (lacht auch).

Das gesamte Gespräch - mit vielen weiteren Themen - hören Sie im Podcast. 

Kevin Moderer und Daniel Oberkofler im Eisbrecher-Podcast Bild: MARKUS PRINZ

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Credit: Ikoliks - "One last breath" by Artlist

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Autor
Markus Prinz
Online-Redakteur
Markus Prinz

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lanciadeltaintegrale (83 Kommentare)
am 06.06.2024 18:02

Zwei super Burschen, die immer gerne in der Linzer Eisarena gesehen sind!!!

Alles Gute für die Zukunft!!!

#einmallinzerimmerlinzer

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