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Nach Asyl-Kompromiss in Deutschland neue Unklarheiten für Österreich

07. Juli 2018, 00:04 Uhr
Nach Asyl-Kompromiss in Deutschland neue Unklarheiten für Österreich
Innenminister Horst Seehofer mit Bundeskanzler Sebastian Kurz Bild: APA

BERLIN/WIEN. In Koalitionspapier ist erneut die Rede von Flüchtlings-Zurückweisungen nach Österreich.

Die Zusage des deutschen Innenministers Horst Seehofer (CSU) an Österreich, wonach Berlin keine Flüchtlinge an Österreich zurückweisen werde, für die es nicht zuständig sei, überdauerte gerade einmal dessen Rückfahrt von Wien nach Berlin. Dort einigte sich am Donnerstagabend die GroKo aus CDU/CSU und SPD nicht nur darauf, Asylverfahren zu beschleunigen. Weiter heißt es: "In den Fällen, in denen sich Länder Verwaltungsabkommen über die direkte Zurückweisung verweigern, findet die Zurückweisung an der deutsch-österreichischen Grenze auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Republik Österreich statt."

Die Reaktion aus Österreich folgte prompt. "Seehofer hat medienöffentlich versichert, dass es keine Zurückstellungen von Flüchtlingen nach Österreich geben wird, für die wir nicht zuständig sind", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP). "Darüber hinaus gilt festzuhalten, dass wir ohnehin nicht bereit gewesen wären, Verträge zulasten unseres Landes abzuschließen", bekräftigte Kurz die Position Österreichs.

Grundsätzlich sollen, so die Einigung der deutschen Koalitionsparteien, Personen, die bereits in einem anderen EU-Mitgliedsstaat Asyl beantragt haben, direkt in das zuständige Land zurückgewiesen werden, sofern mit diesem Staat ein entsprechendes Abkommen abgeschlossen wurde. Die Bundespolizei nutzt für das Transitverfahren ihre bestehenden Einrichtungen in Grenznähe. Die Zurückweisung erfolgt innerhalb von 48 Stunden.

Die weiteren Punkte:

Für Asylsuchende, die bereits in einem anderen EU-Mitgliedstaat registriert wurden, wird ein beschleunigtes Verfahren in Ankerzentren eingeführt. Im Rahmen der laufenden Dublin-IV-Reform wird sich Deutschland für eine effiziente Neugestaltung einsetzen. Ziel ist der Abschluss eines Dublin-Verfahrens in wenigen Tagen.

Um die Quote der Dublin-Rücküberstellungen zu steigern, sollen mit verschiedenen EU-Mitgliedstaaten Verwaltungsabkommen geschlossen werden.

Deutschland wird die EU-Mitgliedstaaten an Europas Außengrenzen unterstützen. Mit Spanien und Griechenland etwa ist vereinbart, die Fälle der Familienzusammenführungen schrittweise abzuarbeiten.

Außerdem wurde beschlossen, den Ausbau der Grenzschutzagentur Frontex zu unterstützen, sich für den Kampf gegen europaweiten Visumsmissbrauch einzusetzen und noch heuer einen Entwurf für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz einzubringen.

Letzteres war eine zentrale Forderung der SPD gewesen. Die SPD-Spitze zeigte sich zufrieden über den Kompromiss. "Es wird keine nationalen Alleingänge geben", sagte die Parteivorsitzende Andrea Nahles in Hinblick auf die Zurückweisungen und sprach von einem "Paket zur Neuordnung der Asylpolitik". Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) habe zugesagt, dass das Kabinett noch in diesem Jahr ein Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen wolle. Nahles betonte, das Paket sei nur umsetzbar, wenn es bilaterale Abkommen mit den betreffenden Staaten gebe und diese die Menschen dann auch zurücknähmen. "Insgesamt haben wir also eine gute Lösung gefunden."

Neuer Seehofer-Querschuss

Ungeachtet dieser Einigung kam gestern bereits ein neuerlicher Querschuss des Innenministers. Sollte sich die Vereinbarung mit der Schwesterpartei nicht als praxistauglich erweisen, drohte Seehofer mit einer Neuauflage des Asylstreits. "Es wäre keine gute Strategie, darauf zu setzen, dass es keine bilateralen Vereinbarungen gibt. Dann müssten wir darauf zurückgreifen, direkt an der Grenze abzuweisen", sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". "Die Sache ginge dann wieder von vorne los."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 09.07.2018 14:17

Spendenannahmekaiser Kurz
Konzernekanzler Kurz
Arbeiterenteignungskanzler Kurz
Spaltpilzkanzler Kurz
Willkommenskanzler Kurz für deutsche Flüchtlinge
Überschriftenkanzler Kurz ohne brauchbare Lösungen

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 07.07.2018 11:13

....adaschauher- oblio- Fragender, warum wenn ihr drei alles so gut im Griff hättet seid ihr nicht an den Hebeln der Politik?

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Fragender (19.972 Kommentare)
am 07.07.2018 09:29

So macht Chaosclown Kurz mit seinem Freund Chaosclown Seehofer genau das, was sie am besten können: Chaos!

.. auf dem Rücken der Schutzbedürftigen und zum Schaden der Heimat.

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oblio (25.236 Kommentare)
am 07.07.2018 07:28

3 Wichtigtuer auf einem Bild, die sich
anmaßen einzelne menschliche Schicksale mit
Unmenschlichkeit und nicht mit Verstand
lösen zu wollen!
Kollateralschäden werden eiskalt akzeptiert!

Es geht um Menschen!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 07.07.2018 05:57

Es gibt keine Unklarheiten der Basti sichert die Aussengrenzen der EU mit Anlandungszentren ( = früher Konzentrationslager)

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