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Telekom-Prozess: Schüssel-Regierung habe sich gegen Deal ausgesprochen

Von nachrichten.at/apa, 27. November 2018, 15:45 Uhr
Telekom-Prozess wegen Boni wird neu aufgerollt
Ex-Festnetz-Chef Rudolf Fischer Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Der im Telekom-Prozess Erstangeklagte Rudolf Fischer wollte mit einem Vorstandskollegen den Staatsanteil der Telekom erwerben. Zuvor war heute bekannt geworden, wie die ÖVP-Spitzenpolitiker an ihn herangetreten waren, um Parteispenden einzufordern.

Der Telekom-Prozess um Zahlungen des teilstaatlichen Betriebes an ÖVP, SPÖ und FPÖ brachte heute ein neues Kapitel an die Öffentlichkeit: Der Erstangeklagte Ex-Telekom-Vorstand Rudolf Fischer wollte gemeinsam mit dem damaligen Vorstandskollegen Boris Nemsic den Staatsanteil an der Telekom erwerben, mit an Bord war unter anderem die Meinl Bank.

Letztendlich habe sich aber die damalige Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) gegen den Deal, der schon weit vorbereitet gewesen sein soll, ausgesprochen. Man wollte vor den anstehenden Nationalratswahlen 2006 nicht die Juwelen des Landes "verscherbeln", so Fischer heute zu Richterin Marion Hohenecker. Schließlich sei die Telekom Austria, neben der OMV, damals wohl das wertvollste Asset der Republik gewesen.

Für die Republik wäre der Deal jedenfalls teuer geworden - denn wäre der Staatsanteil unter die Sperrminorität von 25 Prozent gefallen, dann hätte die Telekom die beamteten Mitarbeiter der Republik übergeben können, so Fischer heute im Wiener Straflandesgericht.

Keine Erfüllung von Anliegen ohne "politische Landschaftspflege"

Dienstag Mittag war bekannt geworden, dass Wilhelm Molterer und Reinhold Lopatka an Fischer herangetreten waren, um Parteispenden einzufordern. Ihren Wünschen sei nachgekommen worden. Verhandelt habe man dabei nicht, schließlich war Molterer Vizekanzler und als Finanzminister Eigentümervertreter der Telekom Austria.

Richterin Marion Hohenecker wollte daraufhin wissen, warum man den Eigentümervertreter bei Laune halten müsse, wenn es sowieso seine Aufgabe sei, den Staatsanteil an der Telekom zu vertreten. Fischer, damals Festnetzvorstand der Telekom, blieb dabei: Wichtige Anliegen der Telekom wären ohne die "politische Landschaftspflege" nicht erfüllt worden.

Video: Rund um den Vorwurf der illegalen Parteienfinanzierung durch die Telekom wird Rudolf Fischer befragt. Der frühere Telekom-Vorstand schildert die engen Verbindungen zum Lobbyisten Peter Hochegger.

Geld für Fußballklub im Heimatort Molterers?

Fischer betonte, dass das erste Gespräch auf Wunsch von Molterer zustande gekommen sei, damals ging es um ein 20.000-Euro-Sponsoring für den Fußballklub im Heimatort von Molterer. Mit Molterer habe es zwei Treffen gegeben. An sich habe die Telekom kleine Vereine - wie in diesem Fall den SV Sierning - nicht gesponsert. Der SV Sierning allerdings erhielt das Geld. "Ich habe den Auftrag an Peter Hochegger weitergeleitet, weil es eines dieser heiklen Sponsorings war", sagte Fischer. Es sei zweimal, 2006 und 2007, zu derartigen Sponsoringersuchen von Molterer gekommen.

Was habe Molterer davon gehabt, wenn der Fußballklub in seiner Heimatgemeinde Geld bekam, wollte Richterin Hohenecker wissen. "Das spricht sich dann in Sierning herum", meinte Fischer. Er glaube, dass das der Wahlbezirk Molterers gewesen sei. Für die Telekom habe das Sponsoring eine "stärkere Bindung" an Molterer gebracht, "das ist leider so".

Auch an ein Treffen mit Lopatka könne er sich nach so langer Zeit noch erinnern. "Manche Dinge bleiben einem im Gedächtnis", so Fischer heute zur Richterin im Wiener Straflandesgericht. Lopatka habe ihm erklärt, "wie die politische Landschaft in Österreich funktioniert". In weiterer Folge habe er keine weiteren Treffen dieser Art gehabt, er gehe aber davon aus, dass ein Mitangeklagter Telekom-Manager, der vorher in der ÖVP in gehobener Position tätig war, diese Treffen fortführte.

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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
chris001 (887 Kommentare)
am 27.11.2018 20:20

Typisch ÖVP ..

überall die Hand aufhalten ..

Jetzt kann man sich vorstellen was da bei den Euro Fighter an Geld für die ÖVP/FPÖ geflossen ist

es gilt natürlich die Unschuldsvermutung

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.11.2018 21:31

> Typisch ÖVP ..
> überall die Hand aufhalten ..

> Der Telekom-Prozess um Zahlungen des teilstaatlichen Betriebes an
> ÖVP, SPÖ und FPÖ brachte heute ein neues Kapitel an die Öffentlichkeit:


Es lebe die Scheuklappe grinsen

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siebenkant (1.837 Kommentare)
am 27.11.2018 21:36

Pass auf, die "politische Landschaftspflege" der Schwarzen ist schon noch einmal speziell. Darum besetzten sie die letzten Jahrzehnte das Finanzministerium.
Und sie wollen immer noch keine Transparenz, sie murksen schon wieder im Hintergrund.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 27.11.2018 16:25

Ob sich Molterer und Westenthaler eine Zelle teilen werden?
Ach ja, hab vergessen welche Farbe der Justiz Minister hat, da bleibt für den Molterer wahrscheinlich nur ein Orden für Verdienste um die Republik.

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Besserwiss (160 Kommentare)
am 27.11.2018 16:02

meinten Sie mich, ichauchnoch?
Dann würde ich mich an Ihrer Stelle einmal mit dem Dativ und dem Akkusativ etwas auseinandersetzen.

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Besserwiss (160 Kommentare)
am 27.11.2018 15:35

War wirklich schräg, was damals abgelaufen ist beim Sponsoring des SV Sierning. Die Sierninger haben das Geld genommen und dafür n u l l Gegenleistung erbringen müssen. Eigentlich muss es heißen d ü r f e n, um nicht andere Vereine auf die Idee zu bringen, sich bei der Telekom um Sponsorgelder anzustellen.
Als die Sache dann doch publik wurde, musste man plötzlch tricksen. Werbebanden wurden auf Photos nachträglich bearbeitet, schnell eine Sportplatz-Info mit Telekom-Werbung produziert, etc.
Als die Telekom-Gelder aufgehört hatten zu sprudeln, war es auch mit den Erfolgen des SV Sierning rasch vorbei. Jetzt spielt man halt zwei Klassen tiefer.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 27.11.2018 15:07

Wahnsinn was sich da schon im kleinen Vereinssektor abspielt.

Und wer glaubt das ist nur bei ÖVP nahen Verbindungen so
der ist ein Traummännlein.

wieviel unkontrolliertes Sponsoring, da Abhängig gibts bei
SPÖ und FPÖ dazu wäre interessant.

Und warum geht die Aufklärng so schleppend in Österreich.

wird doch nicht daran liegen,
das der Justizminister von der ÖVP ist.

Der Moser und der Hofer wars.

Jetzt musst Dir vorstellen das war 2006/07 und das Gerich wird nach 11 Jahren tätig.

Wie bei Mir seit 2007 weiss Ich das der Herausgeber von Wochenblick ein ungesetzliches Steuerkonstrukt gebildet hat.
angezeigt hab Ichs 2014 - Von einer von der WK Wels bekam Ich erst 2016 erstmals die Bestätigung egal wie er es gemacht hat es war illegal.

Und dann 2014 noch dazu der Todesstich Freigabe ein Privatkonkurs der bezahlt wurde 96-2001 und nicht gelöscht werden kann. Weil jeder sich hinter Falschaussagen und Schweigen versteckt oder Unterlagen verweigert.

Qua Vadis Österreich.

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 27.11.2018 15:35

Wenn sie möchten, dass ihre Kommentare gelesen werden,sollten sie einmal einen Rechtschreibkurs besuchen oder wem suchen, der ihre Texte korrigiert. So sind sie völlig unverständlich.

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soling (7.432 Kommentare)
am 27.11.2018 14:42

Da schreit was nach Aufklärung, aber Molterer und Lopatka sind ja noch noch greifbar und können zur Rückzahlung (zwangs-)verpflichtet werden.

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spacer (1.526 Kommentare)
am 27.11.2018 20:12

@soling
Der war gut 😁
Und die Erde ist eine Scheibe 😁😁😁

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futzi (1.575 Kommentare)
am 27.11.2018 13:33

Nein bitte nicht
Es sind ja unsre Volksvertreter

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tradiwaberl (16.055 Kommentare)
am 27.11.2018 13:11

Korrupte Bagage !!

Darf man das jetzt sagen angesichts des beschriebenen Sachverhalts oder mag das die Zensur wieder nicht ??

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