Geheimdienst verhaftete ORF-Journalistin
SANTIAGO DE CHILE. ORF-Journalistin Georgia Schultze wurde von chilenischen Geheimdienst-Mitarbeitern während einer Recherchereise vorübergehend festgenommen.
Wie die Hilfsorganisation WorldVision, der Organisator der Reise, gestern weiter mitteilte, hatte Schultze am vergangenen Mittwoch in der Kleinstadt Temuco von einer Demonstration chilenischer Ureinwohner (Mapuches) berichtet und dabei mehrere Teilnehmer interviewt.
Die Mapuches fordern demnach seit Jahren die Rückgabe von Land, „das ihnen nach ihrer Ansicht unrechtmäßig genommen wurde“.
„Vor mir haben sich plötzlich drei Männer in dunklen Anzügen aufgebaut, sich als Angehörige der PDI (Policia de Investigaciones, Anmerkung) ausgewiesen und mich zum Verhör mitgenommen“, wird die Ö1-Reporterin in einer Aussendung zitiert.
Ihr sei es jedoch gelungen, das Aufnahmegerät zu verstecken und sich beim Verhör unwissend zu stellen. Anschließend wurde sie wieder freigelassen.