Trumps Schlagabtausch mit Ex-Anwalt
Heimliche Gesprächsaufzeichnung um mögliche Schweigegeldzahlung
WASHINGTON. Eine weitere Affäre um eine mögliche Schweigegeldzahlung bringt US-Präsident Donald Trump in Bedrängnis. Angesichts der im Raum stehenden Vorwürfe überwarf sich Trump mit Ex-Anwalt Michael Cohen, der heimlich ein Gespräch zwischen beiden aufgezeichnet hatte. In der Angelegenheit geht es um ein Ex-"Playmate", aber auch um den Verdacht einer illegalen Wahlkampfspende.
Dass ein Anwalt so etwas tue, sei "unfassbar" und "vielleicht illegal", twitterte Trump. "Die gute Nachricht ist, dass sich euer Lieblingspräsident nichts zuschulden kommen hat lassen", schrieb Trump. Cohens Anwalt Lanny Davis bezeichnete die Vorwürfe gegen seinen Mandanten als "falsch". "Warum so viel Hass?", twitterte Davis.
In dem mitgeschnittenen Gespräch berieten sich Trump und Cohen laut "New York Times" über eine mögliche Schweigegeldzahlung an Ex-"Playboy"-Model Karen McDougal vor den Wahlen 2016. Die Aufnahme wurde demnach im April bei einer FBI-Razzia im Büro des Anwalts beschlagnahmt.
McDougal hatte nach eigener Schilderung 2006 und 2007 eine zehnmonatige Affäre mit Trump. Kurz nachdem Trumps Frau Melania ihren Sohn Barron zur Welt gebracht hatte, habe sie begonnen. Trump ließ die Sex-Beziehung zu der heute 47-Jährigen von seinen Mitarbeitern dementieren. Als er am Freitag das Weiße Haus in Richtung seines Golfclubs in New Jersey verließ, weigerte er sich, Fragen zum Fall zu beantworten.
Trumps jetziger Anwalt Rudolph Giuliani bestätigte der "New York Times", dass Trump mit Cohen über eine Zahlung an McDougal gesprochen habe. Die Aufnahme des Gesprächs sei jedoch nicht belastend, sondern belege eine "sehr professionelle Unterhaltung zwischen einem Mandanten und einem Anwalt", die "kraftvolles entlastendes Beweismaterial" darstelle. Letztlich sei die Zahlung nicht geleistet worden, betonte Giuliani.