Jobgipfel: Anwerbung von Fachkräften aus EU-Staaten
WIEN. Liste der Mangelberufe soll an den Bedarf in den Bundesländern angepasst werden; Lehrlinge sollen mobiler werden.
Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und die Arbeitgeber waren mit dem Ergebnis des gestrigen Jobgipfels zufrieden. Kritik gab es hingegen von den Vertretern der Arbeiterkammer und des ÖGB, die sich mehr konkrete Maßnahmen erhofft hatten.
Um den Fachkräftemangel zu mildern, soll das Anwerben von Fachkräften in der EU forciert werden. Die Austrian Business Agency (ABA), bisher eine Ansiedelungsagentur, wird zu einer Standortagentur umgebaut. Die ABA soll sich künftig um die Anwerbung von Fachkräften in der EU kümmern, speziell in England wegen des Brexit.
Wie viele Arbeitskräfte aus Staaten von außerhalb der EU angeworben werden sollen, wollten beide Ministerinnen nicht näher beziffern. Es gehe darum, "Potential im Inland besser abzurufen". Weiters kündigten die Ministerinnen einen Fokus auf die Lehre an. Unter anderem soll es Fördermodelle zur Steigerung der Mobilität von Jugendlichen geben. Außerdem kündigten sie eine Qualitätsprüfung zur Lehrzeit-Hälfte an, und sie wollen das Image der Lehre steigern.
Dem AMS stehen für die aktive Arbeitsmarktpolitik im Jahr 2019 wie bereits berichtet rund 1,25 Milliarden Euro zur Verfügung und nicht wie kolportiert 1,05 Milliarden Euro. Es sei "nie ein Ziel von ihr gewesen", das AMS-Förderbudget auf eine Milliarde zu kürzen, sagte Hartinger-Klein. Die Regierung will wie berichtet die Zahl der Arbeitslosen um rund 100.000 senken.
Für die Regionalisierung der Mangelberufsliste richten Hartinger-Klein und Schramböck eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein. "Wenn es in Salzburg an Köchen mangelt, muss das nicht auch für Wien gelten", so Schramböck. Die neue Mangelberufsliste soll mit 1. Jänner 2019 gelten.
AK-Direktor Christoph Klein vermisste beim Jobgipfel neue Maßnahmen gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Österreich und mehr Mittel für die Facharbeiterqualifizierung. "Es gab positive Überschriften, aber keine konkreten Zusagen", sagte Klein.
Es sei allgemein über die Arbeitslosigkeit gesprochen worden. Die Regierung habe sich im Gegensatz zu anderen Themen aber "gesprächsbereit" gezeigt. Für den leitenden ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz war es ein Job-Gipfel "ohne konkrete Zugeständnisse".
naja die meinen sicher Fachkräfte, die zu Billigstlöhnen arbeiten, damit der Profit der Unternehmer weiterhin massiv steigt
Ich dachte die Fachkräfte sind schon da wie sie von einigen Politikern vollmundig angekündigt wurden