Kartellvorwurf und Ausbau von US-Werk bescheren Voestalpine Gewinneinbruch
LINZ. Die voestalpine kämpft nicht nur mit weltweitem Protektionismus und einer Konjunktureintrübung. Auch ein Kartellverfahren und ein "überambitioniert" schneller Ausbau des US-Werks belasten das Unternehmen so sehr, dass es zum zweiten Mal nach Oktober die Gewinnprognose senken musste.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2018/19, das bis März läuft, war Firmenchef Wolfgang Eder noch optimistisch, das vorjährige Rekordergebnis von 1,18 Milliarden Euro operativem Gewinn (EBIT) wiederholen zu können. Das wirtschaftliche Risiko wegen US-Strafzöllen auf Aluminium- und Stahlimporte galt als "überschaubar", da maximal drei Prozent des Konzernumsatzes davon betroffen sein könnten.
Mit der Zeit kamen aber externe und interne Probleme dazu. Im Oktober senkte die voestalpine ihre Gewinnprognose um fast ein Fünftel auf knapp 1 Milliarde Euro. Neben protektionistischen handelspolitischen Maßnahmen in einer Reihe von Ländern, Produktionsproblemen in der Autoindustrie wegen neuen Abgastests und dem Niedrigwasser auf der Donau waren dafür ein Brand in einem Werk in Texas aber auch bereits Zusatzkosten aus dem Hochlauf der Automobilaktivitäten in den USA als Ursachen angeführt worden.
Nun sinkt die Gewinnerwartung noch einmal um ein Viertel auf nur mehr 750 Millionen Euro, das sind weniger als zwei Drittel des ursprünglichen Ziels. Die Zusatzkosten im Werk in Cartersville sind inzwischen deutlich höher als im Oktober angenommen. Vor allem die "überambitionierte Hochlaufplanung" und ein Fachkräftemangel vor Ort hätten nun zu noch höheren unerwarteten Kosten geführt, teilte der Konzernsprecher Peter Felsbach mit. Um die Nachfrage zu befriedigen, seien in den letzten fünf Jahren mehrere Produktionsanlagen "weitgehend parallel errichtet und auch hochgefahren" worden. Das Werk sollte laut Plan den Umsatz innerhalb von drei Jahren bis 2020/21 von knapp 100 auf 220 Millionen Dollar mehr als verdoppeln.
Hausgemacht ist auch die Belastung durch eine Rückstellung für ein Kartellverfahren mit dem Verdacht auf illegale Preisabsprachen im Zusammenhang mit der Produktion von Grobblechen. Wie hoch die Rückstellung, die "aufgrund jüngster Informationen" nötig wurde ist, will die voestalpine derzeit nicht mitteilen. Aber das Unternehmen hat mehr Erfahrung mit Kartellverfahren, als ihm lieb ist.
Abgesehen von dem noch laufenden Verfahren zu Grobblechen hat die voestalpine für die Teilnahme an einem Schienenkartell 14,9 Millionen Euro plus Schadenswiedergutmachungen gezahlt. Die Rückstellung dafür hatte sich dabei ursprünglich auf 205 Millionen Euro belaufen. Für die Teilnahme an einem Spannstahlkartell wurden 7,5 Millionen Euro fällig. Straffrei ging das Unternehmen dank Kronzeugenregelung in einem Edelstahl-Kartell aus. Eingestellt wurde ein Verfahren wegen Beteiligung an einem Autokartell.
Alldieweil in der VÖEST der Gewinn mindestens 60% des Umsatzes ausmacht (die V+G - Rechnung ist ja öffentlich einsehbar), muss es sich um einen gravierenden Umsatzeinbruch handeln bei so viel Gewinneinbruch ("EBIT")...
Maaaarandanal naa
Gewinn mindestens 60% des Umsatzes, da hast du dich aber verschaut, mehrere Sparten und Konzern.
Wenigstens habt ihr einen Haken gefunden zum Aufhängen
60 % Gewinn vom Umsatz - von was hast Du noch überhaupt keine Ahnung?!
Abgesehen vom Blödsinn den Sie schreiben:
Der korrekte Ausdruck ist g+V Rechnung. Nicht V+G.
.... auf nur mehr 750 Millionen Euro,... so schlimm kanns ja noch nicht sein