US-Riese kauft Weiberner Smartbow
WEIBERN/PARSIPPANY (NEW JERSEY). Tiergesundheitskonzern und Weltmarktführer Zoetis übernimmt Ohrmarken-Firma.
Intelligente Ohrmarken für Rinder, Schweine und Ziegen zur Überwachung der Tiergesundheit – das ist die Idee des oberösterreichischen Agrar-Start-ups Smartbow in Weibern. Der Weltmarktführer für Tiergesundheitsprodukte, der US-Konzern Zoetis, hat daran Gefallen gefunden und 100 Prozent der Anteile von Smartbow um einen nicht genannten Preis erworben. Zuletzt setzte Smartbow sieben Millionen Euro im Jahr um.
Was ist das Besondere am Chip, der dem Tier ins Ohr gepierct wird? "Alles, was das Tier macht, kann man über das Ohr sehen", sagt Smartbow-Gründer Wolfgang Auer, der selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Mutterkuh-Haltung führt. Wenn ein Tier krank wird, kalbt oder brünstig ist, wackelt es anders mit den Ohren.
Weil jedes Tier anders ist, setzt der studierte Wirtschaftsinformatiker mit seinem Team in Weibern Künstliche Intelligenz ein. In zwei bis drei Tagen kennt das System die normalen Gewohnheiten jedes Tiers der Herde und meldet Auffälligkeiten. Dadurch kann der Bauer frühzeitig Maßnahmen setzen. Das spart Antibiotika und Tierarztkosten. Besonders bei großen Herden wie etwa bei einem Gut in Sibirien mit 5000 Rindern, das die Oberösterreicher im Februar ausgerüstet haben, zahlt sich das schnell aus. Genau das dürfte auch Zoetis interessieren. Das weltweite Vertriebsnetz ist optimal, um den nächsten Schritt in den Weltmarkt zu tun.
Zwar hat Smartbow seit der Gründung 2009 weltweit 100.000 Ohrmarken verkauft, doch die knapp 3000 Mitarbeiter von Zoetis "bringen jetzt eine ganz andere Dynamik" ins Wachstum, freut sich Christian Matzinger vom OÖ. Hightech-Fonds, der dessen Smartbow-Anteil von 13 Prozent auch an Zoetis verkaufte. Das war der erste "Exit" des Fonds, der "super über die Bühne gegangen ist".
Im Visier hat Auer vor allem Rinder-Großbetriebe mit Tausenden Tieren, weil bei Großvieh durch Krankheit schnell hohe Kosten auflaufen. "In einem Jahr hat sich die Investition für den Landwirt amortisiert, egal, wie groß der Betrieb ist", sagt Auer. Der Weltmarkt ist hier gleichbedeutend mit 280 Millionen Milchkühen und 1,5 Milliarden Rindern.
Mitarbeiter in Weibern gesucht
Der Standort in Weibern (Hausruckviertel), wo auch die Produktion der Ohrmarken stattfindet, muss jetzt massiv ausgebaut werden. "Wir werden uns hier auf Forschung und Entwicklung konzentrieren und wollen dringend von 60 auf 100 Beschäftigte aufstocken", so Auer, der weiterhin alleine die Geschäfte führen wird. Rasch soll im Ort eine neue Zentrale entstehen. Gesucht werden Soft- und Hardwareentwickler und Spezialisten für Künstliche Intelligenz.
Wer ist Zoetis?
Die ehemalige Pfizer-Tochter Zoetis ist ein weltweit tätiges, börsenotiertes US-Unternehmen im Bereich Tiergesundheit mit Hauptsitz im US-amerikanischen New Jersey.
Es stellt Tierarzneimittel und Impfstoffe für Haus- und Nutztiere her und gilt als Weltmarktführer in diesem
Bereich. Der globale Umsatz lag 2017 bei 5,2 Milliarden US-Dollar (4,46 Milliarden Euro). Das Unternehmen beschäftigt in 45 Ländern rund 2900 Mitarbeiter.
Weibern ist der Parkplatz von Haag.
Die größte Milchfarm der Welt steht in der Wüste, in Saudi Arabien.
Al Safi Dairy
+++ Das muss man sich mal zu Gemüte führen +++
Das ist ja irre, was da passiert!
Ja, es ist schön, wenn im Forum Informationen, was auf unserer Welt los ist von den Forenlesern so aufgenommen wird. Jeder freut sich, dass er neues erfährt, was auf der Welt alles los ist oder wie hier, wie sich die Landwirtschaft entwickelt.
Ich mache es gerne, denn jeder kann dem Anderen etwas erzählen, was er weiß. Oder doch nicht jedem?
"Es stellt Tierarzneimittel und Impfstoffe für Haus- und Nutztiere her und gilt als Weltmarktführer in diesem Bereich." --> Aha ... da verspricht sich jemand einen massiven Umsatzzuwachs.
Ist schon eine tolle Sache wenn einem Ohrmarke gekoppelt mit Melkroboter von Krankheit bis Brunst, Klauenentzündung bis Fütterungsfehler, Trächtigkeit...alles aufzeigen können. Die Bestandesgrößen dafür sind aber auch beängstigend, Mit der Landwirtschaft wie wir sie kennen und lieben hat das nichts zu tun. Aber die Zeiten ändern sich und zeigen immer deutlicher, dass Österreich einen eigenen Weg gehen muss und das ist die Premium Liga mit Bio und Heumilch.
Ach geh -in meinem Dorf Bauens gerade einen Stall (Industriehalle )für ca 120 Kühe ( mit 2 Robota ) !!
Des san die Betriebsgröße mit 120 Kühen welche in Deutschland gerade zusperren weil die Familie packt die Arbeit nimma und meist auch sind die Schulden zu hoch
"Die Landwirtschaft wie wir sie kennen und lieben"
Ja, diese funktioniert eben nicht, und das wird man früher oder später auch hierzulande bemerken. Oder wir gehen weiterhin den vertäumten Weg wie bisher, glauben, ein Bauer mit 3ha und 4 Kühen kann 5000 Menschen ernähren und subventionieren diesen mit Millionen Steuergeldern.
Sind Ihnen da gerade die Zahlen durcheinander geraten?????