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Diese Frau hat Sehnsucht nach Rasputin

Von Edmund Brandner, 28. Dezember 2015, 00:04 Uhr
Barbara Laher Bild: Tierpark Altenfelden

Barbara Laher, Leiterin des Tierparks Altenfelden, vermisst einen Buntfalken.

Rasputin ist nicht mehr da. Rasputin ist ein Buntfalke – ein südamerikanischer Greifvogel so groß wie eine Amsel – und hat bisher im Tierpark Altenfelden gelebt. Doch seit 23. Dezember ist er abgängig. Irgendjemand hat Rasputin entweder freigelassen oder gestohlen. Falls er in Freiheit ist, überlebt Rasputin den Winter nicht, weil er verhungert.
„Ich glaube eher, dass sich jemand den Vogel mitnahm“, sagt Barbara Laher, die Besitzerin und Geschäftsführerin des Mühlviertler Tierparks. „Rasputin hat wenig Scheu vor Menschen und kann anhänglich sein.“ Zudem wissen Vogelliebhaber, dass der Buntfalke wertvoll ist.

Seit Rasputins Abgängigkeit über Facebook bekannt wurde, rufen ständig Menschen bei Laher an, weil sie den Vogel gesehen haben wollen. „Es handelt sich aber immer um Turmfalken“, so die besorgte Tierparkchefin.
Barbara Laher trägt Verantwortung für eine 80 Hektar große Anlage mit rund 1000 Tieren, und sie tut das mit Leib und Seele. Im April übernahm sie die Leitung von ihrem Vater, aber zuvor hatte sie sich jahrelang vorbereitet. Nach der Matura an der Tourismusschule Bad Leonfelden studierte sie in Graz und in Wien Wildbiologie und schrieb ihre Masterarbeit über die Artbestimmung bei Ottern.

Weil die Mühlviertler wissen, dass Laher Tiere liebt, bringen sie ihr hin und wieder auch verlassene Jungtiere. Zuletzt ein Marderbaby, das die Tierparkchefin mit der Hand großzog. Sie gab ihm den Namen Günther – in Anlehnung an den Skifahrer Mader.

Besondere Vorlieben hat Laher bei Tieren nicht. „Jedes ist auf seine Weise schön und faszinierend“, sagt sie und hofft, dass sie die rund 40.000 Besucher, die jedes Jahr in den Tierpark kommen, davon ebenso überzeugen kann.
Und Rasputin? „Ich hoffe, dass er irgendwo in einer großen Voliere sitzt und gut behandelt wird“, sagt Barbara Laher. „Wenn er tatsächlich freigelassen wurde, lebt er nicht mehr lange. Das wäre wirklich traurig.“

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