Ehepaar bei Gasexplosion verletzt
OHLSDORF. „Plötzlich gab es einen lauten Tuscher, der die Nachbarn aufschreckte. Sie eilten sofort zu dem verletzten Ehepaar und leisteten Erste Hilfe“, sagte ein Polizist nach der Explosion am Samstag kurz vor Mitternacht in dem Reihenhaus in Ohlsdorf, bei der ein 51-Jähriger schwer verletzt wurde. Seine gleichaltrige Ehefrau erlitt leichte Verletzungen.
„Es war eine Verkettung mehrerer Ereignisse, die zu diesem Unglück führte“, sagt der Beamte. „Der Hausbesitzer wollte vor dem Schlafengehen noch das Gas für den kleinen Ofen, der Räume im Keller heizt, abdrehen, damit ja nix über Nacht passiert.“ Die Polizei geht nach Überprüfung eines Brandsachverständigen davon aus, dass durch einen Bedienungsfehler Gas ausgetreten war. „Die Ehefrau hat den Gasgeruch bemerkt und ein Fenster geöffnet. Ein Elektrogerät hat sich ausgerechnet in diesem Moment automatisch eingeschaltet, und ein Funke führte zu der Explosion.“
Diese hat vom Keller bis zum Dach ihre Spuren hinterlassen. Türstöcke und Türen wurden durch die Wucht aus der Verankerung gerissen, mehrere Fensterscheiben sind zerbrochen, der Dachstuhl ist um ein paar Zentimeter angehoben worden. In dem Raum, wo das Elektrogerät stand, war ein Feuer ausgebrochen. Der Sachschaden beträgt laut Polizei mindestens 80.000 Euro.
Zu Saunabrand alarmiert
„Wir sind eigentlich zu einem Saunabrand alarmiert worden. Durch die starke Verwüstung im Inneren des Hauses waren wir sehr irritiert. Erst dann wurde uns klar, dass es eine Explosion gegeben hat“, sagt Stefan Pamminger, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Ohlsdorf. Insgesamt 60 Helfer waren eineinhalb Stunden im Einsatz. „Ein Atemschutztrupp hat das Haus nach weiteren Personen abgesucht, ein weiterer im Keller gelöscht. Nach einer halben Stunde war das Gebäude rauchfrei.“ Es sei ein Wunder, dass die beiden Bewohner die Explosion überlebt haben. „Sie hatten trotz allem mehrere Schutzengel.“
Der 51-Jährige, der mit schweren Verbrennungen ins Klinikum Wels gebracht worden ist, ist außer Lebensgefahr, wie die Ärzte gestern mitteilten. Seine leicht verletzte Frau wird noch im Krankenhaus Gmunden versorgt.
Keller geht gar nicht - Betrieb ist verboten
schnell und vollständig.
Enttäuscht bin ich aber von der Berichterstattung in diesem Fall wie auch im Fall der Stichflamme im Zelt.
Ich würde es begrüßen, wenn die Feuerwehr oder die Medien Aufklärungsarbeit leisten könnten, um ähnliche Unfälle mit Gaskartuschen zu vermeiden.
Im Keller mit Gasflaschen zu hantieren ist besonders gefährlich, weil sich auch kleine ausretende Mengen ansammeln, das verwendete Gas schwerer ist als Luft. Kellerfenster zu öffnen bringt daher nur eine sehr geringe Verdünnung, wenn überhaupt. Das Gemisch ist hoch explosiv.
Zum Unfall im Zelt ist zu sagen, dass eine Gasflasche nicht explodiert. Wird diese zu heiß, platzt sie an einer Sollbruchstelle (meistens unterer Falz) auf und Gas entweicht. Das blitzartig entweichende Flüssiggas entzündet sich in der Regel am Brenner und führt zu großen Stichflammen, von Laien als Explosion wahrgenommen. Im Freien hat man jedenfalls größere Chancen, nicht von der Stichflamme getroffen zu werden als in Räumen.