Der Algorithmen-Schlichter
HAGENBERG. Michael Affenzeller forscht an der FH in Hagenberg zur Künstlichen Intelligenz – nun entwickelte er eine Möglichkeit, um Algorithmen gemäß ihren Potenzialen zu ordnen.
Im Bereich der künstlichen Intelligenz sind Algorithmen so etwas wie das Handwerkszeug für die Forscher. Doch welcher Algorithmus ist in welchem Bereich einsetzbar? Welcher wurde wann schon verwendet?
Diese Fragen hat Michael Affenzeller, Professor an der Fachhochschule in Hagenberg, in Angriff genommen. Gemeinsam mit Mitarbeitern seiner Forschungsgruppe hat er ein System namens Heuristic-Lab entwickelt, in dem bereits entwickelte Algorithmen analysiert, verglichen und angewendet werden können. "Wir haben eine Methodensammlung für die von uns verwendeten Algorithmen erstellt", sagt Affenzeller.
Durch dieses Ordnungssystem sei es möglich, schnell jene Algorithmen zu finden, die für ein bestimmtes Problem besonders geeignet sind. "Es ist für uns ein zentrales Umsetzungsvehikel", erklärt der Professor. Denn in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen gehe durch Abgänge von Mitarbeitern immer wieder bereits vorhandenes Wissen verloren. "Wir können mit unserer Methodensammlung Entwicklungsprozesse nachhaltiger nutzbar machen." Gleichzeitig sei es auch möglich, durch die Verwendung eines – rasch gefundenen – Algorithmus auch schneller prototypisch zu arbeiten.
Nun wurde Affenzeller gemeinsam mit sechs anderen Wissenschaftlern der Fachhochschule mit dem Forscherpreis der FH geehrt. Alle gemeinsam veröffentlichten im vergangenen Jahr 133 Publikationen bei Konferenzen oder in Fachzeitschriften und holten mehr als 4,6 Millionen Euro an Forschungsgeldern an die FH.
Wie lange halten Bremsbeläge?
Michael Affenzeller arbeitet im Bereich der Heuristischen Optimierung und des Maschinellen Lernens, beides Teilgebiete der künstlichen Intelligenz. Seine Projekte sind nah an der Wirtschaft. Er beschäftigt sich zum Beispiel mit der Entwicklung virtueller Sensoren, die anhand von leicht greifbaren Sensordaten Vorhersagen für unter Realbedingungen schwer messbare Werte liefern.
"So kann schon zum Beispiel während des Produktionsprozesses in der Firma erkannt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Produkt fehlerhaft ist", sagt Affenzeller. "Dann kann dieses Produkt schon vorzeitig aus dem Prozess genommen werden." So entwickelte seine Gruppe etwa gemeinsam mit Miba ein System, um die zu erwartende Lebensdauer von Bremsbelägen vorherzusagen.
Forscherpreis der Fachhochschule
Sieben Forscher der Fachhochschule Oberösterreich zeichneten Forschungslandesrat Markus Achleitner und FH-Geschäftsführer Gerald Reisinger mit dem Forscherpreis aus: Die Preisträger sind Markus Gerschberger, Franz Stabhofer und Michael Affenzeller sowie als Jungforscher Lisa-Maria Putz, Christoph Heinzl, Michael Kommenda und Johannes Preiner.
133 Publikationen bei Konferenzen oder in Fachzeitschriften veröffentlichten die sieben Forscher im Jahr 2018 und akquirierten 4,6 Millionen Euro an Forschungsmitteln. Insgesamt hatte die FH 2018 einen Forschungsumsatz von 20 Millionen Euro.
Jo dürfens denn dås?
> zeichneten Forschungslandesrat Markus Achleitner und
> FH-Geschäftsführer Gerald Reisinger mit dem Forscherpreis aus:
Wie die Heilige Kirche
Und die Zeitung watschelt hinterher.