Erstmals regiert eine Frau in der Kaiserstadt Bad Ischl
BAD ISCHL. Ines Schiller erhielt gestern das Vertrauen des Gemeinderats.
Das Abstimmungsergebnis hatte sich seit Wochen abgezeichnet, doch die Nervosität war Ines Schiller (SPÖ) bis zuletzt anzumerken. Gestern Abend kürte der Bad Ischler Gemeinderat in einer geheimen Abstimmung ein neues Stadtoberhaupt und machte die 41-jährige Volksschullehrerin zur ersten Bürgermeisterin der Salzkammergut-Metropole. Möglich machte Schillers Wahl ein Schulterschluss zwischen der SPÖ und den Grünen, die gemeinsam über die absolute Mehrheit verfügen. ÖVP-Kandidat Johannes Kogler erhielt nur die acht Stimmen seiner eigenen Fraktion.
Video: OÖN-Redakteur Edmund Brandner berichtete direkt von der Abstimmung.
Kritik von ÖVP und FPÖ
Die Abstimmung war notwendig geworden, weil der bisherige Bürgermeister Hannes Heide im Mai ins EU-Parlament gewählt wurde und mit Jahresende zurücktrat. Dass mit Ines Schiller ausgerechnet Heides Lebenspartnerin seinen Schreibtisch im Rathaus übernimmt, löste bei ÖVP und FPÖ kritische Kommentare aus. Von "Thronfolge" und "Hofübergabe" war in den vergangenen Wochen in der Kaiserstadt oft die Rede. "Hannes Heide erhielt bei der letzten Bürgermeisterwahl mehr als 70 Prozent", sagt FPÖ-Vizebürgermeister Anton Fuchs. "Ich glaube nicht, dass er dieses Ergebnis zustande gebracht hätte, wenn die Bevölkerung gewusst hätte, dass er für einen Job in Brüssel hier alles liegen lässt und seine Frau sein Bürgermeisteramt übernimmt."
In ihrer Bewerbungsrede vor den Gemeinderäten bemühte sich Schiller, ihr eigenes Profil hervorzuheben. "Ich habe nicht die Absicht, in die Fußstapfen von Hannes Heide zu treten", sagte sie. "Ich werde meine eigenen Spuren hinterlassen."
Schiller, die bisher Sozialstadträtin war, kündigte Investitionen in Kindergärten und Schulen sowie eine Wohnbaupolitik für junge Familien und ältere Menschen an. Einen großen Raum ihrer Arbeit wird in den kommenden Jahren ohne Zweifel aber die Vorbereitung auf das Jahr 2024 einnehmen, wenn das Salzkammergut die Kulturhauptstadt Europas und Bad Ischl die Bannerstadt ist. Eingefädelt hat das vor allem Hannes Heide.
Pflegen will Ines Schiller auch die Beziehungen zu den drei Partnerstädten Bad Ischls. Opatija (Kroatien), Gödöllö (Ungarn) und Korfu (Griechenland) sind allesamt wegen der kaiserlichen Tradition historisch mit Bad Ischl verbunden. Wenn auch nicht wegen des Kaisers selbst. Gödöllö und Korfu waren beliebte Aufenthaltsorte von Sisi.
Eine Analogie zwischen Sisi und Ines Schiller herbei zu schreiben, wäre jetzt verführerisch. Doch letztere ist Sozialdemokratin durch und durch – und würde sich jeden Vergleich mit der Monarchin verbitten.
Als Chefin der Kommunalverwaltung einer Kleinstadt hat die Gute sicherlich einige Macht. Die fetzige Überschrift ist dennoch maßlos übertrieben.
Die OÖN werden schon wieder zur Lückenpresse...
Es bleibt alles innerhalb der Familie, wie in Nordkorea )
@NUMQUAMRETRO: Das gibt's ja in der ÖVP nie und nimmer.
In der ÖVP wird eine Bauernvertreterin, die Schwägerin vom hoch bezahlten KURZ-Berater, jetzt Verteidigungsministerin. Ist das auch wie in Nordkorea?
Fangt's es olle zsomm und steckt's as samt'n Grünen Reitsamer IN ZOO !!!!!!
Schiller SP
Fuchs FP
Kogler VP
Reitsamer Greane
Mein Posting enthielt keine beleidigenden Inhalte, sondern eine den Umständen entsprechend sehr wohlwollende Parodie zu den drei von mir genannten Personen, jeweils aufgebaut auf dokumentierte Fakten zu jeder einzelnen von mir genannten Person, wie Herr Brandner bestens weiß. Natürlich hätte ich mich auch kurz fassen können und
- Frau Schiller als aus Eigensicht nicht unfähig
- Herrn Fuchs als begnadeten Doubletalker
- und Herrn Kogler als Simpel bezeichnen können, der Endlösung sagt, aber nicht meint, weil er Bauer ist.
Das ist wohl eine kleine Mehrheit - also kein großer Vertrauensvorschuss. Damit hat man der Demokratie wohl keinen Dienst erwiesen. Meist geht so ein Schuss nach hinten los.
@STEFANIESUPER: Wieviel Prozent haben ÖVP-Grüne im Nationalrat???
51,4 Prozent! Das ist wohl eine kleine Mehrheit - also kein großer Vertrauensvorschuss.
Parteiadel verpflichtet eben. Zu tiefst grottig!
Wann wird es innerhalb der SPÖ Usus, dass das politische Amt an Familienangehörige weitervererbt wird. Wie in den dunklen Zeiten des Adels, der alles und jeden unterdrückte. Erbärmlich!! Siehe Ischl, Ternberg,.... wer noch?
Was täte seine Majestät, der Kaiser dazu sagen? ☺☺☺
Wie immer: "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!"
Keine gute Entscheidung, noch dazu bloß 20 von 37 Stimmen... Wieder ein Beispiel für sozialistische Freunderlwirtschaft. Die Rechnung wird den Sozialisten hoffentlich bei der nächsten Gemeinderatswahl präsentiert werden. So geht wieder Vertrauen in die (Partei)Politik verloren.
In Feldkirchen an der Donau setzt der amtierende SP- Bürgermeister alles daran, dass sein Sohn zu seinem Nachfolger gewählt wird. Er nimmt kaum noch seine Amtsgeschäfte wahr und überlässt die Bühne seinem Sohn. Da wurde sogar ein verdienter SP-Mandatar hinausgeekelt, damit Platz für die "Thronfolge" wurde.
Danke, Oswald. Solche Leute gehören zurecht auf die Bühne!
Am anderen Donauufer macht ein roter Bgm. gerade das Gleiche, um s Töchterchen in Position zu bringen.
Nepotismus ist der Bruder der Korruption und gefährlich. Keine normale Firma, deren Größe einen Familienbetrieb übersteigt, würde so eine Personalpolitik dulden! Auch keine staatliche Verwaltung im weitesten Sinne. Aber manche Politiker haben überhaupt keinen Genierer.
Gent, wo genau?
Wilhering:
Bgm. Mühlböck Mario
Vize-Bgm. Mühlböck Christina Andrea
Danke!