Fall Kellermayr: Prozess beginnt am 5. März in Wels
WELS. Ein 61-jähriger Deutscher soll mit Nachrichten an die Ärztin ihren Suizid mitverursacht haben.
Drei Monate ist es her, dass die Staatsanwaltschaft im Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr Anklage gegen einen 61-jährigen Deutschen erhoben hat. Nun stehen die Termine für den Prozess fest. Das Welser Landesgericht hat vier Verhandlungstage anberaumt. Beginnen wird der Strafprozess gegen den Deutschen am 5. März des kommenden Jahres; am 20. März soll ein Urteil fallen.
Die Abschiedsbriefe Kellermayrs sowie ein forensisch-psychiatrisches Gutachten legen nahe, dass die Nachrichten, die der Angeklagte der Ärztin geschickt haben soll, mitursächlich für deren Suizid gewesen sind.
Per E-Mail und Twitter bedroht
Dem Mann wird zur Last gelegt, die Ärztin im Zeitraum von Februar bis Juli 2022 in vier E-Mails sowie in drei Twitter-Nachrichten (nunmehr X) bedroht zu haben. So soll er angekündigt haben, sie vor ein noch einzurichtendes „Volkstribunal“ zu stellen und sie „auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis“ zu bringen. Der in Deutschland bereits einschlägig amtsbekannte Angeklagte bestreitet nicht, die Nachrichten verfasst und an Kellermayr versendet zu haben, stellt aber einen Vorsatz in Abrede. Nach seiner Aussage habe es sich lediglich um ein wechselseitiges verbales Streitgespräch gehandelt.
Dem Mann drohen im Falle einer Verurteilung ein bis zehn Jahre Haft.