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Falscher Polizist soll 18-Jährige bei "Drogenkontrolle" vergewaltigt haben

02. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Falscher Polizist soll 18-Jährige bei "Drogenkontrolle" vergewaltigt haben
Der Beschuldigte saß gestern wieder auf der Anklagebank, nachdem er im Vorjahr freigesprochen worden war. Bild: Harald Dostal

LINZ. Ankläger beantragte, den vorbestraften Kampfsportler in eine Anstalt einweisen zu lassen.

Insgesamt acht Jahre saß der wegen Vergewaltigung verurteilte Triebtäter Mario G. (Name geändert, Anm.) im Gefängnis bzw. in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Im Frühjahr 2016 wurde der heute 29-Jährige bedingt entlassen, weil er angeblich keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit darstellte. Doch anstatt in der wiedergewonnenen Freiheit pfleglich mit seinem psychischen Gesundheitszustand umzugehen, begann der Linzer, harte Drogen zu nehmen und Vollkontakt-Kampfsport auszuüben.

Kokain, Alkohol, Methamphetamine. "Dadurch bin ich noch geiler geworden und so wollte ich das abbauen", sagte der Angeklagte gestern vor Gericht aus. Das sollte ein Geständnis sein.

Er gab zu, heuer im Jänner mit Drogen zugedröhnt mit dem Auto eines Freundes – ohne dessen Wissen und Zustimmung – zum Linzer Hauptbahnhof gefahren zu sein. Dort gab er sich als "Polizist in Zivil" aus und sprach junge Mädchen an. Er sei Drogenfahnder und müsse eine "Leibesvisitation" durchführen.

Übergriff in der Tiefgarage

Unter Tränen stieg eine 18-jährige Frau in das Auto ein, wo der Mann sie dann in einer Tiefgarage vergewaltigt haben soll. Direkt nach dieser mutmaßlichen Tat stand der Kampfsportler schon wieder am Bahnhof, sprach das nächste Mädchen an. Doch die 14-Jährige glaubte ihm nicht und ging davon. Wegen seiner auffälligen Tätowierungen konnte die Linzer Kripo den falschen Drogenfahnder rasch ausforschen. Es traten weitere mutmaßliche Sexualstraftaten ans Tageslicht. Nur wenige Tage vor seinem Treiben auf dem Bahnhof, in der Silvesternacht, soll er in Linz eine Nachtschwärmerin zum Oralverkehr genötigt haben. Wieder mit dem Argument, er sei Polizist und werde die junge Frau wegen Drogenkonsums anzeigen, wenn sie aufhöre, ihn sexuell zu befriedigen. Denn zuvor hatte der Türsteher mit dem Opfer noch Kokain konsumiert.

Weitere Ermittlungen ergaben, dass G. sich auf Facebook als eine gewisse "Lisa Huber" ausgegeben hatte. Unter diesem Pseudonym hatte er einer Jugendlichen eine Freundschaftsanfrage geschickt. Es entwickelte sich ein Chatdialog, in dem der Mann dem Mädchen eine "Modelkarriere" in Aussicht stellte. Doch dafür müsse sie Sex mit dem "Boss" der Agentur haben. "Dieser Boss war natürlich er selbst", sagte Staatsanwalt Philip Christl beim Vortrag seiner Anklage. Es kam zu einem Treffen, bei dem der Mann das Mädchen massiv begrapscht haben soll. Der Ankläger beantragte nicht nur eine Haftstrafe (es drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis), sondern auch die neuerliche Einweisung in eine Anstalt. Denn es sei mit hoher Wahrscheinlichkeit zu befürchten, dass er in Freiheit wieder vergleichbare Taten begehen werde.

Freispruch im Jahr 2018

Die Staatsanwaltschaft hatte G. bereits 2018 wegen Vergewaltigung angeklagt, weil er in der WC-Kabine einer Disko über eine 19-Jährige hergefallen sein soll. Doch G. wurde damals im Zweifel freigesprochen. "Dieser Freispruch dürfte ihn beflügelt haben", vermutete der Staatsanwalt. Die Verhandlung fand gestern weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um die Intimsphäre aller Beteiligten zu wahren. Das Urteil soll am Freitag fallen. (staro)

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