Gasbohrung: Weitere Tests im Herbst nötig
MOLLN. Nach dem Erdgasfund bei der Probebohrung in Molln (die OÖN berichteten) hat das Energieunternehmen ADX mit Hauptsitz in Australien gestern seine Testungen nahe dem Nationalpark Kalkalpen beendet. Laut ADX-Geschäftsführer Alan Reingruber habe die Bohrung zwar die Erwartungen und Prognosen von ADX bestätigt, "wir haben aber keine klare Evidenz zur genauen Beschaffenheit und Menge des Gasvorkommens", sagt Reingruber. "Für die genaue Bewertung fehlt uns nun die Zeit, die aufgrund der naturschutzrechtlichen Genehmigung mit 31. März begrenzt ist."
In den kommenden Tagen werden über eine Länge von zwei Kilometern Rohre in die offene Bohrstrecke gelegt. Das Bohrloch wird für weitere Testarbeiten im Herbst versiegelt, auch der Bohrturm auf dem Bohrplatz Welchau-1 im Jaidhaustal wird vorübergehend wieder abgebaut.
Die Probebohrung habe sich in den vergangenen Tagen als komplexer herausgestellt als erwartet, sagt ADX-Sprecher Wilfried Seywald auf OÖN-Nachfrage. Obwohl die Proben aus der Tiefe klare Anzeichen für gasförmige und flüssige Kohlenwasserstoffe geliefert hätten, waren die Arbeiter mit technischen Schwierigkeiten konfrontiert. So hat sich etwa das Werkzeug für die Entnahme der Gas- und Flüssigkeitsproben im Bohrloch verkeilt, dadurch wurde eine Probenauswertung in den wichtigsten Gesteinszonen verhindert. Auch durch Spülungsverluste in den Schichten mit hohen Gasanzeichen waren die Messungen schwieriger als gedacht.
Anträge für weitere Testungen
Das Unternehmen ADX werde nun die kommenden Monate nutzen, um erneut Genehmigungsanträge für weitere Bohrungen im Herbst vorzubereiten. Sollte alles nach Plan verlaufen, könnten die ausständigen Testungen ab Oktober fortgesetzt werden, hieß es von ADX. In der Zwischenzeit werden die Daten der Probebohrung analysiert, um das Gasvorkommen an der bestehenden Bohrstelle Welchau-1 zu bewerten. (kap)
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