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Heute Abend wird die Donautalbrücke freigegeben

Von Philipp Hirsch, 15. November 2024, 14:30 Uhr
Westring Donautalbrücke
Zwei Fahrspuren auf der Donautalbrücke werden heute, Freitag, für den Verkehr freigegeben. Bild: (Volker Weihbold)

LINZ. Voraussichtlich ab 18 Uhr dürfen die ersten Autos über die Donautalbrücke fahren. Eine Kundgebung der Projektgegner auf der Brücke wurde von der Polizei untersagt - Alternativroute wurde angekündigt.

Viele Pendler haben wohl jahrelang auf diesen Tag gewartet. Heute wird um etwa 18 Uhr die Donautalbrücke für den Verkehr freigegeben.  Vorher traf sich aber noch die Landes- und Stadtpolitik auf der Brücke: Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP), geschäftsführender Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SP),  Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) und Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl,  betonten allesamt die große Bedeutung der Brücke für die Landeshauptstadt. 

Donautalbrücke Bandschnitt
Nach dem Bandschnitt durch die Spitzen des Landes, der Stadt Linz und der Asfinag erfolgt am Abend die Verkehrsfreigabe Bild: ASFINAG

Kundgebung der Gegner findet doch statt

Auch die Gegner des Projekts hätten sich die Donautalbrücke gerne aus der Nähe angesehen. Bereits am 5. November hatte die Initiative „Verkehrswende jetzt!“ bei der Landespolizeidirektion für Samstag, 16. November, eine Kundgebung angemeldet. Für 200 Teilnehmer sollten sowohl die B129 als auch die Donautalbrücke für rund vier Stunden komplett gesperrt werden. Die Polizei untersagte diese Veranstaltung und begründete diese Entscheidung in einem 14 Seiten umfassenden Bescheid unter anderem damit, dass die Veranstaltung die "öffentliche Sicherheit gefährdet" hätte.

Der Plan der Demonstranten sah vor, zu Fuß über einen der Auffahrtstunnels auf die Brücke zu gelangen und dort eine Kundgebung abzuhalten. Sowohl das Stadtpolizeikommando Linz als auch die Asfinag äußerten Bedenken,  weil  die Sicherheitseinrichtungen in den Tunnels auf einen solchen "Spaziergang" nicht ausgelegt seien.  

Die Initiative „Verkehrswende jetzt!“ kritisierte die Untersagung. Die Argumente der Exekutive seien „fadenscheinig“, heißt es in einer Aussendung. „Das ist eindeutig politisch motiviert. Gegen die Untersagung werden wir Einspruch erheben", sagt Aktivist Andreas Schütz. 
Eine Kundgebung soll am Samstag dennoch stattfinden, aber nicht wie geplant auf der Brücke. Die Reden werden vor dem Tunnelportal stattfinden.

Alternativ startet nun um 10 Uhr eine Kundgebung bei der Bushaltestelle Donautal, danach möchte man bis zum Tunnelportal marschieren. Die Initiative kündigte auch an, die Untersagung der Brückenbegehung nicht hinnehmen zu wollen und vor das Landesverwaltungsgericht zu ziehen.

Wie geht es weiter mit der A26?

Nun macht die Baustelle der A26 erstmals etwa zwei Jahre lang Pause. Im zweiten Bauabschnitt wird von 2026 bis 2032 das „Herzstück“ der A 26 - der Tunnel Freinberg - umgesetzt. Dieser verläuft unterhalb des Freinbergs, der Ziegeleistraße und der Waldeggstraße. Auf- und Abfahrten werden beim  Hauptbahnbahnhof und bei der Waldeggstraße auf Höhe der bestehenden Westbrücke errichtet. Die Waldeggstraße selbst und ihre  Verbindungen an die Kudlich-, Ziegelei- und Kärntnerstraße bleiben bestehen – die Oberfläche wird neugestaltet und begrünt. So werden zusätzlich zu Gehwegen auch Busspuren und ein Radweg errichtet. 

Im dritten Ausbauschritt wird dann die letzte Lücke zur A7 geschlossen. Geplante Fertigstellung: 2035. 

Bildergalerie: Neue Donautalbrücke: Chronologie der Bauarbeiten

Neue Donautalbrücke: Chronologie der Bauarbeiten
(Foto: VOLKER WEIHBOLD) Bild 1/33
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Daten und Fakten zur Brücke

  • Spannweite: 305 m
  • Länge Hauptseile: 500 m
  • Breite Brückendeck: 23 m
  • Abstand der Hänger in Längsrichtung: 15 m
  • Haupttragseile: Bündel, bestehend aus 12 einzelnen Spiralseilen (145 mm Durchmesser)
  • Hängeseile: Spiralseile mit einem Durchmesser von 95 mm.
  • Mögliche Belastung: 3.100 Tonnen
  • Eigengewicht: 12.900 Tonnen

Zahlen, Daten, Fakten zum Tunnelbau 

  • 3.200 Meter Tunnel wurden im Bereich Donau (Bauabschnitt 1) hergestellt.
  • Im Süden erstreckt sich der Tunnel 500, im Norden 250 Meter in den Berg.
  • 370.000 Kubikmeter an Ausbruchsmaterial (Erde und Gestein) mit einem Gewicht von rund einer Million Tonnen fielen dabei an.
  • 800.000 Tonnen davon wurden umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr per Schiff zum Ennshafen abtransportiert (bis zu dreimal pro Tag) und dort zur Wiederverwertung an Abnehmer verteilt.
  • 48.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl wurden im Tunnel verbaut.
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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch
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17  Kommentare
17  Kommentare
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Aubergineur (634 Kommentare)
vor 5 Minuten

Was ich als Mühlviertler gut an der neuen Brücke finde.
Dass der Stau, für vergleichsweise wenig Geld, auf die südliche Donauseite verlagert wurde.

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PR1234 (1.069 Kommentare)
vor 11 Minuten

Ergänzung der Daten und Fakten zur Brücke:

Kosten: 305.000.000 €

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.905 Kommentare)
vor 16 Minuten

Beim Bindermichltunnel war eine Begehung kurz vor Eröffnung auch kein Problem...

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spoe (15.607 Kommentare)
vor 12 Minuten

Und was bringt dem Steuerzahler eine solche Begehung?

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PR1234 (1.069 Kommentare)
vor 8 Minuten

die begeher sind auch steuerzahler, warum nicht?

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Natscho (5.811 Kommentare)
vor einer Stunde

Hoffen wir, dass die Brücke weniger sinnlos als die Halbabfahrt Auhof ist

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NeuPaschinger (1.144 Kommentare)
vor einer Stunde

Es ist etwas mehr als 1 Jahr Pause und nicht zwei,
weil Brücke und Tunnel komplett unterschiedliche Bauwerke sind und die Tunnelbaustelle auf die fertige Brücke angewiesen ist musste man einen Sicherheitspuffer einbauen.
.
Denn den Bauauftrag muss man ja vorher ausschreiben, das kann man nur machen wenn man sicher ist das die Brücke fertig ist, die Tunnelbaufirma braucht nämlich die fertige Brücke als Startpunkt,
vorher ausschreiben wäre hochriskant gewesen, irgend ein Detail ist falsch, man kann die Brücke nicht abnehmen und damit kann sich auch nicht für die Tunnelbaustelle genutzt werden, dann würden die Tunnelarbeiter sinnlos rumstehen und die Asfinag müsste sie fürs rumstehen bezahlen.
.
deswegen baut man bei Bauabschnitten welche aufeinander aufbauen Sicherheitspolster ein damit eine Verzögerung in einem Abschnitt keine Auswirkungen auf den nächsten hat.

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tmg (86 Kommentare)
vor einer Stunde

Ich lerne: Brücke und Tunnel sind komplett unterschiedliche Bauvorhaben. Die unterirdischen Auf- und Abfahrten gehören daher zu welchem Projekt und warum war hier die Errichtung in etwa zeitgleich möglich? Und wieso gab es bei anderen Autobahnprojekten - zb. Koralm - keine Puffer von über einem Jahr. Ich mutmaße, dass die Finanzierung der Tunneltrasse noch nicht in trockenen Tüchern ist oder von einer künftigen Bundes- oder Landesregierung und deren Sparpaketen und Umweltpolitik abhängt.

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tmg (86 Kommentare)
vor einer Stunde

Die längste Brücke der Welt (Hongkong - Macau) ist 55 Kilometer lang und wurde in acht Jahren errichtet, der dazugehörige Tunnelabschnitt wurde ein Jahr später fertig. Die Meeres-Brücke hat sechs Fahrspuren und beim Bau mussten die Gezeiten, Sturmfluten, Erdbeben und die Tsunamigefahr berücksichtigt werden.
Die 19 Kilometer lange Straßen - und Eisenbahnbrücke vom russischen Festland auf die Krim war in drei Jahren fertig.
Und in Linz haben wir eine - 1972 erstmals politische erwähnte - Hängebrücke mit Tunnelanschlüssen, deren Radien und Verkehrsführung sehr viele Autofahrer*innen schlichtweg überfordern werden.
Man muss kein Propheit sein, um zu ahnen, dass hier Unfallhäufungspunkte gebaut wurden. Warten wir die ersten Schneefälle und Eistage ab.
Das Tempo bei Straßenprojekten wird in Linz allerdings von den Planungen im Schienennetz übertroffen. Das Projekt einer City-S-Bahn oder Stadtbahn existiert seit rund 40 Jahren. In 15 Jahren könnten die ersten Züge fahren.

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drgis2016 (31 Kommentare)
vor einer Stunde

Wieso macht man jetzt 2 Jahre Pause? Aus budgetären Gründen?

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linz2050 (7.204 Kommentare)
vor 53 Minuten

Ja, schwarz blaue Landesregierung. Sonst fehlt den blauen das Argument bei der nächsten Wahl

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gaietano (332 Kommentare)
vor einer Stunde

Warum muss man jetzt 2 Jahre Pause machen? War es soo anstrengend?

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benzinverweigerer (14.782 Kommentare)
vor einer Stunde

Hurra!
Nach nur 9 Jahren Bauzeit ist endlich mal die Brücke fertig!
Und nur noch, mindestens, 10 Jahre, bis auch der Tunnel + Westbrücke fertig ist... da bin ich dann 61... bei Baustart war ich 42 :)

Bauzeit Nibelungenbrücke: 2 Jahre
Bauzeit Hardangerfjord Hängebrücke, 1350m, mit Kreisverkehr im Tunnel: 3,5 Jahre
Bauzeit 17km Unterwassertunnel Dänemark <--> Deutschland: 9 Jahre

Was dauert da so ewig lange!?
Davon abgesehen hätte es eine Brücke wie in Aschach 3x getan.
Oder eine Tunnellösung.

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linz2050 (7.204 Kommentare)
vor 50 Minuten

Die FPÖ hat das Infrastruktur Resort deswegen ist es so schlecht bestellt damit

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (29.905 Kommentare)
vor 20 Minuten

Die gut 55 Jahre seit der ersten Projektierung in den 70ern habens wenigstens nicht dazugezählt.
Somit ist das Ding als Verkehrskonzept nun restlos veraltet.

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moissi (62 Kommentare)
vor einer Stunde

Was für eine sinnlose Geldverschwendung!

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fegu08 (67 Kommentare)
vor 17 Minuten

sinnvoll !

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