Hochwasser: noch leichter Anstieg der Pegelstände erwartet
LINZ/SCHÄRDING. In Mauthausen wurde Dienstagfrüh die Warngrenze an der Donau überschritten (550 cm). Der Hydrographische Dienst geht noch von einem leichten Anstieg der Pegelstände aus.
Die Wasserstände entlang des Inns und der oberösterreichischen Donau steigen in den kommenden Stunden weiter an, meldete der Hydrographischer Dienst des Landes gegen 6 Uhr am Dienstagmorgen. Doch nicht mehr dramatisch. "Die Höchststände sind fast überall erreicht. Die Pegelstände stagnieren", sagt Markus Weber vom Hydrographischen Dienst.
Hochwasser in Oberösterreich: "Erwarten fallende Pegelstände"
"Aus derzeitiger Sicht ist der Hochwasserschutz in Linz eine Sicherheitsmaßnahme", sagt Peter Kickinger vom Hydrographischen Dienst Oberösterreich. Er hat mit OÖN TV unter anderem darüber gesprochen, ob und wann sich die Lage wieder entspannen wird.
Zwölf Häuser gerettet
In Schärding wurde bereits gestern Abend Zivilschutzalarm ausgelöst. Der Hochwasserschutz in der Altstadt und im Bereich Neustift hat gute Dienste geleistet, berichtet die dortige Einsatzzentrale. Zwölf Häuser konnten durch den Schutz von einer Überflutung bewahrt werden. Die Mobilelemente und auch die installierten Pumpenanlagen haben bestens funktioniert, auch die Abläufe waren gut aufeinander abgestimmt, zeigt man sich dort zufrieden. Die Feuerwehren waren die ganze Nacht im Einsatz, um weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, Sandsäcke aus dem grenzüberschreitenden Sandsacklager zu holen und mit Hilfe der Feuerwehren aus den Gemeinden Brunnenthal, St. Florian Neuhaus und Schärding den Vorrat unverzüglich wieder nachzufüllen. Gegen Dienstagmittag wurden die Hochwassersschutzmaßnahmen wieder abgebaut.
In Braunau hat die Salzach den erwarteten Höchstwert erreicht. Die Lage scheint sich hier zu entspannen, auch wenn derzeit noch einige Straßen gesperrt sind und kleinräumige Überflutungen bestehen.
Zivilschutzwarnung in Perg
Nicht nur das Innviertel kämpft mit den Wassermassen. Im Bezirk Perg wurde heute gegen 3 Uhr in Saxen und Reitberg die Zivilschutzwarnung durch die Landeswarnzentrale ausgelöst, da es beim Pumpwerk Dornach zu einem rasanten Anstieg des Wasserstandes kam, berichtet die Landeswarnzentrale der Feuerwehr. In Mauthausen wurde die Warngrenze des Donaupegels erreicht und überschritten.
Auch die Landeshauptstadt hat sich auf ein mögliches Hochwasser vorbereitet. Der Hochwasserschutz wurde aufgebaut und das Gelände am Urfahraner-Jahrmarktgelände wurde gesperrt. Am Dienstagnachmittag gab die Stadt leichte Entwarnung: das Gelände werde angesichts der Prognosen wieder für den Verkehr freigegeben. Mehr dazu in diesem Artikel.
Bildergalerie: Überschwemmungen in Oberösterreich
Galerie ansehenPrognostizierte Höchststände (12 Uhr)
Die aktuell prognostizierte Höchststände in Oberösterreich: Pegel Achleiten ca. 610 cm, Pegel Linz ca. 600 cm, Pegel Mauthausen ca. 590 cm und Pegel Grein ca. 1000 cm. Zum Überblick
Weniger Regen
Markus Weber geht davon aus, dass sich die Niederschläge in Oberösterreich weiter abschwächen, lokale Schauertätigkeiten sind vor allem im südlichen Innviertel und Salzkammergut weiterhin möglich.
Feuerwehren arbeiten auf Hochtouren
Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren bedeutet dies jedoch noch kein Ende der Arbeiten, ganz im Gegenteil. Auch wenn die Pegelstände wieder sinken, sind sie bei den Aufräumungsarbeiten im ganzen Bundesland gefordert, um die Spuren der Unwetter und der Überflutungen zu beseitigen.
Die Hochwasserlage in Österreich
Die Wetterlage in Österreich hat sich in der Nacht auf Dienstag beruhigt, entspannt hat sich die Situation aber noch nicht vollends. Kurz vor 6.30 Uhr teilte die Landespolizeidirektion Salzburg mit, dass die B159 am Pass Lueg komplett gesperrt sei, außerdem hätten im Pinzgau die Regenfälle wieder zugenommen. In Tirol wird laut Polizei die Lage genau beobachtet, um bei einem Steigen der Pegel und erneuter Hochwassergefahr möglichst rasch Maßnahmen ergreifen zu können.
Auch in Vorarlberg waren die Abflussmengen des Alpenrheins weiter enorm, befanden sich aber nicht im bedrohlichen Bereich und gingen stetig zurück. Die Abflussspitze war am Montagnachmittag erreicht worden. Unterdessen hielten die ergiebigen Niederschläge an, die Feuerwehren waren gefordert. In den vergangenen 24 Stunden kamen über 60 Einsätze zusammen.
Die Pegel der Flüsse lagen laut Hydrografischem Dienst des Landes Salzburg am Dienstag in der Früh nur mehr teils bei der Meldegrenze, wie das Landesmedienzentrum informierte. Derzeit gebe es keine Informationen über verletzte Personen. Die Straßenverbindungen ins Großarltal, Gasteinertal und die B311 bei Schwarzach sind dem Katastrophenschutz des Landes zufolge seit 5.00 Uhr wieder offen.