Hubers Landhendl um 2,3 Millionen Euro betrogen? Bis zu zehn Jahre Haft drohen
RIED/PFAFFSTÄTT. Der Schöffenprozess findet am 8. Juni im Landesgericht Ried statt. Der Strafrahmen wegen des Verdachts des schweren Betruges beträgt ein bis zehn Jahre. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
„Wurde Hubers Landhendl um mehr als 2,3 Millionen Euro betrogen?“, titelten die Oberösterreichischen Nachrichten bereits am 13. April 2022 exklusiv. Diese Frage soll jetzt am Mittwoch, 8. Juni, bei der ersten Hauptverhandlung im Landesgericht Ried beantwortet werden.
Laut Anklage der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte, Geschäftsführer und Alleingesellschafter eines slowenischen Unternehmens, von Anfang 2017 bis November 2020 in zahlreichen Angriffen die Verantwortlichen der Hubers Landhendl GmbH mit Sitz in Pfaffstätt, Bezirk Braunau, betrogen haben.
Der angeklagte Schaden beträgt 2,358 Millionen Euro. Die Betrugsmasche: Immer wieder sollen gefälschte Rechnungen und falsche Lieferscheine an Hubers Landhendl übermittelt worden sein. Das geschädigte Unternehmen dürfte demnach lediglich die falschen Lieferscheine mit den vom Beschuldigten gelegten falschen Rechnungen verglichen haben. Jedoch dürfte nicht überprüft worden sein, ob für die gestellten Rechnungen von der slowenischen Firma auch dementsprechende Leistungen erbracht wurden. Der angeklagte Betrug blieb lange unentdeckt.
Erst nach rund vier Jahren wurde die mutmaßliche Vorgehensweise des Angeklagten, für den die Unschuldsvermutung gilt, durch eine Mitarbeiterin der Firma Hubers Landhendl entdeckt und die Zahlungen an den Unternehmer aus Slowenien wurden eingestellt. Dieser soll daraufhin sogar so dreist gewesen sein, eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Eintreibung seiner „Forderungen“ beauftragt zu haben. Bei einer Verurteilung durch den Schöffensenat droht dem Beschuldigten wegen schweren Betrugs eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
„Der Beschuldigte ist 47 Jahre alt und hat sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Aus einer Verurteilung aus dem Jahr 2019 ist noch eine bedingte Haftstrafe für die Dauer von zehn Monaten offen. Hier droht bei einem Schuldspruch ein Widerruf“, sagt Alois Ebner, Leiter der Staatsanwaltschaft Ried.
Hubers Landhendl wollte aufgrund des laufenden Verfahrens keine Stellungnahme zu den Vorfällen abgeben. Interessant wird sein, ob man beim Prozess mehr darüber erfährt, warum der mutmaßliche Betrug so lange niemandem aufgefallen war.
Noch - was...
"https://www.nachrichten.at/archivierte-artikel/ticker-innviertel/Pfaffstaett-Wieder-Aufregung-um-Landhendl-Etikett;art1103,2521883" - Artikel vom 26. März 2017 16:18 Uhr
Was hat der Slowenische Geschäftspartner geliefert und worauf gibt es dann das AMA-Gütesiegel?
Soweit ich gelesen habe, war es Verpackungsmaterial/Paletten.
Also wenn die WAREN-EINGANGSKONTROLLEN auch so lax waren/sind.....
wie das Zahlung- und Rechnungswesen - dann schaut DAS nicht gut aus - mMn.
Man möchte sich gar nicht vorstellen wie unprofessionell dort mit den Hühnern umgegangen wird, wenn es schon an solchen grundlegenden Dingen happert.
Ich glaube das Wort Qualität hat sich auch das Hühnerfleisch bei Huber nicht verdient
Peinlich, wenn ein Unternehmen sich so vorführen lässt.
Normalerweise gehört zu jeder Rechnung, die bezahlt wird ein Wareneingang und auch eine Bestellung. Wenn das, wie es den Anschein hat, überhaupt nicht überprüft wird, so darf man dem Betrogenen grobe Fahrlässigkeit unterstellen.
Die Dreistigkeit des Beschuldigten wundert mich nicht! Wenn jemand mit dem Rücken zur Wand steht, kann er nur mehr nach vorne "aushauen" .... Ich kenne einige ähnliche Fälle!
Internes Controlling versagt? Sitzen dort Hendln?
GAMWOL
völlig richtig ! 👍
Das geschädigte Unternehmen dürfte demnach lediglich die falschen Lieferscheine mit den vom Beschuldigten gelegten falschen Rechnungen verglichen haben. Jedoch dürfte nicht überprüft worden sein, ob für die gestellten Rechnungen von der slowenischen Firma auch dementsprechende Leistungen erbracht wurden. Der angeklagte Betrug blieb lange unentdeckt.
man könnte auch schreiben : SS Selber Schuld !
sind das die slowenischen Hendlbrüste die lange Zeit beim Hofer angeboten wurden ?
hmmmm
Controlling ist zwar was anderes, aber egal.
Eine ordentliche Rechnungskontrolle (formale Prüfung, Übereinstimmung mit Bestellung und Erbringung der Leistung) sollte eigentlich ein gelebter Standard sein.
Aber es gibt immer noch Unternehmen, wo Scheinrechnungen mit Scheinlieferscheinen bezahlt werden, ohne nur ein einziges Mal auf die Bestellung/Bestellbestätigung (die man selbst ausstellt) zu schauen. Grob fahrlässig im Rechnungswesen.