Fußball-Unterhaus: Eberschwang will 13-jährige Derby-Durststrecke beenden
EBERSCHWANG. Aufsteiger Eberschwang empfängt am Samstag in der Bezirksliga Süd Lokalrivale Hohenzell, der in der Derby-Bilanz zuletzt die Nase vorne hatte.
Es ist ein ewiges Nachbarschaftsduell und doch kommt es am Samstag (Anstoß 16 Uhr) zwischen den beiden Lokalrivalen Eberschwang und Hohenzell zu einer Premiere: Erstmals in der jahrzehntelangen Derby-Geschichte treffen die beiden Vereine in der Bezirksliga zusammen. "Die Vorfreude ist riesengroß", sagt Eberschwang-Trainer Günter Fischer. "Für unseren Verein ist das ein Mega-Event, wir rechnen mit mindestens 500 oder 600 Zusehern."
Die Eberschwanger spielen nach dem Meistertitel in der 1. Klasse Mitte-West aktuell eine solide Debüt-Saison in der Bezirksliga und können mit acht Punkten aus sieben Spielen eine durchaus stabile Bilanz für einen Aufsteiger vorweisen.
Eine andere Bilanz wird dem SVE aber sicher nicht gefallen. Der letzte Derby-Sieg gegen Hohenzell in einem Meisterschaftsspiel liegt mehr als 13 Jahre zurück. Am 2. September 2011 gewann man vor heimischem Publikum mit 5:4 – damals noch in der 1. Klasse Südwest. Seitdem gelang gegen den Lokalrivalen nur mehr ein Remis, die restlichen sechs Meisterschaftspartien konnte allesamt Hohenzell für sich entscheiden. Am Samstag will man nun im ersten Bezirksliga-Derby wieder voll anschreiben. "Natürlich wollen wir das Spiel zuhause gewinnen. Daheim haben wir zuletzt mit zwei Siegen in Folge gute Leistungen gezeigt", sagt Fischer, der gegen Hohenzell aber von einer "engen Kiste" ausgeht. "Hohenzell wurde in dieser Saison unter ihrem Wert geschlagen. Ihre Qualität ist um einiges höher, als der derzeitige Tabellenplatz vermuten lässt."
"Zu viel verschenkt"
Tatsächlich liegt der SV Hohenzell nach Tabellenplatz sechs in der vergangenen Saison mit aktuell sechs Punkten und Tabellenplatz zwölf noch nicht im Soll. "Mit der Punkteanzahl sind wir natürlich nicht zufrieden. Aber was Einstellung und Leistung betrifft, kann ich der Mannschaft bisher keinen Vorwurf machen. Leider haben wir in den letzten Minuten zuletzt zu viele Punkte verschenkt", sagt Johannes Murauer. Der Hohenzeller Trainer, der das Amt gemeinsam mit Langzeit-Coach Werner Sickinger ausübt, erwartet ein "enges und kampfbetontes" Match im Derby. "Alleine aufgrund der Tabellensituation brauchen wir die Punkte. Mit den guten Erinnerungen aus den vergangenen Spielen gegen Eberschwang gehen wir aber mit einem positiven Gefühl in dieses besondere Match", sagt Murauer. "Bei den Älteren im Verein und bei den Zusehern ist das Spiel vielleicht sogar mit noch etwas mehr Emotionen verbunden. Und auch die Spieler kennen sich natürlich untereinander, wir pflegen aber ein sehr respektvolles Verhältnis zueinander."
Die Rivalität sei daher schon mal größer gewesen, "trotzdem ist es das einzige Derby für uns in der Liga, das wir selbstverständlich für uns entscheiden wollen", stellt der Hohenzeller Trainer klar.
Trainerwechsel in Lambrechten
Ebenfalls noch nicht nach Wunsch läuft es derzeit für den SV Lambrechten in der Bezirksliga West. Der Herbstmeister der vergangenen Saison, der bis zum Schluss um den Meistertitel spielte, musste zuletzt gegen alle drei Aufsteiger (Diersbach, Weng und St. Roman/Esternberg 1b) Niederlagen einstecken. Die bisherigen neun Punkte aus sieben Spielen entsprechen nicht den Ambitionen des SVL. Aufgrund der sportlichen Situation hat man sich daher am vergangenen Wochenende von Trainer Gerhard Obermair getrennt, der das Amt erst im Sommer übernommen hatte. "Leider hat es zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr so harmoniert, wie wir es uns erhofft hatten. Um nicht schon frühzeitig den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu verlieren, haben wir deshalb jetzt die Reißleine gezogen, um den Turnaround noch zu schaffen", sagt Sportchef Michael Berrer. Gelingen soll das nun unter der Regie von Rene Weidinger. Der ehemalige SVL-Kicker wird die Mannschaft zumindest bis Winter coachen. Seine Premiere als Trainer feiert Weidinger am Samstag im Auswärtsspiel beim Tabellendritten in Riedau.