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Noch vor Weihnachten wird Braunaus Ex-Bürgermeister der Prozess gemacht

Von (ho), 19. November 2012, 00:04 Uhr
Noch vor Weihnachten wird Braunaus Ex-Bürgermeister der Prozess gemacht
Das Rathaus war 21 Jahre lang der Arbeitsplatz von Gerhard Skiba. Bild: OON

BRAUNAU/RIED. Anklageschrift ist rechtskräftig – Beschuldigter beantragte einen Verfahrenshelfer.

Der wohl schwärzeste Tag im Leben des einstigen SP-Schwergewichts Gerhard Skiba naht. Am 20. Dezember muss der ehemalige Bürgermeister von Braunau vor den Richter.

Der 65-Jährige verzichtete auf sein Recht, gegen die Anklageschrift Einspruch zu erheben. Die Staatsanwaltschaft Ried wirft dem Ex-Politiker bekanntlich schweren Betrug vor.

Gerhard Skiba war im September 2010 nach 21 Jahren als Stadtchef völlig überraschend „aus persönlichen Gründen“ zurückgetreten. Damals soll in Insiderkreisen bereits über seine Spielsucht spekuliert worden sein.

Das wahre Ausmaß lüftete schließlich die Anklagebehörde. Der Ex-Bürgermeister – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – steht im Verdacht, sieben Personen aus seinem Umfeld rund 500.000 Euro herausgelockt zu haben. Und zwar mit der Begründung, dass er sich in finanziellen Nöten befinde oder dass er dringend Geld für die Behandlung schwer erkrankter Verwandter im Ausland brauche.

Dem Vernehmen nach gibt es ein Tatsachengeständnis, einen Betrugsvorsatz soll Skiba jedoch verneinen. Offenbar hatte der ehemalige Stadtchef auf den großen Gewinn an einem Spielautomaten bei einem seiner angeblich häufigen Casinobesuche gehofft und sich deshalb immer wieder Geld ausgeborgt. Irgendwann dürfte Gerhard Skiba dann aber der Blick für die Realität verloren gegangen sein.

Im Focus hatte der Beschuldigte anscheinend ausschließlich Leute, die finanziell gut dastehen. Die meisten sollen zur lokalen Prominenz gehören, einige von ihnen sollen jeweils mehr als 100.000 Euro an den damals noch aktiven Stadtchef verliehen haben.

Privates Problem

Ob Gerhard Skiba seine eigene gesellschaftliche Stellung ausgenützt hat, wird sich im Verfahren weisen. Strafrechtlich relevante Sachverhalte im Zusammenhang mit seiner Amtsführung als Bürgermeister gibt es laut Staatsanwaltschaft Ried jedenfalls keine. Das hätten die Ermittlungen ergeben. Die Affäre wird von der Anklagebehörde als privates Problem gewertet.

Einen selbst gewählten Strafverteidiger wird Gerhard Skiba im Prozess nicht haben. Der einst sehr beliebte Stadtchef, dem frühere politische Weggefährten attestieren, dass er in seiner Amtszeit viel geleistet habe und dass es sehr schade sei, wie alles gekommen ist, hat einen Verfahrenshelfer beantragt. Im Falle einer Verurteilung drohen Skiba zwischen ein und zehn Jahre Haft.

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3  Kommentare
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orinoco (2.153 Kommentare)
am 25.11.2012 12:57

Es ist naheliegend, daß Ex-Bm Skiba bedingt durch seine Spielsucht seine Amtsgeschäfte vernachlässigt und damit die Stadt Braunau geschädigt hat. Wie sonst ist es zu erklären, daß die Stadt Braunau gerade in dieser Zeit so enorm verschuldet worden ist? Mit der Spielsucht dürfte er nicht alleine gewesen sein, da seine Linzer Parteikollegen mit dem SWAP noch eins draufgesetzt haben grinsen (wie immer muß die Unschuldsvermutung gelten)

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.11.2012 12:36

und deshalb stand er wohl unter einem "Spielzwang", so wie andere Süchtige den Zwang zur Droge verspüren.

Jene Freunde, die ihm einfach so 100.000 Euro oder mehr gaben, waren anscheinend ziemlich leichtgläubig und uninformiert, denn in seinem Umfeld war die Spielsucht ja nicht mehr unbekannt.

Wesentlich ist aber: Genau solche Schicksale, wie Herr Skiba hier trägt, werden aufgrund des neuen O.Ö. Glückspielgesetztes für das kleine Glückspiel in Zukunft viel häufiger auftreten. Die Politik hat das provoziert!

Der Landtag von O.Ö., der dieses Schandgesetz erlassen hat, das ermöglicht, dass man "ganz legal" innerhalb kürzester Zeit viele tausend Euro verspielt, und die Landesregierungsmitglieder sollten dazu verpflichtet sein, dem Prozess gegen Herrn Skiba beizuwohnen, so dass sie aus nächster Nähe erfahren, welche traurigen Schicksalen sie hier mit ihrem Gesetz begünstigen.

Aber für mehr Steuereinnahmen tut das Land O.Ö. anscheinend sehr viel. Schande über den Landtag von O.Ö!

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( Kommentare)
am 19.11.2012 03:27

....dass viele es in der eigenen PArtei und darüber hinaus schon viele JAhre gewusst haben dürften und alle zusahen.

Dies ist das Schlimme, der Rest ist eine sehr persönliche Tragödie.

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